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9 SCIENCE FICTION-STORIES

9 SCIENCE FICTION-STORIES

Titel: 9 SCIENCE FICTION-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Ernsting
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be­reit sein, all die Män­gel an ihm zu über­se­hen …
    »Ich bin ein Vi­ze­wäch­ter«, er­klär­te er ab­sicht­lich schroff. »Ich bin hier­her­ge­kom­men, um über das Schick­sal ei­nes Pla­ne­ten zu ent­schei­den. Die Ge­set­ze und Tra­di­tio­nen des Korps ge­stat­ten es mir nicht, mit je­man­dem in en­ge­re Be­zie­hung zu tre­ten, der ein spe­zi­el­les In­ter­es­se an mei­ner Ent­schei­dung hat.«
    »Ist das al­les?« Sie lach­te halb atem­los. »Du Dum­mer­chen! Du weißt ja gar nicht, wie viel Re-Kon­di­tio­nie­rung du brauchst. Aber na­tür­lich re­spek­tie­re ich dei­ne Prin­zi­pi­en. Ich wer­de dich nicht mehr be­läs­ti­gen, bis die Er­de in die Zi­vi­li­sa­ti­on auf­ge­nom­men ist.«
    Das Schiff er­zit­ter­te und setz­te auf. Ge­mein­sam wand­ten sie den Kopf, um nach der Sta­ti­on Aus­schau zu hal­ten. Hier war es Nacht. Als sich sei­ne Au­gen an das kal­te Ster­nen­licht ge­wöhnt hat­ten, er­faß­te ihn jä­he Be­sorg­nis.
     
    Auf der kah­len, leb­lo­sen Ebe­ne vor ih­nen la­gen ei­ni­ge Hü­gel nack­ten Ge­steins um ei­ne fins­ter ra­gen­de Berg­spit­ze ver­streut. Ge­gen den Hin­ter­grund zu er­hob sich ein Wall aus zer­klüf­te­tem Fels.
    Et­was an­de­res sah er nicht.
    »Groß­ar­tig!« flüs­ter­te sie, ehe ihr an­fäng­li­ches Ent­zücken von Be­stür­zung über­schat­tet wur­de. »Aber wo ist die Sta­ti­on?«
    »Noch im­mer ge­tarnt!« Er streck­te den Arm aus. »Die­se Hü­gel dort sind an­ge­stri­che­ne Mem­bra­nen, auf­ge­pumpt, um die neu­tro­ni­schen Schif­fe zu ver­ber­gen. Die Hauptin­stal­la­tio­nen be­fin­den sich in die­ser Berg­spit­ze, und dar­un­ter.« Er nick­te. »Wir müs­sen war­ten, bis man einen sol­chen Schirm über uns er­rich­tet hat, dann kön­nen wir von Bord ge­hen.«
    Sie sag­te, sie wol­le noch schnell in ih­re Ka­bi­ne, um fer­tig zu pa­cken, blieb dann aber am Ein­gang ste­hen, wo­bei sie ihn der­art scharf be­ob­ach­te­te, daß er förm­lich er­starr­te. Ob­wohl er wuß­te, daß fort­ge­schrit­te­ne Kon­di­tio­nie­rung ein Ta­bu ge­gen un­er­wünsch­tes Ein­drin­gen in die Ge­dan­ken an­de­rer bein­hal­te­te, konn­te er nicht um­hin, ih­re psio­ni­sche Über­le­gen­heit mit ei­ni­gem Un­wil­len zu be­trach­ten.
    »Geh schon vor­aus«, schnapp­te er. »Wir tref­fen uns drun­ten bei der Schleu­se.«
    »Du bist be­un­ru­higt, Wain.« Ih­re herz­li­che An­teil­nah­me ver­si­cher­te ihm, daß sie kei­nes sei­ner Ge­heim­nis­se auf­ge­grif­fen hat­te. »Warum?«
    »Die­se Tar­nung …« Er wies auf die Hü­gel­grup­pe. »Sie ist zu gut. Die Sta­ti­on wird noch im­mer ver­bor­gen ge­hal­ten. Ich se­he auch kei­ne Ein­ge­bo­re­nen­ra­ke­ten. Ich fürch­te, wir sind zu früh ge­kom­men.«
    Als er we­ni­ge Mi­nu­ten spä­ter von Bord ging, er­war­te­te ihn be­reits der Sta­ti­ons­kom­man­dant, um ihn mit dem ge­büh­ren­den Ze­re­mo­ni­ell zu emp­fan­gen.
    Kom­man­dant Ne­w­bolt war ein schlan­ker blon­der Rie­se, der sei­ne Männ­lich­keit durch frei­zü­gi­ge An­wen­dung psio­ni­scher Kos­me­ti­ka her­vor­hob. Scar­let hör­te, wie Coral scharf ein­at­me­te, als sie zum ers­ten­mal den strah­len­den Man­tel in­ten­si­vier­ter Männ­lich­keit sah, der Ne­w­bolts mus­ku­lä­re Schön­heit erst rich­tig zur Gel­tung brach­te, und haß­te ihn au­gen­blick­lich.
    Hat­te die Er­de Kon­takt ge­macht?
    Die­se Fra­ge brann­te Scar­let auf der Zun­ge, doch ge­dul­dig war­te­te er, bis Ne­w­bolt sei­ne Be­grü­ßungs­ze­re­mo­nie be­en­det hat­te.
    »Ih­re Räu­me ste­hen be­reit, Sir. Drun­ten in Tun­nel Sie­ben. Ich hof­fe, sie ge­nü­gen Ih­ren An­sprü­chen, denn ich glau­be, Sie wer­den ei­ni­ge Zeit hier ver­brin­gen.«
    »Die Kri­se?« Er konn­te jetzt die Fra­ge nicht mehr un­ter­drücken. »Sind die Ein­ge­bo­re­nen schon da?«
    »Noch nicht, Sir.«
    »Warum nicht?« Er ver­such­te, sei­ne Pa­nik nie­der­zu­kämp­fen. »Vor hun­dert Jah­ren wur­de ge­mel­det, daß sie auf ei­ne Kon­takt-Kri­se zu­steu­er­ten. Ich hat­te er­war­tet, hier ih­re Ra­ke­ten vor­zu­fin­den.«
    Ekel über sei­ne Häß­lich­keit und Ge­ring­schät­zung für

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