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9 SCIENCE FICTION-STORIES

9 SCIENCE FICTION-STORIES

Titel: 9 SCIENCE FICTION-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Ernsting
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ent­schei­den?« mein­te sie be­wun­dernd, nach­dem sie zur Ver­ab­re­dung ge­kom­men war, strah­lend schön in ih­rem Um­hang aus psio­ni­schen Fa­sern, die al­le ih­re Ge­dan­ken und Re­gun­gen durch wech­seln­de Farb­mus­ter wie­der­ga­ben und je­de sei­ner Re­ak­tio­nen auf ih­re An­mut hin hef­ti­ger wer­den lie­ßen. »Ist das nicht schreck­lich viel für einen ein­zel­nen Mann?«
    Er hol­te tief Luft, um ihr zu ver­si­chern, daß er lan­ge auf die­ses Amt vor­be­rei­tet und daß sei­ne Eig­nung sorg­fäl­tig ge­prüft wor­den sei. Als er sich aber er­in­ner­te, wie er sei­ne Wahl si­cher­ge­stellt hat­te, durch­flu­te­te ihn ei­ne Wo­ge der Scham.
    Glück­li­cher­wei­se wur­den in die­sem Au­gen­blick die Spei­sen ser­viert, und so hat­te er Zeit, sich von sei­ner plötz­li­chen Ver­le­gen­heit zu er­ho­len.
    »Das Korps ist ei­ne Or­ga­ni­sa­ti­on, die sich aus Frei­wil­li­gen zu­sam­men­setzt«, er­klär­te er ein we­nig spä­ter, »ob­wohl wir na­tür­lich of­fi­zi­el­len Sta­tus ge­nie­ßen … Un­se­re große Schwie­rig­keit liegt dar­in, daß sich so we­nig Leu­te be­reit­fin­den, ih­re ei­ge­nen Zei­ten und Wel­ten zu ver­las­sen, um durch selt­sa­me, un­be­kann­te Re­gio­nen und Epo­chen zu zie­hen, und die ihr Le­ben da­für her­ge­ben, ir­gend­wel­che ein­fäl­ti­ge Wil­de zu be­wa­chen. Wir ha­ben nie ge­nug Leu­te. Aber wir tun un­ser Mög­lichs­tes.«
    »Wir selbst sind auch Frei­wil­li­ge.« Sie nick­te teil­nahms­voll. »Ich ging we­gen mei­nes Va­ters zur Missi­on. Einen ga­lak­ti­schen Frei­beu­ter pfleg­te Mut­ter ihn zu nen­nen. Er be­saß ei­ne große Flot­te neu­tro­ni­scher Schif­fe. Er ope­rier­te im­mer an der Front – beu­te­te neue Wel­ten aus und ver­wen­de­te sein Ka­pi­tal da­zu, wei­te­re Schif­fe zu bau­en und wei­te­re Wel­ten aus­zu­beu­ten. Al­les höchst le­gal, aber Mut­ter lehr­te mich, sei­ne Me­tho­den zu ver­ach­ten. Als ich sei­nen un­ge­heu­ren Reich­tum erb­te, brach ich auf zu die­sen Wel­ten, die längst ver­ges­sen ir­gend­wo im Zen­trum la­gen, um das zu­rück­zu­ge­ben, was er ih­nen weg­ge­nom­men hat­te.«
    In­ner­lich er­freut über al­les das, was sie zu ver­schen­ken hat­te, be­gann Scar­let, vor­sich­tig durch­bli­cken zu las­sen, daß er da­für emp­fäng­lich sein wür­de. Er ge­stand ihr ein, längst die jun­gen­haf­ten Il­lu­sio­nen ver­lo­ren zu ha­ben, die zu sei­ner Frei­wil­li­gen­mel­dung ge­führt hat­ten.
    »Ich weiß noch, wie es mich ganz krib­be­lig ma­chen konn­te«, er­zähl­te er ihr. »Die Jahr­hun­der­te hin­un­ter­zuglei­ten, all die zu­rück­ge­blie­be­nen Wel­ten zu über­wa­chen, wäh­rend sie sich aus dem Dschun­gel em­por­ar­bei­te­ten … Das Pech ist nur, sie brau­chen zu lan­ge. Sie strau­cheln viel zu oft und fal­len viel zu weit zu­rück. Die Er­de be­wa­chen wir schon seit fünf­tau­send Jah­ren.«
    Es krib­bel­te ihn jetzt wie­der – ob ih­rer strah­len­den Be­wun­de­rung.
    »Ehr­lich, Coral, ich bin fest ent­schlos­sen, aus dem Korps aus­zu­tre­ten, so­bald ich es mir leis­ten kann. Ich ha­be den Drill satt, die Mo­no­to­nie, all die Op­fer. Ich möch­te ein an­stän­di­ges Le­ben … im Krei­se ei­ner Fa­mi­lie.«
    Als sie lä­chel­te, glüh­ten die psio­ni­schen Fa­sern ih­res Ge­wan­des vor Ent­zücken. Er glaub­te, er hat­te sei­nen Stand­punkt klar­ge­legt.
    »Auf Ih­re neue Zu­kunft!« Sie stieß mit ihm an. »Ich fin­de es sehr klug von Ih­nen, wenn Sie Ih­ren Ab­schied neh­men, denn ich war nie mit der Qua­ran­tä­ne-Phi­lo­so­phie ein­ver­stan­den. Es er­scheint mir bei­na­he kri­mi­nell, ei­ne Welt wie die Er­de fünf­tau­send Jah­re lang im dun­keln tap­pen zu las­sen, wenn psio­ni­sches Trai­ning sie in­ner­halb von ein oder zwei Ge­ne­ra­tio­nen zi­vi­li­siert ma­chen könn­te.«
    »Auf Ih­re Missi­on!« Er leer­te sein Glas und ver­such­te, nicht an all die jun­gen Kul­tu­ren zu den­ken, die durch früh­zei­ti­gen Kon­takt zer­stört wor­den wa­ren. »Wenn ich die Qua­ran­tä­ne auf­he­ben kann …«
    Of­fe­ner wag­te er nicht zu sein, aber sie be­griff noch im­mer nicht.
    »Auf

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