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9 SCIENCE FICTION-STORIES

9 SCIENCE FICTION-STORIES

Titel: 9 SCIENCE FICTION-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Ernsting
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hin­ten im Saal, wo sie einen schmäch­ti­gen klei­nen Frem­den um­glüh­te. »Ei­ni­ge Leu­te wie­der se­hen sich ge­nö­tigt, da­ge­gen Ein­spruch zu er­he­ben …«
    »Und ob wir Ein­spruch er­he­ben!« Sie kam auf das Po­di­um zu, in ih­rem Schlepp­tau den Frem­den. »Weil Sol kei­ne nutz­lo­se Son­ne ist … Die Er­de hat drei Mil­li­ar­den Ein­woh­ner, de­ren Men­schen­rech­te ge­schützt wer­den müs­sen!«
    »Men­schen­rech­te?« Er ließ sei­ne Stim­me un­an­ge­nehm kräch­zen. »So­viel ich weiß, wur­den al­le mensch­li­chen We­sen in die­sem be­droh­ten Sys­tem auf­ge­for­dert, sich hier zu ver­sam­meln. Ich zäh­le kei­ne drei Mil­li­ar­den.«
    »Wie sol­len sie auch psio­ni­sche An­wei­sun­gen be­fol­gen kön­nen? Sie ha­ben ja noch nicht ein­mal von der Psio­nik ge­hört! Aber ich weiß jetzt, daß sie Men­schen sind.« Sie schob den Frem­den nach vor­ne. »Das ist Mark Whi­ther­ly, der An­thro­po­lo­ge. Er hat auf dem Mars …«
    »Ich bit­te Sie, Miß Fell!« un­ter­brach Ne­w­bolt. »Sie sind als Gast hier. Sie kön­nen doch nicht die Amts­hand­lung stö­ren.«
    »Las­sen Sie nur, Kom­man­dant.« Scar­let lä­chel­te. »Ich hal­te nichts von Pa­ra­gra­phen­rei­te­rei. Ich bin ent­schlos­sen, je­de Be­weis­quel­le un­ter die Lu­pe zu neh­men.«
    Ne­w­bolt setz­te sich brum­mend.
    Scar­let war­te­te, um Corals Ent­de­ckung zu mus­tern. Der An­thro­po­lo­ge, mit sei­nem schlep­pen­den Gang, den zit­tern­den Hän­den und der per­ga­ment­ar­ti­gen Haut, sah gut fünf­hun­dert Jah­re über­reif aus für die Eutha­na­sie.
    »Hö­re, Wain!« stieß sie her­vor. »Mark hat Be­wei­se ge­fun­den, die du nicht igno­rie­ren kannst! Du wirst die Qua­ran­tä­ne so­fort auf­he­ben müs­sen. Und das Blin­ker-Pro­jekt ab­leh­nen.«
    »Ich hö­re.« Scar­let run­zel­te zwei­felnd die Stirn. »So­fern es sich um wirk­li­ches Be­weis­ma­te­ri­al han­delt.«
    »Das ist der Fall.« Der al­te Ge­lehr­te sprach lang­sam, aber deut­lich. »Eu­er Eh­ren, ich ha­be die­sen Pla­ne­ten zwei­tau­send Jah­re lang be­ob­ach­tet, in Ab­stän­den. Es ist dies mein großes Ex­pe­ri­ment.«
    »Was für ein Ex­pe­ri­ment?«
    »Ei­ne Stu­die über den Zu­sam­men­stoß von Kul­tu­ren. Man hört ei­ne Men­ge Theo­ri­en – was pas­siert, wenn un­se­re ga­lak­ti­sche Zi­vi­li­sa­ti­on auf pri­mi­ti­ve Ge­sell­schafts­ord­nun­gen trifft. Es heißt, die Un­ter­ent­wi­ckel­ten wür­den für ge­wöhn­lich da­von pro­fi­tie­ren, und es heißt eben­so, daß es die Zer­stö­rung ih­rer Kul­tur zur Fol­ge hät­te. Ich ha­be nun auf die­se Kri­se ge­war­tet und al­les vor­be­rei­tet, um je­ne Fra­ge wis­sen­schaft­lich zu klä­ren. Nun, da der Au­gen­blick ge­kom­men ist …«
    »Ist er das?«
    »Al­ler­dings!« Der al­te Ge­lehr­te warf den Kopf zu­rück. »Ich ha­be mit­an­ge­se­hen, wie die Ein­ge­bo­re­nen im­mer nä­her an einen Kon­takt her­an­ge­rückt sind. Sie be­ob­ach­te­ten un­se­re psio­ni­schen Mo­ni­to­ren – die sie ›Flie­gen­de Un­ter­tas­sen‹ nen­nen. Sie schrie­ben gan­ze Bü­cher über uns. Ih­re Ra­ke­ten er­reich­ten die­sen Mond hier. Al­les, was noch fehlt, ist die of­fi­zi­el­le An­er­ken­nung ih­res mensch­li­chen Sta­tus.«
    »Eu­er Eh­ren, ich er­he­be Ein­spruch!« Der Si­gna­l­of­fi­zier war jäh­lings auf den Bei­nen, son­nen­ge­bräunt und gut­aus­se­hend, bei­na­he un­ver­schämt gut­aus­se­hend, zu­mal er kei­ne Kos­me­ti­ka ver­wand­te. »Ich muß mit al­lem Nach­druck be­to­nen, daß un­ser Dienst die Son­nen für das in­ter­ga­lak­ti­sche Blink­feu­er nicht ein­fach aufs Ge­ra­te­wohl aus­ge­sucht hat. Wir gin­gen die frü­he­ren Aus­wan­de­rungs­be­rich­te durch und wähl­ten einen Sek­tor, den man of­fen­sicht­lich nicht in das Ko­lo­ni­sa­ti­ons­pro­gramm ein­be­zo­gen hat­te. Wenn Whi­ther­ly ein wirk­li­cher Ex­per­te ist, so soll er Ih­nen auch nur den kleins­ten Be­weis da­für lie­fern, daß mensch­li­che Sied­ler je­mals ir­gend­wo auf der Er­de lan­de­ten.«
    Scar­let sah den ver­härm­ten al­ten Mann fra­gend an.
    »Das kann ich nicht«, sag­te

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