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9 SCIENCE FICTION-STORIES

9 SCIENCE FICTION-STORIES

Titel: 9 SCIENCE FICTION-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Ernsting
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sein Ur­teils­ver­mö­gen wa­ren deut­lich hin­ter dem selbst­ge­fäl­li­gen Lä­cheln von Ne­w­bolts schmal­lip­pi­gem Mund zu er­ken­nen.
    »Ich fürch­te, Sie wer­den fest­stel­len, Sir, daß mei­nem Vor­gän­ger ein gro­ber Feh­ler un­ter­lief, als er für ei­ne solch frü­he Kri­se Vor­be­rei­tun­gen traf. Ich dräng­te ihn da­mals, nicht nach Ih­nen zu schi­cken.«
    Scar­let starr­te em­por zu dem Kom­man­dan­ten, wäh­rend sich al­les in ihm an­spann­te. Schon jetzt konn­te er se­hen, daß Ne­w­bolt dumm ge­nug war, ei­ne sehr ge­fähr­li­che Ein­stel­lung ge­gen­über jeg­li­cher Art von Kor­rup­ti­on zu ver­tre­ten.
    »Was soll das hei­ßen?« knurr­te er. »Wa­ren die Ein­ge­bo­re­nen nicht da­bei, die­sen Mond hier zu er­rei­chen?«
    »Das schon, Sir. Aber vor­erst be­gnüg­ten sie sich, die Ober­flä­che mit ih­ren plum­pen klei­nen Ra­ke­ten zu be­pflas­tern.« Ne­w­bolt nick­te ver­ächt­lich. »Selbst wenn sie uns je­mals ent­de­cken soll­ten, für die Zi­vi­li­sa­ti­on sind sie nie reif. Ih­re Kul­tur lei­det an krank­haf­tem Mi­li­ta­ris­mus.«
    »Ich wer­de Ih­rer Mei­nung ent­spre­chen­des Ge­wicht bei­mes­sen«, er­wi­der­te Scar­let ät­zend, »so­bald ich es für not­wen­dig hal­te.«
    Ne­w­bolt blieb un­ge­rührt.
    »Wir ha­ben Be­weis­ma­te­ri­al zur Ein­sicht­nah­me durch Eu­er Eh­ren ge­sam­melt«, fuhr er fort. »Als Ihr Schiff ge­mel­det wur­de, gab ich An­wei­sung, daß sich al­le mensch­li­chen We­sen im So­lar­sys­tem zu ei­ner Vor­un­ter­su­chung hier ein­fin­den mö­gen.«
    »Dan­ke.«
    »Ich per­sön­lich möch­te Ih­nen ra­ten, das Blin­ker-Pro­jekt zu be­für­wor­ten«, füg­te Ne­w­bolt hin­zu. »Ich bin über­zeugt, daß dies al­les nur ei­ne Zeit­ver­schwen­dung war. Die Ein­ge­bo­re­nen sind zwar zahl­rei­cher ge­wor­den, kaum aber mensch­li­cher.«
    »Ich fra­ge Sie um Ih­ren Rat, wenn der Au­gen­blick da­für ge­kom­men ist«, ent­geg­ne­te Scar­let. »Bit­te ver­an­las­sen Sie, daß mein Ge­päck ins Quar­tier ge­bracht wird. Und ar­ran­gie­ren Sie al­les für ei­ne so­for­ti­ge Ein­ver­nah­me.«
    »Ja­wohl, Eu­er Eh­ren.«
    »Wain!« Coral Fell kam da­her­ge­schwebt, ein ein­zi­ges ro­sa Glü­hen der Be­wun­de­rung, die Au­gen weit und groß und starr auf Ne­w­bolt ge­rich­tet. »Ich möch­te den Kom­man­dan­ten ken­nen­ler­nen.«
    »Ich glau­be nicht, daß du sehr be­geis­tert sein wirst«, warn­te Scar­let sie. »Er rät mir, daß Blin­ker-Pro­jekt zu be­für­wor­ten.«
    »So? Na, trotz­dem.«
    Un­glück­lich mach­te Scar­let sie mit­ein­an­der be­kannt. Ihr psio­ni­scher Pu­der glit­zer­te wie Ster­nen­staub, re­flek­tier­te bei­des, ihr Ent­zücken und Ne­w­bolts Man­nes­s­tolz. Als sie ihn bat, der Un­ter­su­chung bei­woh­nen zu dür­fen, stimm­te Ne­w­bolt zu, oh­ne Scar­lets Er­laub­nis ab­zu­war­ten.
    Dann, ei­ne Mei­le un­ter der Ober­flä­che, führ­te Ne­w­bolt sie rasch durch ei­ne lan­ge Hal­le, die als Mu­se­um für den be­wach­ten Pla­ne­ten diente. Kris­tal­le­ne Schau­käs­ten wa­ren zu se­hen, ge­füllt mit Steinäx­ten, rost­zer­fres­se­nen Klin­gen und pri­mi­ti­ven Fern­lenk­ge­schos­sen.
    »Un­ser neues­tes Aus­stel­lungs­stück.« Ne­w­bolt blieb vor ei­ner Ni­sche ste­hen, in der ei­ne glat­te, schim­mern­de Ra­ke­te hing, un­ter sich die pracht­vol­le Si­chel des Pla­ne­ten, im Hin­ter­grund ei­ne ster­nen­über­sä­te Lee­re. »Das ers­te be­mann­te Raum­schiff von der Er­de.«
    »Wie ha­ben Sie es hier­her­ge­schafft?«
    »Wir folg­ten ihm auf sei­nem Kurs. Die Ein­ge­bo­re­nen woll­ten da­mit den Mond er­rei­chen, aber sie ge­rie­ten in einen so­la­ren Strah­len­schau­er, der die Ab­schir­mung durch­schlug. Als sie tot wa­ren, bar­gen wir ihr Schiff.« Er lach­te gluck­send. »Wenn die ge­wußt hät­ten, daß wir sie aus nächs­ter Nä­he be­ob­ach­te­ten …«
    »Sie ha­ben sie ster­ben las­sen?« un­ter­brach Scar­let. »Hier drau­ßen im lee­ren Raum?«
    »Sie ken­nen ja die Sat­zun­gen …« Ne­w­bolt zuck­te die Ach­seln, nicht ge­ra­de sehr re­spekt­voll. »Kon­takt war ih­nen kei­ner ge­lun­gen. Folg­lich

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