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9 SCIENCE FICTION-STORIES

9 SCIENCE FICTION-STORIES

Titel: 9 SCIENCE FICTION-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Ernsting
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auf­zu­he­ben, oder?«
    Scar­let schüt­tel­te miß­mu­tig den Kopf. Whi­ther­lys so­zio­lo­gi­sche For­schungs­ar­beit, so­wie Corals er­zie­he­ri­sches Pro­gramm und Pen­w­rights Blin­ker-Pro­jekt schie­nen un­ver­ein­bar mit ir­gend­ei­ner Be­ste­chung. Die no­blen Ar­gu­men­te der ers­te­ren bei­den moch­ten ihm als Rücken­de­ckung die­nen, wenn es zu ei­nem Ur­teilss­pruch kam, aber das müß­te war­ten, bis er einen Käu­fer für die Er­de ge­fun­den hat­te.
    »Nein.« Er sah Coral düs­ter an. »Noch nicht.«
    »Nicht in tau­send Jah­ren, mei­ne Lie­be.« Ne­w­bolts Lä­cheln war strah­lend vor männ­li­chem Selbst­ver­trau­en. »Über­haupt nie, mei­ner Mei­nung nach. Wenn das Blin­ker-Pro­jekt nicht be­für­wor­tet wird, kön­nen wir uns hier die nächs­ten Jahr­hun­der­te um die Oh­ren schla­gen …«
    »Irr­tum, Ne­w­bolt!« Die­ser Zwi­schen­ruf tön­te aus dem Hin­ter­grund des Saa­l­es, und Scar­let schwang her­um; er sah einen mäch­ti­gen Frem­den, der den Gang ent­lang­schritt. »Ich kom­me ge­ra­de von der Er­de, mit Neu­ig­kei­ten über die Kri­se.« Er blieb ste­hen und blick­te un­be­küm­mert hin­auf zu Scar­let. »Eu­er Eh­ren, ich möch­te Sie da­von un­ter­rich­ten, daß die Ein­ge­bo­re­nen auf dem bes­ten Weg sind, einen nicht über­seh­ba­ren Kon­takt zu ma­chen. Sie wer­den in ge­nau zwan­zig Stun­den hier sein!«
    Scar­let lä­chel­te her­ab auf den Frem­den, der ei­ne Häß­lich­keit an den Tag leg­te, die so­gar noch grö­ßer war als sei­ne ei­ge­ne. Mit dem her­vor­tre­ten­den Kinn und der ge­bro­che­nen Na­se sah er schon ab­sto­ßend ge­nug aus, aber über­dies war er kahl wie ein Stein, wet­ter­ge­gerbt wie al­tes Le­der und von leuch­ten­den Nar­ben durch­zo­gen, die ei­ne be­red­te Spra­che führ­ten. Na­he­zu nackt, be­nö­tig­te er kei­ner­lei psio­ni­sche Kos­me­ti­ka, um sei­ne un­ge­heu­re ani­ma­li­sche Vi­ta­li­tät her­aus­zu­strei­chen.
    Ne­w­bolt zu sich win­kend, frag­te Scar­let: »Wer ist das?«
    »Nie­mand, für den wir un­se­re Zeit ver­schwen­den soll­ten.« Der Kom­man­dant be­dach­te den Frem­den mit ei­nem ge­ring­schät­zi­gen Blick. »Eins mehr von die­sen Raub­tie­ren, das auf das En­de der Qua­ran­tä­ne war­tet – und jetzt be­un­ru­higt ist, weil das Blin­ker-Pro­jekt ihm die Sup­pe zu ver­sal­zen droht.«
    Scar­let nick­te stumm, fas­zi­niert vom Glit­zern der un­be­zahl­ba­ren na­tür­li­chen Edel­stei­ne, die um den Hals und an den rie­si­gen Hän­den des Frem­den hin­gen.
    »Ein in­ter­stel­la­rer Frei­beu­ter, der sich Händ­ler nennt.« Ob­wohl der Mann nä­her­kam, fiel es Ne­w­bolt nicht ein, sei­ne ver­ach­tungs­vol­le Stim­me zu sen­ken. »Dirk Flint­led­ge. Ein groß­mäu­li­ges Übel, aber ich wer­de mich sei­ner schnells­tens ent­le­di­gen!«
    »War­ten Sie! Wenn er Neu­ig­kei­ten hat über die Kri­se …«
    »Er lügt!« Der Kom­man­dant warf einen är­ger­li­chen Blick hin­über zu Flint­led­ge, der von Coral Fell auf hal­b­em We­ge ab­ge­fan­gen wor­den war, die jetzt be­wun­dernd glüh­te. »Mei­ne Agen­ten sind in die Raum­for­schungs­zen­tren der Pri­mi­ti­ven ein­ge­drun­gen. Seit dem Ver­lust der Ra­ke­te, die wir bar­gen, ha­ben sie kei­ne neu­en Start­ver­su­che ge­mel­det.«
    »Aber die­ser Mann war auf Sol III?«
    »Lei­der ja.« Ent­rüs­tet kehr­te er Coral und dem Händ­ler den Rücken. »Al­ler­dings nicht aus mei­nem Ver­schul­den. Er traf hier ein, ehe ich Kom­man­dant Ri­vers ab­lös­te, und hat­te die Er­laub­nis, ei­ne ge­hei­me Un­ter­su­chung über die Wirt­schaft des Pla­ne­ten an­zu­stel­len. Ei­ne un­glaub­li­che In­dis­kre­ti­on, fin­de ich. Von sol­chen Leu­ten darf man nicht er­war­ten, daß sie die Sat­zun­gen ein­hal­ten.«
    »Ich will ihn spre­chen, ja?«
    »Wain, das sind wun­der­ba­re Neu­ig­kei­ten!« Strah­lend vor Ent­zücken, führ­te Coral den Händ­ler zum Po­di­um. »Dirk sagt, daß ei­ne Ein­ge­bo­re­nen­ra­ke­te ge­nau hier­her kom­men wird!«
    »Ne­w­bolt stellt die­se In­for­ma­ti­on sehr in Fra­ge.«
    »Sei­ne ei­ge­nen In­for­ma­tio­nen sind un­zu­läng­lich.«

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