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900 Großmütter Band 1

900 Großmütter Band 1

Titel: 900 Großmütter Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Hrsg Lafferty
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Kinder von gleicher Größe und allem Anschein nach auch von gleichem Alter waren? Die Xauen-Skelette stammen aus neun Grabungen, die geographisch und chronologisch dicht beieinanderliegen. Und von dem Gesamtbestand, einhundertein Skelette, stammen sechsundachtzig von vier Jahre alten Kindern. Sicher sind die Xauen moderne Menschen! Sicher sind sie wie wir selbst, bis zur Kinnspitze! Aber sechsundachtzig Vierjährige auf einhundertein Menschen – das ist kein modernes Verhältnis!«
    »Dann erklären Sie es doch, Minden! Ich nehme an, Sie versuchen es in Ihrem Vortrag. Oh, bei den verstreuten Knochen unserer Ahnen! Da kommen die frommen Irren.«
    Die Doktoren Dismas und Minden hatten auf Feldstühlen in dem offenen Parkland gesessen, das zu ihrem schönen Besitz in dem Gebiet zwischen den Doolan’s Mountains und dem Niederwald gehörte. Dr. Dismas zog eine kurzschnauzige Pistole aus dem Achselhalfter, als er die Gruppe der religiösen Psychopathen auf diesem Wege sah, den sie schon öfter entlanggeschlurrt waren.
    »Schert euch weg!« blaffte Dismas, als die Irren in gedrängter Gruppe aus dem Unterholz hervorkamen und sich näher heranschoben. »Ihr habt hier nichts zu suchen! Ihr seid mit eurem blöden Gefrage schon ein dutzendmal hiergewesen!«
    »Nein, nur dreimal«, sagte der Irrenführer. Er war glattrasiert und kurzhaarig nach der alten Mode, die von Fanatikern noch immer bewahrt wurde, und die Narrheit stand ihm in jeder Falte seines Gesichts geschrieben. »Wir suchen etwas ganz Einfaches«, schnüffelte er. »Wir wollen nur das Weib finden und es töten. Ich glaube, daß ihr uns helfen könnt, das Weib zu finden.«
    »Hier ist kein Weib außer meiner Frau«, sagte Dr. Dismas ärgerlich. »Ihr habt ja selbst gesagt, daß sie nicht dieses Weib ist. Geht jetzt, und kommt nicht wieder hierher!«
    »Aber nach allem, was wir wissen, muß das Weib hier irgendwo in der Nähe sein«, beharrte der Irrenführer. »Es ist das Weib, das den Samen des Unheils austragen wird.«
    »Ach was, manche Leute sagen, daß meine Tochter Ginny ein Samenkorn des Unheils ist. Schert euch weg jetzt!«
    »Wir kennen Ginny. Sie kommt manchmal herunter, uns zu verspotten. Ginny ist nicht das Samenkorn, aber sie hat etwas davon an sich. Ginny ist schon geboren und schon vier Jahre alt. Das Korn, das wir suchen und das wir vernichten wol len, ist noch im Mutterleib. Bist du sicher, daß deine Frau …«
    »Verdammt nochmal, wollt ihr etwa einen öffentlichen Schwangerschaftstest? Nein, meine Frau ist nicht schwanger.«
    Dismas schoß ein paarmal vor die Füße des Irrenführers, und die ganze Psychopathenbande schlurrte davon. »Wir wollen ja nur eine Kleinigkeit, wir wollen ja nur das Weib finden und töten«, schnüffelten sie dabei.
    »Die könnten recht haben, Dismas«, sagte Dr. Minden. »Ich warte selbst auf das Samenkorn des Unheils. Ich glaube, daß es schon mehrmals aufgegangen ist, und solche Psychopathen haben es schon mehrmals vernichtet. Die Xauenanthropus Mutation kann jederzeit wieder aushaken. Die Möglichkeit dazu bestand schon immer. Und wenn – dann kann es durchaus geschehen, daß die ganze menschliche Welt verschwindet. Aber diesmal werden sie das Weib nicht finden und töten können.«
    »Das stinkt schlimmer nach faulem Fisch als Edwards Lehrbuch der Ichthyologie, wie wir auf der Schule zu sagen pflegten. Ich fange an zu begreifen, warum Sie Angst davor haben, wie man Ihren Vortrag aufnehmen wird. Scheinbar ist bei Ihnen in den letzten Jahren, ebenso wie bei mir, ein kleines Samenkorn des Unheils aufgegangen.«
    »Ja, mein jüngerer wie auch mein älterer Sohn benehmen sich neuerdings höchst merkwürdig, besonders in ihren Beziehungen zur Familie Dismas. Ihre Tochter Agar verschmäht meinen Sohn Dali – oder ist es umgekehrt? Oder werden sie beide von Ihrer kleinen Tochter Ginny verschmäht? Soweit ich es übersehen kann, hat Ginny ihnen gesagt, die se Geschichten seien out, nicht mehr nötig, nicht einmal mehr gefragt. Und meinen vierjährigen Sohn Krios hat Ihre Ginny fast verrückt gemacht. Er ist in mancher Hinsicht so weit voraus, und in anderer so zurückgeblieben. Es sieht so aus, als ob er unregelmäßig gewachsen ist und dann plötzlich zu wachsen aufgehört hat. Ich mache mir Sorgen um ihn.«
    »Ja, Ginny hat sich jetzt mehrere kleine Freunde zugelegt. Sie sagt, man bricht eine Festung mit einem großen Rammbock auf, und dabei geht der Rammbock kaputt, und man wirft ihn weg.
    Und dann sucht man sich

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