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900 Großmütter Band 1

900 Großmütter Band 1

Titel: 900 Großmütter Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Hrsg Lafferty
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›Diener‹«.
    Dali Minden und Agar Dismas kamen in einem kleinen zusammengestoppelten Auto angefahren und hielten.
    »Was hör ich da für einen Quatsch? Ihr beiden wollt nicht heiraten?« fragte Dr. Dismas.
    »Nur, wenn Ginny es sich nicht anders überlegt, Vater«, sagte Agar. »Ach, sag bloß nicht, wir sollen dir das erklären. Wir verstehen es selbst nicht.«
    »Ihr seid ein Paar verdammte nutzlose Drohnen«, brummte Dismas.
    »Sagen Sie das nicht, Dismas!« stieß Minden hervor. »Ich fange jetzt an, vor allem und jedem Angst zu kriegen. ›Drohnen‹ hat in diesem Fall eine ganz bestimmte technische Bedeutung.«
    »Ginny hat soeben eine untragbare Schande erlitten«, grinste Agar. Sie war ein nettes, freundliches Mädchen. »Jetzt sitzt sie in ihrer Höhle in den Doolan’s Mountains und nimmt übel. Sie hat uns grade eben wissen lassen, daß wir sofort zu ihr kommen sollen.«
    »Wie hat sie euch das wissen lassen?« fragte Dr. Dismas. »Ihr seid doch grade eben erst hergekommen?«
    »Ach, frag nicht, Vater, wir können es dir doch nicht erklären. Sie sendet uns eben eine Botschaft, wenn wir kommen sollen. Wir verstehen es auch nicht. Wir gehen zu Fuß hinauf.«
    »Wo soll das nur enden?« fragte Dr. Dismas, als die beiden grinsenden jungen Drohnen wiegenden Ganges den Berg hinanschaukelten.
    »Ich weiß es nicht, Dismas«, sagte Dr. Minden, »aber ich glaube, es könnte durchaus mit einem Vers beginnen:
     
    ›Salamander tun es,
    Kaulquappen und Molche -
    warum nicht auch solche,
    wie du und ich?‹
     
    Es ist ein Vers, den die Vierjährigen singen – Sie sind vielleicht nicht so richtig im Bilde über diesen Trend. Und das Sonderbare ist, daß die Kaulquappen und Salamander und Molche es grade jetzt tun, und zwar stärker als je zuvor. Lesen Sie’s in Higgletons neuestem Bericht nach, wenn Sie mir nicht glauben.«
    »Ach, diese blödelnden Biologen! Was ist es denn, was diese glibberigen Viecher jetzt eifriger betreiben als je zuvor?«
    »Neotische Vermehrung natürlich. In manchen abgeschlossenen Biotopen vermehren sich die Kaulquappen schon seit Jahren als Kaulquappen, und die Form des ausgewachsenen Frosches verschwindet. Es hat natürlich immer derartige Einzelfälle gegeben, aber jetzt wird das zur Regel. Das gleiche gilt von den Molchen und Salamandern. Und vergessen Sie nicht, daß alle diese drei Tierarten kontingente Mutationen sind, wie der Mensch. Aber wieso wissen die vierjährigen Kinder davon, wenn es noch immer eins der bestgehüteten Geheimnisse der Biologen ist? … Da kommt meine Frau. Noch mehr Ärger in der Familie, Clarinda?«
    »Oh, Krios hat sich im Badezimmer eingeschlossen; er will nicht rauskommen und gibt auch keine Antwort. Er hat sich den ganzen Vormittag einfach scheußlich benommen. Hast du den Hauptschlüssel bei dir, den du neulich gemacht hast?«
    »Hier. Nun hol den Bengel raus, verhau ihn sanft, aber so daß es wehtut, und erklär ihm, daß wir ihn sehr heb haben, und daß seine Sorgen unsere Sorgen sind. Und dann mach Essen. Diese Familie hier ißt überhaupt nicht, allenfalls Erdnußbutter-Sandwiches, und hat noch nie daran gedacht, mich zum Mittagessen einzuladen. Geh wieder rüber, Clarinda, und hör auf zu flennen.«
    »Irgendwas ist wirklich nicht in Ordnung mit Krios«, schluchzte Clarinda, ging jedoch wieder nach nebenan.
    »Wo wollen wir wieder anfangen, Dismas?« fragte Dr. Minden. »Bei den heulenden Affen in den rhodesischen Sümpfen, die einstmals menschliche Kinder gewesen sein mögen? Aber das glaubt kein Mensch. Oder bei den neotischen Salamandern und Molchen und Lurchen? Oder bei den Xauen, die entweder unsere Großeltern oder unsere Enkel waren? Oder bei uns selbst?«
    »Bleiben wir mal eine Weile bei den Xauen. Sie haben vorhin den Faden noch nicht ganz abgewickelt.«
    »Der Homo sapiens stammt von den Xauen ab. Der Australopithecus nicht. Der Sinanthropus nicht. Das waren Geschöpfe aus einer Seitenlinie. Aber der Neandertaler, der Cro-Magnon und wir selber gehören alle zu ein und derselben Spezies, und wir stammen vom Xauen ab. Es stimmt jedoch nicht, daß wir hundertundein Skelette der Xauen besitzen. Wir haben über zwanzigtausend, aber die meisten bezeichnen wir als Ouezzan-Affen.«
    »Minden, Sie sind verrückt.«
    »Ich rede von den neunzig Zentimeter hohen, großköpfigen, aufrechtgehenden Affen, die mit vier Jahren geschlechtsreif und ausgewachsen und mit vierzehn sehr alt waren. Hier und da gab es in einem Wurf auch mal eine

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