900 Großmütter Band 1
Sach e steckte.
Seh r gef ä hrlich. Seh r tödlich.
Eine s diese r dunkl e n Bü c h er , di e e r imme r wiede r la s un d da s ih n beständi g a uf s neu e ve r w irrte, wa r ›Extr a digitalism us un d G e n i e ‹ , da s Buch , das de r M a nn , desse n Ge s ich t e r ni e erblick t ha t te , geschriebe n habe n wollte.
E s verspra c h mehr , al s e s gab, und deutete me hr an , al s e s sagte . Sein e Theori e wa r langweili g und dürftig, m it unve r dau t e n An häu f ung e n zw e i felhaf te r Date n aufg e polstert . E s konnt e Vincen t nicht davon überzeug e n, d a ß g e niale Mensch e n – vorausgesetzt, daß ma n sich d a rüber einig e n konnte, wer ei n Geni e i s t ode r wa s Geni e üb e rhaup t is t – häufig überzähl i g e Finge r ode r Zehe n besitzen , ode r wenigsten s Rudi m ent e davon . Un d e r konn t e nicht begreifen , wa s dies e Mißbildun g fü r eine n Unte r schie d bewirke n sollte.
Do c h da gab es And e utung e n über einen g e wis se n Corsen , de r im m er ein e Han d verba r g ; übe r ei nen no c h früheren und biz a rrere n Heerführer , der ständig einen g e pan z erten Handschuh trug; über eine n and e re n Man n mi t eine m Handschuh , der zeitlic h z w ische n diese n beide n stand ; Andeutungen , da ß jene r vielseitig e Adept , Leonardo , der ma nch m al die H ä nde von Mens c hen und öf t e r no c h die von U ng e heue r n m it sech s Finger n zeichnete, selbs t dami t behafte t war . Es g a b da a uch einen – nich t sch l üssige n – Hinwei s gle i che r Ar t a uf Caesar.
Es ist bekannt, d a ß A l exa n der der Große eine ge ringfügig e Mißbildun g hatte ; es i s t abe r ni cht bekannt , welche r Ar t dies e war . De r Auto r stellt e es s o hin , al s se i es das gewesen . Gleiche s wurd e von Paps t Grego r VII. vo n Aug ustu s , von B e nedikt und Tho m as von A qu i n b e haupt e t . Doc h hätt e ei n Mann mi t eine r Mißbildun g nich t P r ieste r werde n können; e s hätt e sic h be i diese n letztere n allenfall s u m eine rudi m e ntäre Bildung handeln können.
Weite r wurd e Kar l de r Große und Moha mme d ange f ührt, Saladin d e r Reiter-Sultan, der Phar a o Echnato n un d auc h Home r – eine griechische Statue der seleuzidischen P e riode zeig t ihn , wi e e r mit sech s Finger n au f eine m uniden t ifizierte n Saiteninstru m en t de n V o rtra g seine r Dich t u ng e n b e gleite t –, un d weiterhi n P y th a goras , Michelangel o B u onarotti , Raffae l Santi , E l Greco , Rembrand t va n Rijn, Robusti . Un d j e weite r ma n zurückgin g un d je schwäche r di e Beweismöglic hkeiten wu r den, um so zahlreiche r wurde n d ie ange f ührt e n Fälle.
Zubari n f ührt e achttause n d Person e n an. U nd er beh a uptete , si e seie n Genie s gew e sen . U nd si e seien sechsfingrig , Extradigitale , gewesen.
Charle s Vincen t blickt e au f sei n e n mißgestalte ten oder doppelten Da u m en he r a b und grinste da bei.
»Wenigsten s befind e i ch mic h i n guter , wenn auc h etwa s monotone r Ges e llschaft . Abe r worauf i m Name n de r dreifache n Zei t wil l diese r K er l ei gentlich hinaus?«
Nich t lang e danac h studi e rt e Vincen t Keilschrift- Tafel n i m Staats-Museum . Es handelte sich um lückenhaft e un d nich t fortlaufend e Reih e n über Zahlentheorie . Charle s Vincen t konnt e si e auf Grund seines zuneh m end e n enzyklopädische n Wissen s ohn e groß e Schwierigkeite n lesen . U nd i n eine r diese r Reihe n hie ß e s unte r andere m : ›Übe r die Diverg e nz de r Basi s selbe r un d di e dur c h … verursachte n Verwirrung , den n si e is t Fünf , ode r si e ist Sechs, od e r Zehn, oder Zwölf, oder Se c hzig od e r Einhundert , ode r da s Doppel-Hundert , da s Tausend. De r wahr e Grund , de n da s V o lk nicht b e greift, ist, daß die S e chs und d a s Dutzend das Erste sind, und Sechzi g is t ei n Zuges t ändnis , da s ma n herablassenderweis e de m niedere n Volk e gemach t hat . Denn Fün f un d Zeh n sin d spät ; si e sin d nich t älte r al s das Vol k selbst . E s wir d gl aub w ürd i g überliefert, daß da s V o l k mi t de r Fün f un d de r Z e h n z u rechne n begann , entsprechen d de r A n zah l ihre r Finger . Aber vo r de m Volk e zählte n di e … nac h Se c hs und Z w ölf, weil sie … hatten. Aber S echzig ist die Zahl de r Zeit , den n si e is t durc h be i de teilbar , un d beide m ü sse n miteinande r i n de r Zei t leben , wen n auch nich t au f de m
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