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900 Großmütter Band 2

900 Großmütter Band 2

Titel: 900 Großmütter Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Hrsg Lafferty
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’rumdrehe?«
    »Ich krieg noch einen Vierteldollar raus«, sagte Art.
    »Ich weiß«, sagte das Mädchen. »Ich hab’ bloß eben vergessen, was da hinten auf dem Fünfundzwanzig-Cent-Stück für’n Bild drauf ist; das dauert immer einen Moment, bis mir das wieder einfällt. Ach ja, so’n komischer Vogel, der auf einem Bündel Feuerholz steht. { * } Augenblick, gleich habe ich eins fertig. Hier.« Und sie gab Art den Vierteldol lar. »Und erzählen Sie überall, daß hier ein prima Schreibbüro ist, wo die Briefe fein getippt werden.«
    »Ohne Schreibmaschine«, sagte Art Slick. »Komm, Jim.«
    »PS: Viele Küsse«, rief das Mädchen hinter ih nen her.
    Nebenan war der Cool Man Club, eine schäbige kleine Bierkneipe. Das Mädchen hinter der Theke hätte eine Schwester der Stenotypistin sein können.
    »Wir möchten gern zwei Budweiser Pilsner, aber Sie scheinen ja nichts da zu haben«, sagte Art.
    »Wozu auch?« fragte das Mädchen. »Hier ist Ihr Bier.«
    Art dachte erst, sie hätte die Flaschen aus dem Ärmel geholt – aber sie hatte keine Ärmel. Das Bier war kalt und gut.
    »Mädchen, wissen Sie, wie der Kerl da an der Ecke einen ganzen Lastzug Ware aus seiner Bude verladen kann, die nicht mal ein Zehntel davon faßt?« fragte Art das Mädel.
    »Klar. Er macht und verlädt das Zeug zu gleicher Zeit. Wenn er es vorher machen würde, dann müßte er Raum haben, aber so braucht er keinen.«
    »Aber er muß die Ware doch aus irgend etwas machen«, warf Jim Broomer ein.
    »Nein, nein«, sagte das Mädel. »Ich studiere eure Sprache. Ich kenne die Wörter. ›Aus etwas‹ – das heißt ›zusammensetzen‹. Er macht es.«
    Slick schnappte nach Luft. »Das ist komisch. ›Budweiser‹ ist hier auf der Flasche falsch gedruckt, das i vor dem e.«
    »Ach ich Dussel«, sagte das Mädchen. »Ich konnte mich nicht erinnern, wie ’rum das geht, und da mache ich es auf der einen Flasche so ’rum und auf der anderen anders ’rum. Gestern bestellte ein Mann eine Flasche Progress-Bier, und ich schrieb den Namen auf dem Etikett ›Progers‹. Manchmal mach ich was verkehrt. Geben Sie her, ich bring’s in Ordnung.«
    Sie fuhr mit der Hand über das Etikett, und da stimmte es.
    »Aber das Ding wird doch graviert und gedruckt«, protestierte Slick.
    »Klar, alles dieses neumodische Zeug«, sagte das Mädchen. »Einmal habe ich nicht aufgepaßt und tat Jax-Taste-Bier in eine Flasche von Schlitz, und dem Gast hat das nicht gepaßt. Ich mußte pfft pfft den Geschmack auswechseln und tat dabei so, als ob ich ihm eine andere Flasche gäbe. Einmal hab ich auch nicht aufgepaßt und ein Grünflaschen-Bier in eine braune Flasche getan. Ich hab dem Mann gesagt, das macht die Beleuchtung hier, darum sieht das Bier so braun aus. Und dabei haben wir noch nicht mal ’ne Lampe. Na, ich hab rasch pfft gemacht, und da war die Flasche grün. Es ist schwer, keine Fehler zu machen, wenn man so doof ist.«
    »Nein, hier gibt’s keine Lampe und kein Fenster, und es ist doch hell«, sagte Slick. »Ihr habt ja auch keinen Kühlschrank – in dieser Straße liegt ja nicht mal Strom. Wie kühlt ihr denn das Bier?«
    »Nicht wahr, das Bier ist doch schön kalt? Hören Sie, wie schlau ich Ihrer Frage ausweiche? Möchtet ihr lieben Leute noch zwei Bier?«
    »Ja, bitte. Und es interessiert mich, wo sie herkommen«, sagte Slick.
    »Huch – passen Sie auf, da ist ’ne Schlange hinter Ihnen!« schrie das Mädchen. »Ach, Sie sind ja richtig hochgesprungen vor Schreck«, lachte sie dann. »Ist doch bloß Spaß. Denken Sie, wir haben hier Schlangen in unserer hübschen Bar?«
    Aber sie hatte schon wieder zwei Flaschen Bier in der Hand, und alles war so leer wie zuvor.
    »Seit wann seid ihr komischen Käfer denn hier in dieser Straße?« fragte Broomer.
    »Wen interessiert das schon?« fragte das Mädchen. »Die Menschen kommen und gehen.«
    »Sie sind doch nicht aus dieser Gegend«, sagte Slick. »Ich weiß überhaupt nicht, wo Sie her sind. Wo kommen Sie denn her? Vom Jupiter?«
    »Wen interessiert schon Jupiter?« Das Mädchen schien indigniert zu sein. »Essen Sie doch gleich ’n paar Heuschrecken! Und obendrein frieren Sie sich auch noch Ihren Hintern ein!«
    »Sie sind ja ziemlich witzig, was, Mädel?« sagte Slick.
    »Ich geb mir bestimmt Mühe. Ich lerne ’ne Menge Witze, bloß bis jetzt erzähl ich sie noch alle falsch. Ich versuche immer, auf geistreiches Bar-Mädchen zu machen, damit die Leute wiederkommen.«
    »Was ist denn in der

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