900 MEILEN - Zombie-Thriller: Horror-Bestseller 2013 in Amerika! (German Edition)
meinen Sie mit abgeriegelt?«, fragte ich verwundert.
»Das heißt, dass Sie diesen Ort sofort verlassen müssen, bevor wir gezwungen sind, drastischere Mittel zu ergreifen«, entgegnete der Officer.
Er hustete und spuckte auf den Boden.
Ich drehte meinen Kopf zu Kyle, behielt den Uniformierten aber im Auge. »Also, ich bin mit diesem Ort nicht verheiratet. Du etwa?«
Er schüttelte verneinend den Kopf.
»Okay«, sagte ich und versuchte, ruhig zu klingen, »wir werden diesen Ort verlassen. Wir wollen keinen Ärger. Außerdem sind wir nur auf der Durchfahrt und suchen lediglich das Signal eines Mobilfunkmasten.«
Die Cops entspannten sich ein bisschen, ließen die Waffen aber immer noch nicht sinken.
»Hören Sie, wir wollen Ihre Gastfreundschaft nicht überstrapazieren, aber ich muss Sie einfach fragen. Hat irgendeiner hier Empfang?«
»Nein, Sir. Die Mobilfunkmasten sind alle tot.«
Die beiden Officers sahen sich an, als ob sie entscheiden würden, was sie als Nächstes tun sollten. Der eine nickte und dann blickten sie wieder zu uns.
»Das Festnetz funktioniert jedoch.«
Mein Herz machte einen Sprung.
Unsere moderne Welt hatte so viel Hightech erschaffen, aber es war die Technik aus dem neunzehnten Jahrhundert, die als Einzige noch funktionierte. Festnetztelefone benötigten sehr wenig Strom. Die meisten Telefongesellschaften besaßen riesige Generatoren und Notstromversorgungen mit Batterien. Diese liefen wochenlang, bevor sie abschalteten.
Ich war sauer auf mich, weil ich nicht selbst daran gedacht hatte.
Vorsichtig stieg ich mit erhobenen Händen aus und ließ den Hammer ins Gras fallen. Ich erklärte, dass wir nur einige Telefonate führen mussten und uns dann sofort verziehen würden. Nur ein paar Telefonate, eines mit meiner schwangeren Frau.
Die beiden Officers sahen sich wieder an, dann zurück zu uns. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis einer von ihnen endlich den Mund aufmachte. Er sprach mit einer leichten Schärfe in der Stimme.
»Wir werden euch zu einem Telefon bringen. Fahrt den Hügel wieder herunter und haltet kurz vor der Ampel. Wir werden direkt hinter euch sein. Fahrt langsam und weicht nicht von dieser Straße ab.«
Bevor ich ihnen danken konnte, stiegen sie zurück in ihren Streifenwagen. Ich griff nach unten, um mir meinen Hammer zurückzuholen und sprang ins Auto. Wir schlugen die Türen zu und warteten, während die Cops ihren Wagen zurücksetzten. Dann bedeuteten sie uns, dass wir vorfahren sollten.
Sie eskortierten uns an den Häusern vorbei die kurvenreiche Straße hinunter und zurück in die kleine Stadt. An der Ampel ließ ich den Hummer langsam ausrollen. Die Cops fuhren neben uns und gaben mir das Zeichen, anzuhalten. Der Typ auf dem Beifahrersitz signalisierte mir, das Fenster herunter zu lassen.
Ich drückte den Knopf für die automatischen Fensterheber. Der Cop zeigte lässig mit einem Finger in Richtung der Apotheke.
»Soweit ich unterrichtet bin, haben Apotheken Telefone«, sagte er mit unbewegter Miene unter seiner Fliegersonnenbrille. Dann fuhren sie ihren Wagen schräg vor unseren und stiegen wieder mit gezogenen Schießeisen aus ihrem Fahrzeug. Die Waffen zeigten aber zu Boden. Kyle und ich gingen vorsichtig zur Apotheke.
Gerade als wir den Eingang erreicht hatten, blieben wir wie angewurzelt stehen, denn eine Sirene aus Richtung eines nahen Waldes heulte los. Der Ton war ohrenzerreißend. Er kam von einem großen Turm, der etwa hundert Meter entfernt aus den Baumwipfeln ragte. Ich war bewegungsunfähig, wie gelähmt. Ich glaubte, dass wir es irgendwie ausgelöst hatten und dass alles nur schlimmer werden würde, wenn wir uns bewegten.
Die Cops waren auch augenblicklich wie versteinert. Ihre Gesichter zeigten Entsetzen und Panik. Sie hetzten zu ihrem Wagen zurück.
»Sie sollten doch erst in einer Stunde beginnen!«, schrie einer.
»Was zur Hölle geht hier vor?« Kyles Stimme war nur schwer zu verstehen.
»Ihr Typen solltet besser sehen, dass ihr wegkommt«, brüllte der Bulle, bevor sie die Autotüren zuschlugen und davonbrausten. Wir standen sprachlos da und starrten zwischen dem sich zurückziehenden Streifenwagen und dem Sirenenturm hin und her.
Der Lärm hielt fast zwei volle Minuten an. Dann hörte er so plötzlich auf, wie er begonnen hatte.
»Was zur Hölle?«, fragte Michael laut.
Kyle und ich standen einfach nur da und erwarteten das Schlimmste.
Ich riss die Augen weit auf; meine Sinne waren in Alarmbereitschaft. Zuerst hörte es
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