900 MEILEN - Zombie-Thriller: Horror-Bestseller 2013 in Amerika! (German Edition)
Ganze war so schnell passiert, dass die Zeitungen daraus keine Story machen konnten.
Wir gingen zum hinteren Teil des Geschäfts, sprangen über den Ladentisch und durchstöberten einen Haufen umgekippter Kisten und Tablettenbehälter. Keiner von uns beiden hatte eine Ahnung davon, wonach wir überhaupt suchen sollten, daher machten wir es uns einfach und füllten eine Plastiktüte mit allem, was mit einer Kindersicherung versehen war. Ein paar Antibiotika fanden wir auch.
Als wir zur Eingangstür zurückkehrten, hörten wir einen Schuss. Dann noch einen.
Wir duckten uns. Ein Zeitschriftenregal diente als Versteck. Wir konnten die Richtung, aus der die Schüsse gekommen waren, nicht bestimmen. Wir nah war der Schütze? Ich hatte einen Hustler vor der Nase und schaute an den D-Cup-Titten des Titelmädchens vorbei in Richtung des geparkten Hummer. Die Zündschlüssel hatte ich aus dem Schloss gezogen, damit Michael nicht einfach davonfahren konnte und uns zurückließ.
Draußen blieb es nun ruhig. Keine Bewegung, kein weiterer Schuss.
Minutenlang hockten wir hinter dem Zeitungsständer und lauschten in die Stille. Schließlich fragte ich flüsternd: »Kannst du sagen, welche Art von Waffe das war?«
Kyle schüttelte leicht den Kopf und deutete zum Hummer. In geduckter Haltung schlichen wir hinüber.
Nichts. Keine Bewegung. Kein Geräusch. Rein gar nichts.
Das strahlende Gelb des Wagens nervte mich tierisch. Er war wie ein gigantisches Leuchtschild, kaum zu übersehen. Wir glitten ins Innere und schlossen die Türen so leise wie möglich. In der Totenstille schien das Geräusch der zufallenden Türen überlaut an den Wänden der Gebäude widerzuhallen.
Kyle warf die Tüte auf den Rücksitz. Michael griff nach ihr und nahm sich eine der erbeuteten Flaschen.
»Das wird wirken«, murmelte er, während er ein paar Pillen schluckte und sich wieder hinlegte. Sein Gesicht und seine Arme waren fahl. In seinem Fieber hatte er die Schüsse nicht mal gehört. Kyle warf mir einen Blick zu, der deutlich machte, dass er hoffte, die Pillen würden helfen. Das war vielleicht Michaels letzte Chance.
Ich startete den Hummer, zuckte bei dem Lärm zusammen und steuerte den Wagen zur Hügelspitze hinauf. Dort nahm ich das Handy vom Armaturenbrett. Mein Magen zog sich schmerzhaft zusammen, als ich bemerkte, dass noch immer keine Empfangsbalken auf dem Display zu sehen waren.
In dem Viertel standen viele Villen, die mehrere Millionen Dollar gekostet haben mussten. Ich bekam nur halb mit, was Kyle sagte. Irgendwas über die Reichsten der Reichen, die hier wohnten. Dann hörte er mitten im Satz zu sprechen auf.
»Scheiße, verschwinde hier!«, rief er und verlagerte seinen Körper, um besser in den Seitenspiegel sehen zu können.
Ich drehte mich um und sah einen Streifenwagen hinter uns. Das Blaulicht war eingeschaltet. Ich fuhr langsam weiter.
»Fahren Sie rechts ran!«, kam aus den Lautsprechern.
»Ist es möglich, dass hier noch Menschen leben?«, fragte ich. Das Herz schlug hart in meiner Brust.
»Ich schätze, wenn es hier noch Strom gibt … ich weiß es nicht … vielleicht«, antwortete Kyle.
Michaels Kopf tauchte plötzlich auf. Auch er blickte nach hinten.
»Nie im Leben sind diese Typen echt«, keuchte er.
»Fahren Sie rechts ran!«, hörten wir wieder die Stimme aus dem Streifenwagen.
Wir wussten nicht, was wir tun sollten.
»Polizisten oder nicht, sie rufen wahrscheinlich jeden Zombie in diesem Gebiet zu uns«, sagte ich mit merklich erhobener Stimme. Kyle hielt seine Hände hoch. Was, verdammt nochmal, sollten wir tun?
Ich steuerte in die Einfahrt einer der Villen auf der rechten Seite. Der Weg mündete in einen großen Wendeplatz, dem ich folgte, bis wir direkt vor dem Streifenwagen standen, der die Ausfahrt blockierte. Falls nötig, konnten wir noch über den Rasen an dem Polizeiwagen vorbeifahren und fliehen.
Zwei Männer stiegen aus; beide glattrasiert und in blauer Polizeiuniform. Sie näherten sich mit gezogener Waffe. Wir öffneten die Türen, beschlossen aber, nicht auszusteigen. Wir würden uns von den Typen nicht über den Haufen schießen lassen.
»Nehmen Sie die Hände hoch, damit wir sie sehen können, und lassen Sie alle Waffen fallen!«, schrie einer der Cops.
»Gibt es ein Problem, Officer?«, fragte Kyle so lässig wie möglich.
»Diese Stadt ist abgeriegelt. Keine Besucher von außerhalb. Wir sind hier, um Sie wieder hinauszubegleiten«, entgegnete der Officer.
»Abgeriegelt? Was
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