900 MEILEN - Zombie-Thriller: Horror-Bestseller 2013 in Amerika! (German Edition)
vorbei. Beide blieben still. Wir schauten uns fragend an.
Was zur Hölle? , formte Kyle mit den Lippen. Ich konnte nur mit den Schultern zucken.
»Warum strafst du mich mit Schweigen?«, fragte der Typ vorwurfsvoll. Ich konnte seine Schritte wieder auf der Terrasse dröhnen hören. »Bist du immer noch angepisst, weil wir nicht nach Avalon gehen?«
Wieder blickten wir uns fragend an. Die wussten auch davon?
»Dieser Ort ist was für verdammte Pussies, begreifst du das nicht? Sie schotten sich in einer Höhle ab und hoffen, dass dieser Scheiß irgendwann aufhört.«
Die Füße plantschten im Wasser. Sie gab keine Antwort.
»Oh, ich verstehe. All deine Freundinnen haben eine Saisonkarte, also musst du auch dort sein, oder? Huh? Es ist nicht gut genug, hierzubleiben. Aber ich sage dir, wir sind hier sicher in unserem neuen Haus.«
Ihre Füße hörten auf zu plantschen.
»Scheißkerl!«, schrie sie. »Scheißkerl! Meine Familie ist in Avalon, alle meine Freunde sind dort. Aber du musst ja hierbleiben, umgeben von einer Gruppe Schmarotzer und heruntergekommenen Leuten. Dies ist nicht unser Haus. Dies ist unser Sarg!«
Er stand wieder über ihr. Gerade als er antworten wollte, hörten wir einen Knall und Schreie von der Seite des Hauses. Augenblicklich wussten wir, was passiert war: Sie hatten den Hummer gefunden.
Kurz darauf tauchten die beiden Cops auf. Sie schubsten Michael vor sich her, der stolperte und wankte und Handschellen trug.
»Was zur Hölle ist das?«, fluchte der Vierschrötige.
»Das ist einer der Typen aus dem Hummer, der gegenwärtig an der Seite deines Hauses geparkt ist«, erwiderte einer der Cops sarkastisch. »Hast du die große Banane neben deiner Hütte nicht gesehen?«
»Er war nicht allein. Die beiden anderen müssen hier irgendwo sein«, bemerkte der andere Cop.
»Ihr hätten euch um diese Irren kümmern sollen, als ihr die Chance dazu hattet. Ihr hättet sie niemals gehen lassen dürfen!«
Niemand machte sich die Mühe, etwas zu erwidern. Erneut plantschte die Frau mit ihren Füßen im Wasser.
»Bring ihn hier rüber und mach ihn mit den Handschellen am Tisch fest«, sagte der Hausherr. Er deutete auf einen schwarzen schmiedeeisernen Tisch, der in der Nähe des Pools stand.
Die Cops zerrten Michael über die Terrasse. Es war offensichtlich, dass er kaum alleine laufen konnte und starke Schmerzen hatte.
Der Mann nahm die Handfeuerwaffe von der Brüstung und ging, um seine Schürze zu holen. Er zog sie über seine Brust und steckte die Handfeuerwaffe in den Hosenbund hinter seinen Rücken, während er zu zurücklief.
»Ich werde dir eine Reihe einfacher Fragen stellen. Du kannst diese Fragen beantworten oder auch nicht. Diese Entscheidung musst du treffen. Allerdings möchte ich, dass du weißt, was deine Entscheidung bedeutet.«
Michaels linke Hand war am Tisch festgemacht; die andere bedeckte seinen Bauch. Entsetzen lag in seinen Augen.
Wir waren nah an der Seite des Hauses und hätten leicht fliehen können. Ich sah Kyle an. Es war eine unausgesprochene Frage: Retten wir unseren eigenen Arsch oder retten wir unseren Passagier? Kyle deutete zur Terrasse. Ich nickte und schob leise den Hammer aus meinem Gürtel. Wir wollten unserem verwundeten Begleiter beistehen.
Der Mann sprach weiter: »Das Leben ist voll von Entscheidungen. Die Menschen müssen sie jeden Tag treffen. Heute hast du zehn Auswahlmöglichkeiten.« Ein unheimlicher Klang lag in seiner Stimme.
Während er das sagte, griff er in die Bauchtasche seiner Schürze und holte etwas hervor, dass wie eine Gartenschere aussah. Er entriegelte die Sicherung, die Rückzugfeder schnipste. Dann fuchtelte er damit vor Michaels Gesicht herum. Ein Cop packte Michaels Handgelenk und presste die gefesselte Hand auf den Tisch. Der andere Cop hielt seinen Körper fest.
»Wo sind deine Freunde? Aber … bevor du antwortest, möchte ich, dass dir klar ist, wie du entscheiden solltest. Wenn du es vorziehst, mir nicht zu sagen, was ich hören will, verlierst du deinen linken Zeigefinger. Du kannst dich dann noch neun Mal falsch entscheiden. Sind dir deine Optionen bewusst?«
Er starrte auf seinen Gefangenen hinunter. Michael schien völlig verblüfft zu sein. Er konnte nichts erwidern. Der Mann öffnete die Schere und legte sie um den Zeigefinger seines Opfers.
Ich drückte mich langsam vom Boden ab, aber Kyle zog mich wieder herunter. Er formte eine Pistole aus Daumen und Zeigefinger und schüttelte dabei den Kopf. Er wartete wohl
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