900 MEILEN - Zombie-Thriller: Horror-Bestseller 2013 in Amerika! (German Edition)
damit der Greifer ihn nicht erreichen konnte.
Ich durchwühlte den Range Rover und fand eine passende Bluejeans, ein schwarzes Shirt und einen Mantel. Endlich mal gute Nachrichten. Der Mantel sah aus wie eine Militärjacke. Kyle sagte, dass es sich um eine Fälschung handeln würde. Das war mir egal. Wenigsten bot er Schutz vor Wind und Wetter.
Zwischen weiterem Zeugs fand ich einen Schuhkarton. In diesem befand sich ein Paar neuer Stiefel, fast in meiner Größe.
Michael wühlte weiter und sagte: »Seht euch das Zeug an. Eine Verpackung für ein GPS-Gerät, das tausend Dollar gekostet hat. Ein Kassenbon für ein Gewehr im Wert von tausendfünfhundert Dollar …«
»Wirklich traurig. Mit all diesem Zeug war er richtig gut vorbereitet. Die beste Ausrüstung und einen achtzehntausend Dollar SUV unter dem Arsch, aber er ist nie dazu gekommen, das alles zu benutzen, und es hat ihn gewiss nicht gerettet«, bemerkte ich.
»Vielleicht hatte er einen Wal-Mart oder ein Sportgeschäft geplündert.«
»Oder er war einfach nur ein reicher Typ, der sich diesen ganzen Überlebensscheiß leisten konnte, aber nie gelernt hat, damit umzugehen«, warf Kyle ein und grinste Michael an.
Ihre Blicke trafen sich und einige Sekunden hielten beide stand. Dann sah Michael weg. Offensichtlich wollte er nicht in einen Streit mit Kyle geraten.
»So oder so ist er jetzt tot. Du musst gerissen sein, um da draußen zu überleben, nicht reich«, fügte Kyle mit Genugtuung hinzu.
Das Gespräch war beendet und eines sicher: Kyle machte es nichts aus, Michael wissen zu lassen, dass sein Reichtum hier draußen rein gar nichts bedeutete.
Ich ließ meinen Blick über die Gegend wandern. Dabei kam mir in den Sinn, dass der geplünderte Rover tatsächlich der erste Hinweis auf andere Überlebende war, dass ich gesehen hatte. Sicher gab es diejenigen, die sich in den Häusern versteckten, so wie es Sophia getan hatte. Der Rover aber war ein Beweis dafür, dass es noch andere lebende Menschen gab, die ähnliche Ideen hatten, wie wir.
Wir fuhren weiter. Am Straßenrand lagen tote Zis – richtig tote. Sie alle hatten Einstiche oder Einschusslöcher im Kopf.
Wer auch immer diese Überlebenden waren, sie bewegten sich in unserer Richtung. Wir kamen gut voran, da sie den Weg vor uns frei räumten.
Am Nachmittag machten wir große Fortschritte auf unserem Weg nach West Virginia. Obwohl wir einige Male umkehren mussten, um Zombieschwärmen oder komplett blockierten Straßen auszuweichen, hatten wir es tatsächlich aus New Jersey heraus geschafft. Wir fuhren ein kleines Stück durch Maryland, bis wir zur Staatsgrenze von Virginia kamen.
Ich ließ den Hummer an ein blaues Schild heranrollen. Darauf war ein roter Vogel abgebildet. Unter dem Vogel stand: Willkommen in Virginia. Als wir näher herankamen, sahen wir, dass jemand mit roter Sprühfarbe ein Wort hinzugefügt hatte: AVALON.
Kyle sah sich zu Michael um. Sein finsterer Blick vertiefte sich.
»Woher weißt du von Avalon?«, fragte er in einem merkwürdigen Tonfall.
»Was meinst du?«
»Nun, es ist seltsam, dass wir zuallererst von dir von diesem magischen Zufluchtsort namens Avalon erfahren haben; einem reichen Möchtegern, der mit seinem Hubschrauber eine Bruchlandung in unserem Schoß machte. Dann hören wir dasselbe von einem psychopathischen Plünderer, dessen Hobby es war, anderen Leuten die Finger abzuschneiden. Nun sehen wir, wie es mit Farbe auf dieses Schild gesprüht wurde.«
Michael hob seinen Kopf und bewegte sich unruhig hin und her.
»Ernsthaft«, fuhr Kyle fort, »So wahr ich hier sitze, frage ich mich, wie zur Hölle solch ein Ort einfach aus heiterem Himmel auftauchen kann. Wie kommt es, dass jeder, auf den wir stoßen, davon weiß. Jeder, außer uns? « Er deutete mit dem Daumen zwischen sich und mir hin und her.
Der Gedanke war mir auch schon gekommen, Kyle aber derjenige, der ihn aussprach. Ich ertappte mich dabei, nervös meinen Ehering zu drehen.
Michael zögerte. Im Wagen breitete sich eine unbehagliche Stille aus.
»Das ist nicht die Art von Ort, die man in einem Prospekt findet«, fing Michael langsam an zu erzählen.
Kyle rührte sich nicht. Sein Gesichtsausdruck blieb wachsam, wenngleich seine Augen dem Mann giftige Blicke zuwarfen.
»Weißt du, es ist die Art von Ort, dem du zugeteilt wirst. Du hörst von dem Freund eines Freundes davon … durch die Weinrebe, wenn du so willst.«
»Aber wie kommst es, dass offenbar jeder davon weiß?«
»Wie verbreiten
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