900 MEILEN - Zombie-Thriller: Horror-Bestseller 2013 in Amerika! (German Edition)
zwei Blechkisten und hatte einen Gürtel über seine Schulter geworfen. Kyle kam mit seiner Beute zum Hummer zurück und kletterte auf den Beifahrersitz. Die Kisten legte er in den Fußraum, den Gürtel legte er nicht ab.
»Munition«, sagte er mit einem breiten Grinsen und deutete auf den Gürtel. Der enthielt mehrere rote Schrotpatronen. Kyle sagte, er hätte auch passende Kugeln für die zwei Handfeuerwaffen gefunden. Nun hatten wir ausreichend Munition.
Wir fuhren weiter und trafen bald auf wandelnde Untote. Immer mehr Zombies trugen Militäruniformen. Uns wurde klar, dass hier irgendwo ein Gefecht stattgefunden haben musste, das die Lebenden nicht gewonnen hatten.
Wir kamen an einem Zi vorbei, der einen Tarnanzug trug. Der Untote stolperte zu einem verrosteten Pick-up, der sicher einem Hinterwäldler gehört hatte. Die amerikanische Flagge prangte auf der Ladeklappe. Der Soldatenzombie hielt inne und hob plötzlich seine angefressene Hand zur Stirn. Ein bizarrer Salut.
Ein düsteres Empfinden breitete sich in meinen Eingeweiden aus. Diese Geste erinnerte mich wieder deutlich daran, dass diese Dinger einst menschlich waren. Mit einem Seitenblick versuchte ich Kyles Reaktion zu erhaschen. Ich erwartete, dass er eine Emotion zeigen würde. Er jedoch rollte nur mit den Augen und starrte dann aus dem anderen Seitenfenster. Letztendlich vermutete ich, dass sie für ihn wohl nur ein Feind waren, nicht mehr und nicht weniger.
Zur Hölle! Er hatte Recht. Wir konnten es nie schaffen, wenn wir daran festhielten, dass diese Dinger einst Menschen waren. Es würde nie ein Heilmittel geben. Und niemals würden diese Dinge wieder menschlich werden. Es gab kein Zurück mehr! Die Hoffnung darauf mussten wir aus unseren Köpfen verbannen.
Die Dinger waren DER FEIND!
Die Zis reagierten auf den Hummer, wenn wir an ihnen vorbeifuhren. Sie rannten auf ihn zu. Zumeist hängten wir sie ab, aber von Zeit und Zeit waren sie schnell genug, den Hummer zu erreichen. Glücklicherweise lag die Karosserie recht hoch. Die Zombies konnten keinen Schaden anrichten. Wir spürten nur einen dumpfen Schlag, wenn wir einen von ihnen mit unseren übergroßen Reifen überfuhren. Hier bestätigte sich die Entscheidung, den Hummer trotz fehlender Tarnung zu behalten.
Solange wir fuhren, war alles in Ordnung.
Am Straßenrand waren Sandsäcke aufgetürmt; ehemalige Stellungen im Kampf gegen die Untoten. Auf der Straße lagen Überreste menschlicher Körper. Es sah aus, wie nach einem Schlachtfest: Blut hatte die Fahrbahn schwarz gefärbt und überall sah man abgerissene Arme, Beine … hier und da einen zerfetzten Oberkörper.
Nichts davon würde ein untotes Leben beginnen, da die Teile nicht mit einem Kopf verbunden waren. Das verwesende Fleisch roch ranzig. Dieser Gestank vermischte sich mit einem leicht rostigen Geruch und dem ätzenden Dunst von Schießpulver.
Insekten schwirrten um die zerfetzten Körperteile und Maden bedeckten die größeren Fleischstücke. Ich blickte zum Himmel und erwartete Raubvögel oder Aasfresser zu sehen, die sich über die menschlichen Überreste hermachen würden. Es überraschte mich, dass ich keine sah. Selbst die Vögel schienen gerissen genug zu sein, um sich von diesem Scheiß fernzuhalten.
In diesem Gebiet gab es deutlich mehr Zis. Ich wusste, dass wir erhebliche Schwierigkeiten bekommen würden, sollten wir irgendwo hängenblieben. Ich erblickte einen Militär-Hummer. Mein Magen rebellierte und mir gefror das Blut in den Adern. Der Wagen lag auf der Seite, die Fensterscheiben waren zersplittert. Die Zis hatten ihn offensichtlich umgeworfen.
Das könnte auch uns passieren , dachte ich. Wenn es den Zombies gelang, ein Militärfahrzeug zu zerstören, so fragte ich mich, was sie erst mit einem Zivilfahrzeug anstellen könnten. Meine Hände zitterten unwillkürlich. Ich umklammerte das Lenkrad mit eisernem Griff.
Wir mussten uns hier schleunigst verziehen. Ich fasste diesen Entschluss und trat das Gaspedal voll durch. Der Hummer beschleunigte und brach mitten durch eine Schar von Zis, die auf der Straße herumlungerten. Die Fahrt wurde holprig, die Reifen bewegten sich auf und ab. Schädel platzten, Körper wurden zerquetscht. Wir mähten die Zombies nieder, die sich uns in den Weg stellten.
Kurz danach mussten wir die Straße verlassen und neben ihr fahren. Das Militär hatte die Fahrbahn mit Mörsergranaten und Raketen in einen Schweizer Käse verwandelt. Manche Krater waren so tief, dass sie selbst für
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