900 MEILEN - Zombie-Thriller: Horror-Bestseller 2013 in Amerika! (German Edition)
uns am längsten durchhalten würde. Der Wächter tippte auf den riesigen Mexikaner. Jeder dankte ihm liebenswürdig für seine Hilfe, als ob er ihnen eine begehrte Information gegeben hätte.
Es war klar, dass gewettet wurde. Die Leute setzten Geld auf unsere Köpfe. Offenbar ging es um hohe Beträge. Wir hörten von Summen um die hundert- oder zweihunderttausend Dollar. Diese Wichser tippten tatsächlich darauf, wer von uns am schnellsten sterben würde. Dieser Ort wurde von Sekunde zu Sekunde immer besser.
Ich sah zu Zombie-Michael hinüber. Er war immer noch rasend, seine Augen glühten rot. An der Wand waren blutige Kratzspuren. Er hatte sich gegen die Gitterstäbe gedrückt und griff ununterbrochen mit seinen Armen in meine Richtung.
»In seinem Oberstübchen ist nicht mehr viel los«, murmelte Kyle.
»Yeah, ich weiß«, erwiderte ich niedergeschlagen. »Ich hoffe, wir können ihn schnell von seinem Elend erlösen.«
Alles, was wir tun konnten, war abwarten. Abwarten und versuchen, die Geräusche auszublenden, die der Zombie von sich gab. Es war Absicht, dass man ihn hier bei uns gelassen hatte. Gordon und Chauffer wollten, dass wir ihn beobachteten und wussten, womit wir es zu tun bekamen.
Zuerst fing es als Hintergrundgeräusch an, ähnlich einem Brummen. Verwirrt blickten wir uns an und sahen in Richtung Tür. Bald schon wurde uns bewusst, dass es Jubelrufe aus der Arena waren. Die Menge wurde von einer lauten und durch ein Mikrofon verzerrten Stimme aufgestachelt, die wir aber nicht verstehen konnten. Nach ein paar Sekunden machte der Sprecher eine Pause. Im Hintergrund schwoll dumpfer, tosender Jubel an.
Der Wächter steckte seinen Kopf herein und grinste Kyle an. »Deine Chancen stehen sechzig zu vierzig, dass du als Letzter übrig bleibst, Prinzessin. Sechzig für den Mexikaner, vierzig Prozent für dich.«
»Was ist mit mir?«, fragte ich.
»Deine Chancen stehen fifty-fifty, dass du als Erster abkackst. Genau wie bei einer Frau aus dem anderen Zellenblock.«
»Scheiße«, murmelte ich.
»Wir werden sie alle töten«, verkündete Kyle grimmig, als er erhobenen Hauptes aufstand.
»Sicher wirst du das«, erwiderte der Wächter mit einem schiefen Lächeln. »Sicher wirst du das, Prinzessin.«
Sekunden fühlten sich wie Stunden an. Je länger wir warten mussten, desto mehr zog sich mein Magen zusammen. Mein Herz machte einen Satz, als sich jemand der Tür näherte und vor ihr stehenblieb.
Ich wusste nicht, ob ich lachen oder weinen sollte, jedoch schien er hier der einzig Vernünftige zu sein. Er warf dem Wächter einen stechenden Blick zu, damit dieser auf die Füße kam und ihm Beachtung schenkte. Dann betrat Jarvis mit demselben strahlenden Lächeln den Raum, das er schon bei unserer Ankunft gezeigt hatte.
Sein Auftreten vermittelte irgendwie den Eindruck, dass er auf unserer Seite war.
Jarvis sagte: »Ihr Jungs habt euch ein bisschen in Schwierigkeiten gebracht.« Sein Blick fiel auf Michael und er ließ merklich die Schultern hängen. »Für diese arme Seele können wir nichts mehr tun, aber ihr drei habt eine Chance.«
»Da haben wir aber etwas anderes gehört«, antwortete ich finster.
»Lasst euch nicht zum Narren halten. Es gibt nicht so viele Zombies. Das wäre ja auch eine Gefahr für die ganze Einrichtung. Ihr könnt diesen Kampf überstehen.«
»Wie viele von ihnen gibt es hier?«
Ich musste fragen, aber eigentlich wollte ich es gar nicht wissen.
»Schwer zu sagen, Gentlemen. Seid vernünftig und bleibt lange genug am Leben.«
Wir blickten uns alle an. Mr. Muskel setzte sich auf, lief zur Zellentür und blickte Jarvis in die Augen. Dann drehte er sich wieder um und legte sich auf sein Bett.
Es war nur ein kurzer Blick, aber irgendetwas war zwischen den beiden. Sie versuchten es zu überspielen und taten so, als ob sie sich nicht kennen würden, allerdings war da ein unausgesprochenes Wiedererkennen in ihren Augen und sie wollten ganz sicher nicht, dass der Wächter es mitbekam.
»Unglücklicherweise bin ich nicht derjenige, der zu entscheiden hat, ob ihr in diesen Kampf gehört. Ich kann euch wirklich nur sagen: Wenn ihr überlebt, habt ihr eine Chance.«
Niemand erwiderte etwas. Seine Worte waren aufrichtig und überrumpelten mich. Einen Moment lang grübelte ich darüber nach, warum er uns diesen Einblick gewährte und fragte mich, was wohl die eigentliche Bedeutung hinter seinen Worten war.
»Nun, ich bin hier, um euch zur Arena zu bringen«, sprach Jarvis mit
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