900 MEILEN - Zombie-Thriller: Horror-Bestseller 2013 in Amerika! (German Edition)
ihr geliebten, fleißigen Männer und Frauen, die eine bessere Gesellschaft errichten, in der wir alle friedlich leben können.«
Was den Asiaten betreffend auch immer der Wahrheit entsprach, er zuckte bei der Anschuldigung nicht zusammen und schien selbst noch zu meditieren, als man ihn in die Mitte der Arena schob. Soweit wir das beurteilen konnten, hatte er schlicht und ergreifend nicht die richtige Hautfarbe, um in Avalon leben zu dürfen.
Neben Gordon saß Chauffer. Als Kyle und ich gemeinsam in die Arena geführt wurden, sprang er auf und blitzte uns wie ein gefräßiger Hai an.
»Zum Schluss möchte ich mir einen Moment Zeit nehmen und zwei Neuankömmlinge vorstellen. Diese beiden Idioten dachten, sie könnten ungestraft davonkommen, als sie meinen guten Freund Mr. Chauffer hier fast totschlugen, um ihm seine Eintrittskarten für Avalon zu stehlen. Sie sind tatsächlich hier aufgekreuzt und dachten, wir würden ihren Betrug nicht bemerken«, sagte Gordon mit einem breiten Lächeln. Die Menge brach in ein hysterisches Gelächter aus. Chauffer warf Gordon einen Blick zu, der zeigte, dass er weniger amüsiert war.
Nun standen alle fünf Gladiatoren in der Arena. Die Elitebürger waren ebenso aufgeheizt wie die Bürgerlichen. Alle warteten auf den Kampf.
Ich hüpfte auf der Stelle und brachte mein Blut in Wallung. Ich bereitete mich mental auf den Kampf vor, auf den Krieg.
Doch was immer ich tat, auf das, was nun passieren würde, hätte ich mich niemals vorbereiten können.
Ich sage euch, wir werden diesen ganzen verdammten Moloch zu Fall bringen!
»Lasst die Spiele beginnen!«
Gordons Stimme donnerte durch die Lautsprecher. Die Soldaten, die uns in die Arena geführt hatten, zogen sich zurück. Am anderen Ende der Arena öffnete sich ein Tor und zehn Zis stolperten heraus.
Die drei Monster in der Todesrüstung waren immer noch angekettet, drehten jetzt aber vollkommen durch. Die Soldaten, die ihre Ketten festhielten, wurden nach vorne gerissen. Weitere Männer eilten herbei und nur mühsam schafften sie es, die rasenden Zis zu bändigen. Offensichtlich wollte man diese nicht sofort auf uns loslassen.
Wir Fünf rannten los und Kyle stellte sich mit dem Rücken gegen eine Säule, während ich die Frau auf seine Schultern hob. Sie richtete sich auf und konnte so einen Speer und einen großen Holzhammer erreichen. Sie riss den Hammer los und ließ ihn auf den Boden poltern.
Ich griff mir das überdimensionale Teil und musste daran denken, dass dies eine größere Version meines Hammers war. Diese Waffe war für mich bestimmt! Ein hoffnungsvolles Gefühl breitete sich in meinem Körper aus. Der Hammer gab mir die Zuversicht, die ich so dringend brauchte.
Die Frau hangelte nach einem Speer und ließ auch ihn auf den Boden fallen. Kyle zog eine Holzkeule von der Säule, die sich in Augenhöhe vor ihm befand.
Mr. Muskel und der Asiate waren zur selben Zeit am gegenüberliegenden Pfeiler. Verwundert beobachtete ich den fliegenden Start des Asiaten. Er rannte auf Mr. Muskel zu, der nach vorne gebeugt war und seine Hände zu einem Steigbügel verschränkt hatte. Der Asiate platzierte seinen Fuß in den verschränkten Händen, machte einen Satz und schnellte nach oben. Er griff ein Schwert und einen Morgenstern. Dann landete er mit der Anmut eines Akrobaten wieder auf dem Boden.
Ich hätte es sofort bemerken müssen. Sie arbeiteten wirklich gut zusammen. Zu gut für Typen, die sich gerade erst getroffen hatten. Sie nickten sich zu, anscheinend bedurfte es keiner Worte. In Rekordzeit waren sie wieder bei uns und hatten zwei der gefährlichsten Waffen ergattert, die es an diesem Ort gab. Es blieb keine Zeit, um darüber nachzudenken. Ich war froh, sie bei uns zu haben.
Nun waren wir alle bewaffnet, stellten uns nebeneinander auf und richteten unsere Blicke auf die sich nähernde Horde. Das Publikum gierte schreiend nach unserem Blut. Inmitten dieses Wahnsinns blieb Kyle erstaunlich ruhig. Seine Haltung entsprach der eines erfahrenen Athleten, der sich auf seinen nächsten Wettstreit konzentrierte. Es war, als ob die Zeit stillstehen würde. Er hielt Ausschau nach der Menge und den sich nähernden Zis, dann sah er uns nacheinander an.
»Ich habe keine Angst davor, heute zu sterben«, verkündete er kühl. »Wenn meine Zeit gekommen ist, dann ist sie eben gekommen. Ich kann euch allerdings eines sagen: Ich werde nicht sterben, ohne zu kämpfen.« Er erhob nun seine Stimme. Nicht aus Wut oder Verzweiflung. Es
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