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legte sich wieder hin.
»Das ist ja ein Bild wie auf einem Gemälde«, lachte Pia und strich ihm über das Fell. »Links und rechts die bunten Primeln, davor die Osterglocken und Krokusse und dann eure strahlenden Gesichter.«
»Setz dich zu uns!«, sagte ihre Mutter. »Es gibt nämlich noch eine gute Nachricht. Sören hat nachgesehen.«
»Das Bild bei Alumni ist wirklich weg. Ihr braucht nirgends mehr anzurufen.«
»Aber sag mal, Papa«, begann Pia mit vollem Mund, »wie bist du so schnell von deiner Reise hierhergekommen. Das war doch noch gar nicht geplant?«
»Es gibt ja Telefone und so ein altes Ehepaar.« Er lachte Pias Mutter an, »hat gemeinsam auch mal gute Ideen, wenn es um das Seelenheil von Tochter und Pferd geht.«
»Mama hat dich angerufen?«
Papa nickte. »Gestern schon. Sie hatte so ein komisches Gefühl, das sich dann ja auch bestätigt hat. Und dann heute ein zweites Mal, als ich schon unterwegs war. Um mir zu berichten, was Sören ihr erzählt hat.«
»Ihr seid einfach spitze«, lachte Pia.
°°°
Als der Löwenzahn ein paar Wochen später seine gelben Farbtupfer in die weite Landschaft zauberte, konnten Njala und Pia das erste Mal wieder ein Stück spazieren gehen. Die knorrigen schiefen Bäume hatten Blätter angesetzt und wirkten lange nicht mehr bedrohlich. Pia hatte Wodan und Njala am Strick und spazierte den Feldweg entlang in Richtung Deichschäferei. Hin und wieder pflückten die Ponys die gelben Blüten und rissen beinahe gierig das Gras ab, das jetzt die Farbe eines Laubfrosches hatte.
In der letzten Woche hatten sie zusammen mit Ommen und Janas Familie ein großes Osterfeuer abgebrannt, nun war der Frühling da und schon bald konnten sie mit all ihren Plänen durchstarten. Vorerst gab es nichts, was sie daran hindern konnte.
Pia hörte das Quietschen einer Fahrradbremse. »Darf ich mal?« Sören nahm Pia Njalas Strick aus der Hand und so liefen sie ein Stück nebeneinander her.
»Bist du noch sauer?«, fragte er.
»Nein«, antwortete Pia. »Kein Stück mehr.«
Sören blieb stehen und sah Pia an. »Gibt es denn noch irgendeine Chance?« Seine Augen sahen freundlich aus. Sein Blick hatte sich verändert in der letzten Zeit.
»Sag niemals nie, aber auch nie sofort«, grinste Pia. Sie griff nach seiner Hand und drückte sie fest. »Ich weiß es noch nicht. Aber Freunde sind wir. Für immer.
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