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9783944842165

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Titel: 9783944842165 Kostenlos Bücher Online Lesen
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super. Aber sie ist einfach ein armer Wurm. Umsonst wird man nicht so merkwürdig.«
    Nach Pias Erzählung runzelte Jana besorgt die Stirn. »Dann hoffen wir jetzt, dass Ivone Wort hält und ihr nicht wieder irgendeine irre Idee in den Kopf schießt.« Sie sah wirklich noch sehr besorgt aus. Es war nichts von der ewig fröhlichen und unbeschwerten Jana zu erkennen. Sie schien noch immer mit dem Schlimmsten zu rechnen. »Da kommt ein Wagen«, sagte sie.
    »Bestimmt dieser Tackenberg!«Pia legte die Arme um Njalas Hals, als könne sie das Pony so festhalten.
    Jana reckte den Hals. »Was ist das denn nun für ein Auto?«
    »Klingt tuckernd wie eine alte Rostlaube.« Pia ließ Njala nun doch los und trat auf den Hof. »Das gibt es nicht! Jana, komm! Jana!«, schrie sie erneut. »Komm schnell.« Pia schnappte nach Luft. »Es ist kaum zu glauben! Es ist Papa!«
    Sie fiel ihm um den Hals, »Papa, du musst mir helfen!«
    »Wobei? Beim Geldsacktragen?«
    »Papa, keine Witze, es ist so furchtbar!«
    »Was ist furchtbar? Dass ich einen Tag früher zurück bin? Ich kann ja wieder gehen!«
    »Nein, Papa, du weißt ja gar nicht …«
    »Meinst du das hier?« Papa wedelte mit einem weißen Papierstück. »Dann hätte ich es ja lassen können.«
    »Was ist das?«
    »Das ist quasi Njala. Ich bin nämlich seit«, er schaute auf seine Armbanduhr, »seit exakt vierzig Minuten Besitzer eines überaus edlen Pferdes, das zwar momentan den Kopf hängenlässt, aber schon wieder auf die Beine kommt, jedenfalls soweit unser werter Veterinär mir das zugesichert hat.«
    »Nein«, sagte Pia, »nein! Das gibt es doch gar nicht!« Njala war gerettet. Ivonne hatte tatsächlich Wort gehalten. Sie drückte ihrem Vater einen Kuss auf die Wange. »Du hast mir Njala gekauft?«
    »Ich verkaufe nicht nur alles, ich kaufe auch alles, was ich will. Aber wie ich das mache, das bleibt mein Geheimnis, sonst werde ich noch arbeitslos. Konkurrenz schläft ja nicht und Spione sind überall.« Ihr Vater grinste. »Stimmt aber nicht ganz. Einen großen Teil hat dieser junge Mann dazu beigetragen.« Pias Vater wies auf Sören. »Ohne ihn hätte es wohl kaum so rasch geklappt.«
    »Sören?«, fragte Pia ungläubig. »Was hat Sören damit zu tun?«
    »Ein dummer Zufall, Pia«, druckste der herum. »Du hast deine SMS vorhin nicht nur an Jana, sondern versehentlich auch an mich geschickt. Deshalb war ich bei Ivonne. Wollte mit ihr reden, aber du hast mir ja gleich wieder Wunder wer weiß was unterstellt.« Er grinste. »Zuhören ist nicht gerade deine Stärke.«
    Pia blickte etwas betreten zu Boden. »Entschuldige.«
    »Ich habe«, er schabte mit der Schuhspitze auf den Steinen herum, »nach unserem Besuch bei Ivonne mit deiner Mutter gesprochen und ihr gesagt, wie mutig du bei ihr aufgetaucht bist und wie sehr du dich für Njala eingesetzt hast.« Er zögerte. »Ich weiß doch, wie wichtig dir das Pferd ist.«
    Pia war schon etwas gerührt über Sörens Bemühungen.
    »Deine Mutter hat mir aber erst einmal gewaltig den Kopf gewaschen. Und sich dann am Ende bedankt. Ihr Mann sei auch schon auf dem Weg nach Hause.«
    »Und ich dachte heute Morgen noch, es wäre alles vorbei!«, sagte Pia. »Aber ich habe tatsächlich nicht nur tolle Eltern, ich habe auch prima Freunde! Danke!!!«
    Sie sprintete zu Njala. Die Stute stand in der Box, fraß munter an ihrem Heu und stupste Pia an. »Du wirst wieder gesund und bleibst bei mir, für immer.«
    Pia kuschelte sich an Njalas Hals, kraulte sie zwischen den Ganaschen und als Njala dann noch begann, an einer Wurzel zu knabbern, war es Pia, als hätte es den Bombenkrater und alles, was mit Ivonne zusammenhing, nie gegeben. Sie mischte ein bisschen Kraftfutter mit ein paar kleingeschnittenen Wurzeln und lauschte dem Malmen der Stute. Wodan stupste gegen die Boxentür.
    »Hier, Dicker, du kommst schon zu deinem Recht!«, lachte Pia und steckte ihm eine Wurzel durch die Stangen. »Nun aber raus mit dir, du darfst ja!«
    Draußen sang eine Amsel ihr Lied, steckte das Revier ab. Das hätte ich auch mal tun sollen, dachte Pia. Laut singen, um Tackenbergs und auch Sören zu zeigen, wo ihr Territorium endet.
    Sie ging hinaus. Die Sonne hatte sich jetzt endgültig durchgesetzt und alle saßen auf der Bank vor dem Haus. Herr Ommen hatte einen Tisch hergeschleppt auf dem die vertrauten Teetassen und ein paar Kekse lagen. Der Kater Drömel rekelte sich auf der Fensterbank. Als er Pia sah, stand er auf, stupste sie einmal kurz mit der Nase an und

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