Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
9783944842165

9783944842165

Titel: 9783944842165 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
beide Schuld daran, dass es so gekommen war.
    »Es ist gut, dass ich hingefahren bin. Vor allem Dr. Tackenberg hat sich Sorgen um Njala gemacht, nachdem er gesehen hat, dass Ivonne nicht schwer verletzt ist«, sagte Pias Mutter.
    »Wahrscheinlich hatte mein Onkel Schiss, dass Njala irgendwas zerstört und er blechen muss.« Jana wischte sich den Schweiß von der Stirn und spuckte auf den Hof.
    »Die Polizei wollte gerade losfahren und Njala suchen, als ich kam«, überging Mama Janas Einwand. »Herr Dr. Tackenberg bat mich, zunächst weiter für Njala zu sorgen, bis er entschieden hat, was weiter geschieht.«
    »Ach, sind wir wieder gut genug für den feinen Herrn?«, rutschte es Pia dann doch raus und sie trat vor die Stalltür, weil sie das Gefühl hatte, gleich zu explodieren. Erst ruinierten sie Njala und all die mühsame Arbeit, und dann schickten sie sie wie ein fehlgeleites Paket zurück. Wer wusste für wie lange.
    Pia ging draußen ein paar Minuten auf und ab, bis sie wieder das Gefühl hatte, Luft zu bekommen, und kehrte dann in den Stall zurück. Sören stand die ganze Zeit schweigend neben Jana. Als Pia zurück in den Stall trat, sah sie, dass er ihr gerade den Ellenbogen in die Seite hieb.
    Pia ignorierte die beiden und kümmerte sich lieber um ihre kranke Stute. Sören hatte sie lange genug davon abgehalten, das richtig zu tun. Er war schließlich ein Grund dafür, dass Ivonne sich Njala zurückholen wollte. Sie merkte, dass sie eigentlich gar nicht mehr so froh darüber war, dass er hier war. Ihr waren die fragenden Blicke ihrer Mutter und die von Herrn Ommen nicht entgangen. Wenn Pia jetzt zu einem ganz bestimmt keine Lust hatte, war es, Erklärungen über ihre erste, total missglückte Liebe hier im neuen Zuhause abzugeben.
    »Wir müssen eine Wache für das Pferd haben«, sagte Herr Ommen. »Ich finde es besser, wenn rund um die Uhr jemand bei ihr ist.«
    »Ich helfe mit«, bot sich Sören spontan an Pia verstand nun gar nichts mehr.
    °°°
    Pias Mutter hatte eine Thermoskanne mit Tee und eine mit Kakao gefüllt und Würstchen und Brote mitgebracht, damit sie die lange Nacht einigermaßen überstehen konnten. »Schönen Gruß von Papa. Er wünscht uns alles Gute. Ich denke, er ist froh, dass er ein Hotelbett hat und nicht mit uns im Stall schlafen muss.«
    »Frau Dormann, kommen Sie doch mit zu uns«, sagte Herr Ommen. »Wir essen in der Küche. Die jungen Menschen können bei Njala bleiben.«
    Jana klaute sich eine Wurst und eine Stulle Brot und umarmte dann Pia. »Sei mir nicht böse, aber ich kriege Ärger, wenn ich jetzt nicht nach Hause fahre. Meine Eltern sind nicht da und ich muss Wulf beim Melken helfen.« Sie hob die Finger wie zum Schwur. »Ich komme aber morgen wieder, versprochen.« Jana hauchte einen Kuss auf die schwörende Hand. »Wenigstens hat sich mein feiner Onkel das Wochenende für seine Kamikazefahrt ausgesucht und wir haben Zeit für diese Krankenpflege hier.« Sie warf einen Blick zu Sören, der die ganze Zeit recht unschlüssig he­rumstand und augenscheinlich nicht so genau wusste, was er tun sollte. »Er hat dir was zu sagen«, grinste sie. »Ich runde dann morgen alles ab. Aber nun muss ich los.« Sie flitzte mit dem Fahrrad davon.
    Pia trat zu Njala in die Box und streichelte die Stute. Sie war unnatürlich heiß.
    »Und Sören, was willst du mir sagen? Dass du doch Kissyou bist und mich über Alumni fertigmachen willst?«
    Pia versuchte, Njala etwas zu trinken zu geben. Sie trank nur vorsichtig und stöhnte auch ein bisschen dabei.
    »Ich bin nicht Kissyou«, begann Sören. Er betrat die Box ebenfalls. Njala legte die Ohren an, dass er es schließlich vorzog, doch davor zu warten.
    »Nicht?«
    Er schüttelte den Kopf. »Es ist alles ganz anders und dann wieder doch genauso, wie du denkst.« Er legte den Kopf auf seine Arme, als könne er so die Gedanken besser sortieren. Vielleicht schämte er sich aber auch nur zu sehr. Denn dass er auf irgendeine Art Mist gebaut hatte, war ja nicht zu übersehen. Pia merkte, dass ihr Herz schon viel weniger klopfte, wenn sie ihn ansah. Sören verlor jeden Tag ein Stückchen mehr von seiner einstigen Anziehungskraft. Pia war sich sicher: Jetzt würde sie ganz bestimmt in keine Umkleidekabine mehr mit ihm einsteigen. Sie vertraute ihm nicht mehr. »Geh besser!«, sagte sie.
    Sören schüttelte den Kopf.
    »Ich«, Sören druckste herum, »muss sowieso gleich zumindest kurz nach Hause. Ich kann ja nicht einfach so die Nacht hier

Weitere Kostenlose Bücher