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A Star like you

A Star like you

Titel: A Star like you Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Packham
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einem Geschirrhandtuch auf. »Dann beeilen wir uns besser, denn in zwanzig Minuten läuft Star Factor . Nun, wenn Kyle uns Gesellschaft leistet, könnte er vielleicht die Güte besitzen und seine Stiefel ausziehen.«
    Der erste Teil von Star Factor (der Weg zum Basis-Training) ist so, wie einen Horrorstreifen mit sich selbst alsOpfer zu sehen. Als sie verkünden, dass sie Matthew mit ins Basis-Training nehmen wollen und nicht mich, gibt es diese krasse Nahaufnahme von meinem hässlichen Gesicht, die größer und größer wird, bis sie jeden Zentimeter auf dem Flachbildschirm der Laytons ausfüllt und der Pickel auf meiner Nase aussieht wie ein explodierender Vulkan. Und jep, da sind sie schon – Tränen so groß wie Tennisbälle rollen in Zeitlupe meine Wangen hinunter, während Justin zum Killer-Satz ansetzt: »Deine Chancen, Star Factor zu gewinnen, sind in etwa so groß wie die meiner toten Oma.«
    »Dieser Mann ist ein Monster«, sagt Mrs Layton. »Wie kann er es wagen, so mit dir zu reden?«
    »Ich habe doch gesagt, ich hätte ihm eine reinhauen sollen«, meint Kyle und grapscht sich ein weitere Handvoll Bio-Chips.
    Als Nächstes folgt mir die Kamera auch schon den Flur runter bis zu den Damentoiletten, wo die männliche Stimme aus dem Off übernimmt: »Es heißt ja oft, dass man sich durch Singen im Bad verbessern kann, aber das hier geht wohl ein bisschen zu weit!«
    Das ist so was von daneben! Sie haben es echt geschafft, den schlimmsten Tag in meinem Leben eine Million Mal beschissener aussehen zu lassen, als er eigentlich war. Alle sind ruhig. Kyle hört auf zu schmatzen, Emily kaut an ihren Fingernägeln, Mrs Layton beißt auf ihre Unterlippe und ich sehe durch die Schiebetür auf ihren Sarg und wünschte irgendwie, ich würde darin liegen.
    Aber als Matthew der Jury erzählt, dass er nur zum Vorsingen gekommen ist, um mich zu begleiten, beginneich mich besser zu fühlen. Und als er sich bereit macht fürs Basis-Training (sieht ziemlich süß aus in diesem gelben Kapuzenpulli), bin ich so weit wiederhergestellt, dass ich mit einstimmen und für ihn jubeln kann. So läuft das immer mit dieser Show – nach fünf Minuten bist du süchtig.
    Und es gibt eine Kandidatin, die besonders hervorsticht. Sie ist cool genug, selbstbewusst genug und schön genug, um ein Supermodel kotzen zu lassen, und eigentlich sollte ich sie hassen. Aber wisst ihr was? Als Twilight der Jury erzählt, dass sie ihr Leben lang nichts anderes wollte, als ihre Mutter glücklich zu machen, muss man sie einfach mögen.
    »Ich wusste gar nicht, dass Matthew auf die Beatles steht«, sagt Mrs Layton und sieht megastolz aus, als ihr Sohn zu singen beginnt. »Ich dachte, er hört immer nur so Depri-Zeug.«
    »Er liebt die Beatles«, sage ich. »Das weiße Album ist so was wie seine zweitliebste Platte aller Zeiten.«
    Mrs Layton reckt den Kopf vor und späht auf den Bildschirm. »Findest du, er sieht blass aus? Ich hoffe, er isst vernünftig.«
    »Keine Sorge«, sage ich. »Er hat mir erzählt, dass das Essen wirklich gut ist.«
    »Moment«, sagt Mrs Layton. »Mir erzählt er nie irgendwas. Wie kommt es, dass du so viel weißt?«
    »Er hat mich ein paarmal angerufen, das ist alles. Um zu hören, wie es Ihnen geht .«
    »Richtig, ja«, entgegnet Mrs Layton und bemüht sich um ein Lächeln. »Wahrscheinlich will er nicht, dass ich mir Sorgen mache.«
    Einige der Kandidaten sagen noch etwas in die Kamera. Yvette von The Holy Joannas dankt Gott für das Geschenk der Musik und Dubmaster Daffy hält eine Lobesrede auf The Milton Keynes Massive, aber alle anderen legen großen Wert darauf, ihren Familien für die Unterstützung zu danken  – alle, bis auf Matthew, der irgendwas von seinem Gitarrenlehrer murmelt.
    »Ich lege mich ein bisschen hin«, sagt Mrs Layton. »Ich glaube, da sind Kopfschmerzen im Anmarsch.«
    »Geh noch nicht, Mum«, sagt Emily. »Wir wollen doch wissen, wer es noch weiterschafft. Willst du nicht bleiben und Matthew bejubeln?«
    »Besser nicht«, sagt Mrs Layton und eilt mit ihren Turbo-Krücken zur Tür. »Er hat sehr deutlich gemacht, dass er gut ohne mich klarkommt.«
    »Wir sehen uns morgen, ja?«, rufe ich, doch sie schnallt sich schon im Treppenlift fest.
    Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich ihr hinterher müsste, als sich die erste Gruppe von Kandidaten am Rand der Bühne aufstellt, damit über sie geurteilt wird.
    »Oh Mann, das gibt’s nicht «, sagt Kyle und schlägt mit der Faust auf den Tisch, als

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