Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
A Star like you

A Star like you

Titel: A Star like you Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Packham
Vom Netzwerk:
schicken?

Matthew

    Unsere Gefängniswärterin, Mrs Magwicz, begleitet Bart Smedley, Twilight und mich am Ende des Tages in den neunten Stock, erinnert uns, dass unser Taxi für das Interview im Frühstücksfernsehen um fünf Uhr dreißig abfährt, wünscht uns »süße Träume« und eilt wieder nach unten an die Bar.
    »Gute Nacht, Matt«, grinst Bart, der feststellt, dass es unmöglich ist, die Tür mit einem Gipsarm zu öffnen. »Mir hat deine Performance zu ›Who Let The Dogs Out‹ gefallen. Ich glaube, ich habe vorher noch nie jemanden mit vier linken Füßen getroffen.«
    Ich widerstehe der Versuchung, ihm zu erzählen, dass ich vermutlich noch nie jemanden getroffen habe, den ich am liebsten sofort am Spieß gegrillt hätte, weil ich noch unter vier Augen mit Twilight reden möchte.
    »Entschuldigung, Twilight. Hast du mal eine Sekunde?«
    Auf ihrem Gesicht schimmern nach der Tanzprobe noch immer Schweißperlen. »In Ordnung, aber mach hin, ich muss duschen.«
    »Es ist wegen der Show. Ich denke nicht, dass ich weitermachen kann.«
    Twilight nimmt ihre Vampirzähne raus und lächelt. »Ich verstehe.«
    »Ich hasse den Song, den sie mir gegeben haben. Ich werde wie ein kompletter Idiot aussehen.«
    »Ja«, sagt sie mitfühlend. »Ich habe dich heute Nachmittag bei der Probe gehört.«
    »Ich kann mit diesem kommerziellen Zeug irgendwie nichts anfangen. Meine Lieder sind eine Mischung aus 90er-Britpop und 21.-Jahrhundert-Dance-Feel.«
    »Faszinierend«, sagt Twilight und gähnt.
    »Es fühlt sich total falsch an, Musik zu machen, an die ich nicht glaube.«
    »Ein Mann von Integrität«, sagt Twilight, streckt einen ihrer langen schwarzen Fingernägel aus und fährt damit leicht über meine Schulter. »Das gefällt mir.«
    »Meinst du, ich soll mit Nikki reden?«
    Twilight fährt sich mit der Zunge über die Lippen. Ich kann nicht anders, als mich zu fragen, wie es wäre, sie zu küssen. »Ja«, sagt sie. »Wenn dich das wirklich so beschäftigt, solltest du das tun.«
    »Das hat Bex auch gesagt.«
    »Und wer ist Bex?«, fragt Twilight. »Erzähl mir nicht, du hast irgendwo eine Freundin sitzen.«
    »Sie ist niemand … nur ein Mädchen von der Schule.« Ich hoffe irgendwie, dass Twilight ein kleines bisschen eifersüchtig ist. »Meinst du wirklich, ich soll die Show verlassen?«
    »Ich werde dich natürlich vermissen«, sagt Twilight, »aber du wirst es dir nie verzeihen, wenn du nicht deinem Herzen folgst.«
    »Vielleicht lässt mich Nikki einen anderen Song singen.«
    »Ja, vielleicht«, sagt Twilight skeptisch, »aber sie hatsich nicht sonderlich dafür interessiert, als The Holy Joannas sich über ihren Imagewechsel beschwert haben.«
    »Ich werd mal drüber schlafen«, sage ich und gehe zurück in mein Zimmer. Dabei versuche ich, nicht zu zeigen, wie aufgeregt ich über die Neuigkeit bin, dass sie mich vermissen wird. »Vielleicht geht es mir morgen früh schon wieder besser.«
    »Mach es jetzt gleich«, sagt sie und gräbt ihre Fingernägel in mein Handgelenk. »Du wirst besser schlafen, wenn dir die Last von deiner Seele genommen ist.«
    »Vielleicht werde ich –«
    »Viel Glück«, sagt sie und drückt den Knopf für den Aufzug. »Und lass dich von Nikki zu nichts zwingen, was du nicht willst.«
    Ich schwebe in Richtung Penthouse-Suite und erinnere mich, wie Nikki mit Soul Survivorz umgegangen ist, als sie im Mittelteil von »We Are The Champions« Breakdance machen wollten. Nur der Gedanke, dass Twilight mich bestärkt hat, gibt mir den Mut, zweimal zu klopfen.
    Eine dumpfe Stimme befiehlt mir einzutreten.
    Was einem als Erstes entgegenschlägt, ist die Temperatur, heiß und feucht, wie das Palmenhaus in Kew Gardens; als Nächstes der Klang von fließendem Wasser und das Zwitschern exotischer Vögel. Es dauert einen Augenblick, bis ich mich an das Kerzenlicht gewöhnt habe. »Nikki, Nikki, ich bin’s, Matt. Wo bist du?«
    »Ich hoffe sehr, dass es was Wichtiges ist.«
    Bart Smedley hat nicht übertrieben: Es ist wirklichwie ein Dschungel hier oben. Ich ertaste mir meinen Weg durch einen tropischen Regenwald aus mannshohen Yuccapalmen und riesigen Orchideen und versuche mir einzureden, dass das einfach eine abgefahrene Inneneinrichtung ist und es unmöglich irgendwelche Schlangen geben kann. »Ich wollte nur …«
    Ein stummer Schrei hallt in meinem Kopf wider, als ich die Lichtung erreiche und nach einer Erklärung für die Vision vor mir suche. Nikki Hardbody liegt auf einem Sofa, das wie ein

Weitere Kostenlose Bücher