A Star like you
wäre. Wir können froh sein, wenn wir ein paar Hitsingles aus ihm rauskriegen.«
»Gut«, sage ich und bemühe mich, es so heimlich in die Unterhaltung zu schummeln, als würde ich in ›Search and Destroy‹ eine Bombe deponieren. »Und was ist mit, ich weiß nicht … Twilight?«
Nikkis Lächeln scheint wärmer als sonst. »Ja, natürlich. Nicht, dass sie noch sonderlich geformt werden muss. Wir haben so viel gemeinsam, sie könnte fast eines der Kinder sein, die ich nie hatte.«
»Das ist toll. Äh, für Twilight, meine ich.«
»Du magst sie, oder?«
Ich trete zurück in die Schatten, sodass sie nicht sehen kann, wie ich rot werde. »Twilight ist okay, ich …«
»Natürlich tust du das, du bist ein vierzehnjähriger Junge.«
»’tschuldigung, ich habe nur –«
»Du brauchst dich doch nicht zu entschuldigen. Eigentlich finde ich das eher süß. In Wirklichkeit sehe ich euch schon fast als eine Art Kylie und Jason des 21. Jahrhunderts.«
»Kylie und wer ?«
»Egal«, sagt Nikki und holt ihr PowerBook hinter einer Yuccapalme hervor. »Aber wenn es mit der Beliebtheit runtergeht, könnte man mal darüber nachdenken. Und jetzt raus mit dir. Gerüchte verbreiten sich nicht durch Zauberei, weißt du. Oh, und Matt?«
»Ja.«
»Keine weitere Aktion wie diese, verstanden? Sonst werden wir diesen Vertrag ausgraben müssen, den du vorm Basis-Training unterschrieben hast.«
Bex
»Ich kann das nicht.«
»Du musst aber«, sagt Emily, schiebt mich in das Schlafzimmer ihrer Mum und schließt die Tür hinter uns.
»Muss ich wirklich?«
»Na ja, ich kann es nicht«, flüstert Emily. »Ich bin erst achtdreiviertel.«
Mrs Layton sitzt in ihrem Morgenmantel auf der Bettkante. Sie keucht und schnauft, als wäre sie gerade einen Marathon gelaufen. »Können wir es bitte hinter uns bringen?«
»Wo ist das Ding?«, frage ich und muss mich zusammenreißen, nicht auf den blassen, cremefarbenen Teppich zu kotzen.
»Auf der Frisierkommode«, antwortet Mrs Layton. »Es liegt schon alles bereit.«
In meinem Kopf beginnt sich alles zu drehen. Ich stolpere ins Badezimmer wie mein Bruder an einem Samstagabend. Und da ist es – kleiner, als ich erwartet habe, aber immer noch total unheimlich – und liegt auf einem Häkeldeckchen zwischen einer Parfümflasche und einem silbernen Bilderrahmen. »Was für ein süßes Foto«, sage ich und denke, wenn ich dafür sorge, dass sie weiterredet, muss ich das nicht tun. »Das ist Matthew, oder?«
»Ja«, sagt Mrs Layton. »Er liebte diese Arzt-Sachen.«
Der kleine Junge auf dem Bild hält ein Plastikstethoskop an den Bauch seiner Mutter. »Ihr seht beide so glücklich aus.«
»Das waren wir«, sagt Mrs Layton. »Das war genau vor meinem ersten … Schub.«
»Die dicke Kugel da bin ich«, erklärt Emily. »Ich habe Mum so doll getreten, dass sie dachte, ich würde ein Fußballer werden.«
»Das hat dein Vater auf jeden Fall gehofft«, sagt Mrs Layton.
Ein Nachttisch ist leer, der andere erinnert mich an eines dieser modernen Skulpturdinger, die wir in Kunst gemacht haben. Ein Berg von Taschenbüchern, jedes erdenkliche Schmerzmittel, drei schmutzige Kaffeetassen, ein altmodisches Radio und eine leere CD-Hülle mit Entspannenden Regenwaldklängen auf der Vorderseite. Mrs Layton schafft es irgendwie, Paracetamol hervorzuholen, ohne das Konstrukt zum Einsturz zu bringen. »Dämliche Flaschen mit Kindersicherung. Kannst du das bitte für mich öffnen, Emily?«
»Klar, Mum.«
Mrs Layton wirft sich ein paar pinke Tabletten in den Mund und spült sie mit einem Schluck kaltem Kaffee runter. »Und jetzt mach hin. Das ist schon demütigend genug so.«
»Ja … klar«, sage ich und meine Hände zittern beinahe so schlimm wie ihre, als ich das obere Teil der vorbereiteten Spritze aufbreche und die Nadel draufschraube. »Wofür ist das überhaupt? Ich dachte, du hast aufgehört, diese Steroide zu nehmen.«
Mrs Layton nimmt ihr Kissen und drückt es fest zusammen. »Die Steroide helfen mir, mich nach einem Schub schneller zu erholen. Die Injektionen sollen dafür sorgen, dass diese Schübe seltener auftreten.«
»Und bringt es was?«
»Woher soll ich das wissen? Ich mache nur das, was die sogenannten Experten mir sagen. Jetzt bitte. Ich weiß, ich sollte mich nicht wie ein Baby aufführen, aber das wird wirklich nicht leichter.«
»Matthew meinte, ich solle die Spritze eine Minute in der Hand halten, um sie auf Körpertemperatur zu bringen.«
»Wie geht’s ihm überhaupt?«,
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