A Strong Hand (German Edition)

Damian, der bereits im Büro verschwunden war.
    Kaum hatte sich die Tür hinter ihm geschlossen, deutete Damian auf den Boden. Und während allein der Gedanke daran, vor ‚ Mistress ‘ Bettie auf die Knie zu gehen, bestenfalls abstoßend war, bedurfte es nur einer einzigen Geste von Damian und Nick konnte ihr gar nicht schnell genug nachkommen.
    Damian verharrte bewegungslos und musterte den Jungen vor sich. Es bestand durchaus die Möglichkeit, dass Nick sich von ihm abwenden würde, jetzt, nachdem er am eigenen Leib erfahren hatte, dass es auch Frauen gab, die sich in der SM-Szene bewegten. Damian konnte sich Bettie problemlos dabei vorstellen, wie sie Nick den Hintern versohlte, und dieses Bild nagte an ihm. Aber Nick schien zweifellos seine Probleme damit zu haben, dass er diese Form der Sexualität mit einem Mann erlebte.
    »Du bist Bettie ziemlich nahe gekommen, Junge. Du hast dich von ihr anfassen lassen.« Damians Stimme war streng.
    »Sie haben uns positioniert, Sir.« Nick war verwirrt. Was hatte er denn falsch gemacht? Damian konnte doch wohl kaum wegen dem, was auf dem Set passiert war, sauer sein, oder? Das war doch alles nur Show für das Foto gewesen.
    »Das stimmt«, bestätigte Damian. »Aber bist du dir sicher, dass das alles war? Findest du Bettie vielleicht auch sonst attraktiv?«
    Nicks Blick zuckte erschrocken nach oben, bevor er sich besann und ihn rasch wieder auf den Boden richtete. Er verschränkte die Hände fester hinter seinem Rücken, um das Zittern zu unterdrücken. Damian würde doch nicht etwa Bettie als Ausrede nehmen, um das zwischen ihnen zu beenden... oder?
    »Vielleicht wäre es dir ja lieber, wenn es Betties Schoß wäre, auf dem du liegst, während sie dir den Arsch versohlt?«
    »Nein, das will ich nicht, Sir«, murmelte Nick und schauderte angewidert. »Ich will nicht, dass irgendwer das... das macht, was Sie mit mir machen.«
    Damian starrte unverwandt auf Nicks gesenkten Kopf, als könnte er dadurch seine Gedanken lesen, die ihm bestätigen würden, dass Nick tatsächlich nicht im Geringsten an Bettie interessiert war. Den Schauder hatte er sehr wohl bemerkt, aber er war sich nicht sicher, ob er durch Abneigung oder Erregung ausgelöst worden war.
    »Sir?«, fragte Nick angespannt. Er hatte Angst, die Dynamik zwischen ihnen damit zu zerstören, aber er war entschlossen, den Mann wissen zu lassen, was in ihm vorging.
    »Ja?«
    »Ich... es hat mir nicht gefallen, als Sie sich so angeregt mit Bettie unterhalten haben«, gab Nick zögerlich zu.
    »Was hat dir daran nicht gefallen?« Das machte Damian nun doch neugierig. »Dass ich mit Bettie geredet habe oder sie mit mir?«
    »Es war nicht das Gespräch an sich«, antwortete Nick wahrheitsgemäß. »Es war mehr... Sie sahen aus, als hätten Sie Spaß mit ihr, und ich dachte, vielleicht... vielleicht wollen Sie lieber jemanden mit mehr... mehr –«
    »Erfahrung?«
    Nicholas nickte deprimiert. Es war sich absolut sicher, dass Damian ihm jetzt genau das sagen würde; dass er lieber jemanden hätte, dem er nicht alles erklären musste.
    Damian lachte leise und schüttelte den Kopf. Die Tatsache, dass sie anscheinend beide eifersüchtig waren, amüsierte ihn ungemein.
    »Bettie und ich haben uns übers Reiten unterhalten, Junge, das war alles. Ich habe keinerlei Interesse an ihr, abgesehen von unserer gemeinsamen Liebe zu Pferden. Du hast selbst gesagt, dass du dir nicht sicher bist, ob du schwul bist. Ich habe einfach angenommen, dass du dich bei einer Frau vielleicht wohler fühlen würdest.«
    »Ich weiß nicht, ob ich schwul bin.« Nick kam gar nicht auf die Idee, das zu verleugnen. »Aber ich weiß ganz genau, dass ich es mag, wenn Sie mich... mir den Hintern versohlen und... alles andere auch, Sir. Ich will das nur mit Ihnen und mit niemandem sonst machen.«
    »Dann werden wir genauso weitermachen wie bisher, Junge. Ich werde dir weiter den Hintern versohlen und dich weiter überraschen, weil ‚ mir ‘ das gefällt«, schloss Damian zufrieden. Er suchte das Halsband heraus, das er Nick am Tag zuvor abgenommen hatte. »Du bekommst das Halsband jetzt, aber du hast es dir noch nicht verdient. Trotzdem erwarte ich, dass du mir aufs Wort gehorchst, sobald ich es dir angelegt habe. Wir befinden uns in einer Szene, auch wenn das außer uns beiden niemand weiß. Bist du dafür bereit, Junge?«
    In Nicks Kopf herrschte das blanke Chaos. Sollte das heißen, dass er sich auf Kommando hinknien musste? Würde Damian ihn vor allen