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AAA - Das Manifest der Macht

AAA - Das Manifest der Macht

Titel: AAA - Das Manifest der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Meltz
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Machtkonglomerate. Der Deal, den Sie gemacht haben, sollte nur die Aufmerksamkeit auf sich ziehen, um im Hintergrund ungestört das große Rad drehen zu können. Wenn ich mir Ihr Erstaunen ansehe, glaube ich beinahe, dass Sie wirklich ehrliche Absichten hatten und von den Geschichten im Hintergrund nicht die geringste Ahnung haben.“
    „Hören Sie, Mr. Jurtschenko“, wagte John einen Einwand, „ich bin seit vielen Jahren in dem Unternehmen, und ich hätte doch sicherlich irgendwann etwas von solchen Machenschaften gehört, sollten Ihre Vermutungen stimmen.“
    „Vermutungen?“ Dimitri Jurtschenko stieß ein verächtliches Lachen aus. „Glauben Sie ernsthaft, dass ich dann meinen lieben, alten Freund Gernot Bresser veranlasst hätte, Sie hierher zu begleiten? Aufgrund von bloßen Vermutungen?“
    „Nein, natürlich nicht. Ich bin mir sicher, dass Sie Ihre speziellen Gründe hatten, mich zu empfangen. Aber bitte glauben Sie mir, dass ich von dem, was Sie berichten, keine Ahnung habe. Wobei ich Ihnen sagen muss, dass ich allein an dem Umstand, dass mein Unternehmen in Ihrem Land Menschen in Führungspositionen berät, nichts Verwerfliches finden kann.“
    „John, bitte!“ Jetzt schaltete sich Gernot Bresser wieder in das Gespräch ein. „Ich denke, dass wir dir auf jeden Fall sagen müssen, dass Dimitiri und ich einander seit vielen Jahren kennen und wir gemeinsam bei zwei, drei Projekten, damals als ich noch im IWF saß – nun ja – mitgewirkt haben, nennen wir es einmal so. Wir wissen, was wir aneinander haben und vertrauen uns gegenseitig. Als ich Dimitri anrief und bat, dir zu helfen, zögerte er zunächst. Er war sich nicht sicher, was du weißt und ob du die Wahrheit verkraften kannst.“
    „Gernot, was soll ich nicht verkraften können?“
    „Die Entdeckung, dass deine Firma, dein Unternehmen, in allen großen weltweiten Kapitalgeschäften die Hände im Spiel hat. Dass nichts ohne Zutun von First Internationals läuft und jetzt, mein lieber Freund, erkennst du sicher, dass sogar der Firmenname und der Name Erste Internationale identisch sind. Ein Name, der zurückgeht auf diejenigen, die das kommunistische Gedankengut in die Welt tragen wollten. Nur haben sich die Werte verschoben. Die Grundgedanken von Marx kann man als eventuell machbar nachvollziehen, doch dann verhalf er den Banken zur Macht, indem er ihnen die Radikalen vom Leib hielt; zur Macht einiger Weniger, und die haben sie noch heute inne. Alles, aber auch wirklich alles Wichtige in dieser Welt spielt sich in den Köpfen und Händen dieser Bankiersfamilien ab. Sie regieren die Welt. Sie haben alle und alles in der Hand. Außerhalb ihres Bankensystems haben diese Familien einen einzigen Verbündeten, und das ist First Internationals , sozusagen die ausführende Gewalt, damit die anderen im Hintergrund bleiben können.“
    „Gernot, ich bitte dich, das sind doch alles nur Theorien von ein paar Spinnern, die hinter allem, was auf der Welt passiert, eine nach der Weltherrschaft ausgestreckte Hand vermuten.“ John wiederholte den in den letzten Tagen oft gesagten Satz, aber zwischen den beiden Veteranen der Weltwirtschaft klang er bei weitem nicht mehr so überzeugend wie bei seinen Gesprächen mit Ben und Sam. War er selbst noch überzeugt? Glaubte er das immer noch, was er sich selbst sagen hörte?
    „Da wäre ich mir an Ihrer Stelle nicht so sicher!“ Dimitri Jurtschenko war inzwischen fündig geworden, entnahm aus dem Stapel eine einzelne Zeitung und übergab sie John. „Hier, lesen Sie mal den Artikel in der Moscow Today , der ist in englischer Sprache. Wenn Sie – versehen mit meinen Hintergrundinformationen – ein wenig zwischen den Zeilen lesen, können Sie unschwer erkennen, dass von den Banken – wie sagt Ihr Amerikaner so treffend? – ja, dass alle üblichen Verdächtigen allesamt für die Finanzierung bereitstehen. Genau die gleichen Verbündeten wie vor über hundertfünfzig Jahren. Hier stehen sie wieder Seite an Seite, um fremdes Kapital zu bündeln, Außenstehenden Geld und Macht zu entziehen und in Folge alles zu kontrollieren.“
    Wieder schüttelte John den Kopf.„Das kann doch nicht sein. Es gibt Regierungen, es gibt Gesetze, und es gibt staatliche Institutionen, die die Einhaltung der Gesetze überwachen. Daran kommt keiner vorbei.“
    „John, bitte“, meldete sich Gernot Bresser wieder.„Es wäre schön, wenn es so wäre. Aber jede Regierung braucht Geld. Geld und nochmals Geld. Die Wirtschaftssysteme

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