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AAA - Das Manifest der Macht

AAA - Das Manifest der Macht

Titel: AAA - Das Manifest der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Meltz
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basieren auf dem Konzept, dass stetes Wachstum die steten Ausgabensteigerungen des Staates kompensiert. Durch Inflation balanciert sich das System selbst aus. Fällt das Wachstum niedriger aus oder wird die Inflation durch die Währungsbanken kleiner gehalten als nötig, kippt das System.“ John verstand zu wenig von volkswirtschaftlichen Zusammenhängen, um Gernot parieren zu können. Er war Wirtschaftsanwalt und auf Handels- und Steuerrecht spezialisiert.
    Bresser fuhr fort: „Und wer bestimmt über das Geld? Richtig, die Banken! Nicht die Bank um die Ecke, die deine sauer verdienten Kröten aufbewahrt. Nein, der Schlüssel zu allem liegt bei den Notenbanken. Du weißt doch, dass die meisten Notenbanken auf der Welt keine staatlichen Einrichtungen sind, oder? Bis auf wenige Ausnahmen in einer Handvoll totalitärer Staaten befinden sie sich überwiegend in privaten Händen. Bestes Beispiel: Eure FED ist nichts anderes als eine im Jahre 1913 von einigen namhaften Privatbankiers geschaffene Institution. Diese Bankiers haben sich das Recht gesichert, darüber zu bestimmen, ob eine Regierung mehr oder weniger Geld zur Verfügung hat. So ist es bis heute geblieben, auch wenn der eine oder andere amerikanische Präsident versucht hatte, die FED einer stärkeren staatlichen Kontrolle zu unterziehen. Der erste Präsident, der sich dem System widersetzte, wurde bei einem spektakulären Attentat von einem Einzeltäter umgebracht, der mutmaßliche Mörder noch vor seinem Prozess gelyncht. Und hier spreche ich von Lincoln! Erinnert dich das an Kennedy, John?“
    Gernot Bresser lachte, weil John ihn mit offenem Mund anstarrte.„Ja John, Kennedy hat auch versucht, die FED zu verstaatlichen. Fällt dir was auf?“ John hatte das Gefühl, dass sich langsam alles um ihn herum zu drehen begann. Er war sich immer sicher gewesen, dass Gernot Bresser ein vernünftiger Mann sei. Jetzt hatte er den Eindruck, er stünde Ben gegenüber.
    Und Gernot Bresser fuhr fort: „Natürlich könnte man das auch als Zufall deuten. Für mich jedoch sind das Fakten. Jeder der anderen Präsidenten musste früher oder später seine Abhängigkeit von der Zentralbank zugeben und sich der Macht des Geldes beugen.“
    „Aber wer steckt denn hinter den Zentralbanken?“, fragte John. „Die Freimaurer? Die Bilderberger? Scientology? Oder vielleicht sogar die Illuminati?“
    Wieder lachte Dimitri Jurtschenko verächtlich.
    „Nennen Sie vielleicht noch Opus Dei, die Rosenkreuzer, den Vatikan, den Council of Foreign Affairs oder die Geheimdienste dieser Welt. Die Antwort ist: Alle ein bisschen und eigentlich keiner von denen. Was Sie aufgezählt haben, das sind die üblichen sogenannten Geheimbünde, über die Sie ständig in der Presse und im Internet lesen können und die im Kopf eines jeden herumspuken, der sich mit Verschwörungstheorien wichtigmachen will. Letztlich sind das aber nichts als Plaudervereine, die sich bei ihren Zusammenkünften mit dem Hauch des Geheimnisvollen und Verruchten umgeben. Schwätzer, nichts anderes! Die wahre Macht liegt in einigen wenigen Händen, und glauben Sie mir, John, Ihre honorige Anwaltsfirma vollstreckt die Beschlüsse, die von einem überschaubaren Zirkel von Männern gefasst werden. Daher der Name First Internationals – in bester Tradition der eindrucksvollen Visionen von Karl Marx. Leider ist ihm irgendwann das Heft aus der Hand genommen worden.“
    „Wenn du das nächste Mal die Nachrichten ansiehst“, ergänzte Gernot Bresser, „und über Kriege im Nahen Osten, über Hungersnöte in Afrika, Bürgerkriege in Osteuropa und eine sogenannte Weltwirtschaftskrise hörst, dann frage dich mal, ob das nicht eventuell alles geplant und gesteuert ist. Und falls das alles Absicht ist, frage dich, wer etwas davon haben könnte. Und egal, ob die Dotcom-Blase, die Immobilienblase, die Derivate-Blase, die Schuldenkrise oder die Bankenkrise, du wirst sehr schnell auf die immer gleichen Namen stoßen.“
    In Johns Kopf überschlugen sich die Gedanken. Guy de Levigne hatte Recht behalten. Die Ideen von Karl Marx waren tatsächlich umgesetzt worden. Nur anders, als er es sich seinerzeit vorgestellt hatte.
    „Und was habe ich in dem ganzen Spiel zu suchen? Weshalb muss ich durch halb Europa reisen, um hier in Moskau das alles von Ihnen zu erfahren?“
    Bresser und Jurtschenko sahen einander kurz an.Vielleicht hat
    ten sie ihm doch zu viel zugemutet.
    „Ich bin zu Ihnen gekommen“, fuhr John fort,„weil ich glaubte, dass Sie

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