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AAA - Das Manifest der Macht

AAA - Das Manifest der Macht

Titel: AAA - Das Manifest der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olivia Meltz
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einweihen können“, fuhr Marx fort.
    „Einweihen? In was?“
    „In unsere kleine Vereinigung“, sagte Engels und ließ Marx weitersprechen.„Wir sind gerade dabei, eine Organisation aufzubauen, wie sie weitreichender nicht sein könnte. Und wir möchten dich dabei haben.“
    „Organisation? Wovon sprecht ihr da?“
    „Guy, du kennst unser Problem, das vom Übergang zur klassenlosen Gesellschaft. Die Lösung liegt bei dieser geheimen Gemeinschaft. Sie wird die Welt beherrschen.“
    Guy schluckte, während Marx und Engels ihn über ihre Gläser hinweg beobachteten.
    Gemeinschaft? Welt beherrschen? Habe ich zu viel getrunken, fragte sich Guy im Stillen.
    Laut sagte er: „Das müsst ihr mir schon genauer erklären.“
    „Also gut. Die Kurzform. Details erklären wir später. Wir führen eine Organisation an, deren Mitglieder nur aus ganz erlesenen Kreisen stammen. Alles Menschen, die täglich viel Kapital in Händen halten. Und genau deswegen sind sie Mitglieder unserer Gemeinschaft. Denn dieses Geld benötigen wir dringend. Nur damit bekommen wir die Möglichkeit, Menschen in unserem Sinn zu lenken. Da Menschen, zumeist geldgierige Menschen, die Regierungen der Länder bilden, können wir somit ganze Staaten beherrschen. Nötig ist Geld, sehr viel Geld und das Wissen, wo man ansetzen muss.“
    „Das Wissen haben wir“, setzte Engels Marx’ Erklärung fort.
    „Und das Geld haben unsere Freunde.“
    „Wer gehört dazu?“, fragte Guy, krampfhaft bemüht, seine aufsteigende Unruhe zu verbergen.
    „Bankenhäuser, die allergrößten und natürlich einflussreichsten der Welt!“ Ein Who is Who der Kapitalgeschäfte folgte. Marx spülte den letzten Schluck seines Weins hinunter und verkündete mit blitzenden Augen den Clou: „Mayer Amschel Rothschild hat bereits vor mehr als 70 Jahren den Satz gesagt, der eigentlich alles zusammenfasst, was es zum Thema Manipulation der Regierungen zu sagen gibt: Gebt mir die Kontrolle über die Währung einer Nation, dann ist es für mich gleichgültig, wer die Gesetze macht. Wir werden die Kapitalisten mit ihren eigenen Waffen schlagen.“ Marx und Engels strahlten.
    „Dazu möchten wir dich gern gewinnen. Dein Wissen und vor allem deine Kontakte zur Pariser Presse können unserer Organisation dienen. Was sagst du dazu?“
    Guy öffnete den Mund und schloss ihn wieder. Er war sprachlos. Die beiden, die lauthals ihre Theorien über die Gleichheit und vor allem gegen den Kapitalismus herausposaunten, hatten eine Organisation gegründet, die von der Vermehrung ihres Kapitals lebte und damit die Welt beherrschen wollte.
    Und da sollte er beitreten?
    „Guy?“ Marx wurde ungeduldig.
    „Ja, natürlich bin ich dabei!“, sagte er hastig und ohne Überzeugung.
    Marx und Engels waren zufrieden und schienen seine Bedenken nicht zu bemerken. „Sehr gut. Dann werden wir dich jetzt vollständig einweihen.“
    Und so berichteten Marx und Engels Guy de Levigne in allen Einzelheiten von ihrem Plan, eines Tages die Weltherrschaft zu übernehmen. Zu diesem Zweck hatten sie eine Geheimorganisation mit dem Namen Erste Internationale gegründet.
    Die beiden arbeiteten noch daran, wie genau sich ihr Vorhaben umsetzen ließe. Offenbar war das Manifest des Jahres 1848, das mit dem einprägsamen Anfangssatz: „ Ein Gespenst geht um in Europa, das Gespenst des Kommunismus “ und mit dem bekannten Aufruf am Ende: „ Proletarier aller Länder, vereinigt Euch!“ nur der erste Teil einer groß angelegten Manipulation.
    „Die Weltherrschaft ist möglich!“, hatte Engels gesagt, und Marx hatte hinzugefügt: „Das ist der neue Kommunismus, die logische Weiterentwicklung unserer philosophischen und ökonomischen Überlegungen seit der Kasinogesellschaft von Trier. Endlich sehen wir eine realistische Chance für die Umsetzung.“
    Guy hörte gebannt zu. Herrschaft des Volkes auf Basis des Kapitals? Das lief doch allem völlig konträr, was Marx sagte und schrieb. Oder hatte er einfach nichts kapiert? Doch, er hatte sehr wohl verstanden. Er wollte es nur nicht wahrhaben. Marx und Engels wollten sich bereichern und das angesammelte Vermögen zur Manipulation nutzen. Die weiteren Ausführungen bestätigten Guys Befürchtungen. Den Geheimbund gab es nicht erst seit gestern. Marx hatte offenbar etliche seiner Schriften im Auftrag dieses Bundes geschrieben und war nach einiger Zeit gar dessen Anführer geworden.
    Das Kommunistische Manifest als zweischneidiges Schwert – wer hätte das gedacht! Eine

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