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Aaron: Blutengel Band 2 (German Edition)

Aaron: Blutengel Band 2 (German Edition)

Titel: Aaron: Blutengel Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Landers
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wieder zurückzog. Das verstärkte in ihm den Verdacht, dass sie ihm etwas verschwieg. Seit sie in San Francisco war, schien aus ihr eine andere geworden zu sein. Vorhin, als sie sich an der Haustür gegenübergestanden hatten, war es wieder wie damals in New York gewesen.
    Der Puls an ihrem Hals pochte unter der Haut und ihr Atem ging immer noch schnell. Er beugte sich vor und hob mit Daumen und Zeigefinger ihr Kinn an. Ihr Blick war abweisend und machte ihm bewusst, dass sie in diesem Moment weder gewillt war, ihr Geheimnis preiszugeben, noch sich ihm hinzugeben. Auf keinen Fall würde er sie bedrängen, auch wenn sein Körper noch so sehr vor ungestillter Begierde schmerzte.
    Eine Gänsehaut überzog ihren Körper. Er küsste sie zart auf den Mund, bevor er ihr das Schlafanzugoberteil reichte, das er kurz zuvor auf den Boden geworfen hatte. Sie streifte es sich hastig über, ohne ihn dabei anzusehen.
    Deutlich fühlte er ihre Traurigkeit. Er setzte sich auf und nahm sie tröstend in den Arm. Jedes Wort hätte in diesem Augenblick gestört. Er wiegte sie und küsste sie aufs Haar, bis sie eingeschlafen war. Als er ihre gleichmäßigen Atemzüge hörte, legte er sie behutsam nieder und stand auf. Es war Zeit zu gehen.
    Als die Haustür leise hinter ihm ins Schloss fiel, vibrierte sein Handy. Seth hatte Wort gehalten und ihm das Foto von Julia Rossi zugesandt, das Aaron verblüffte. Da hatten sie die ganze Zeit nach einem Passagier ihres Namens gesucht und jetzt musste er herausfinden, dass Julia Rossi Stewardess an Bord seines Flugs von Rom nach San Francisco gewesen war. Deutlich erinnerte er sich noch an ihren seltsam Blick, mit dem sie ihm den Kaffee eingeschenkt hatte.
    Als er die Adresse las, hätte er fast aufgelacht. Es war das Haus in Tenderloin, das gestern niedergebrannt war. Also fing die Suche wieder von vorne an. Wenigstens wusste er jetzt, wie sie aussah und konnte die Info an die Nephilim weitergeben, die sich an der Suche beteiligten. Er klappte das Handy zu und steckte es wieder in seine Hosentasche, bevor er sich auf seine Honda schwang und auf den Weg zu Joel machte, wo sie Seth erwarteten.

25.
    Rebecca erwachte vom Regen, der gegen die Fensterscheiben prasselte. Sie sah auf die Uhr. Zehn Uhr morgens. Ihr Blick fiel auf die zerwühlte andere Betthälfte. Aaron.
    Gestern Nacht war er bei ihr gewesen … das Schweißband … er hatte nachsehen wollen, was sich darunter befand … Sie war so in ihrer Begierde gefangen gewesen, dass sie sich fast erneut geliebt hätten. In seiner Nähe spielten ihr Körper und ihr Herz jedes Mal verrückt.
    Ernüchtert hatte sie ihn schließlich von sich gestoßen. Dann war er gegangen. Und wenn er vorher einen Blick riskiert hatte, als sie geschlafen hatte? Der Schweiß brach ihr aus allen Poren. Das Band saß noch an derselben Stelle. Sie hätte es sicher gemerkt, wenn er daruntergelugt hätte. Oder?
    Die Tatsache, dass er ihr nichts angetan hatte, ließ nur einen Schluss zu: Er hatte die Rune nicht entdeckt oder sie war nicht mehr da.
    Hoffnung keimte in ihr auf, die sich gleich wieder zerschlug, als sie das Frotteeband wegzog. Dieses verfluchte Zeichen prangte noch immer an ihrem Arm. Die beiden dunkelroten Linien bewegten sich wie lebende Würmer unter ihrer Haut. Sie strich mit den Fingern entlang der Narbenränder und überlegte, wie es wäre, sie mit dem Skalpell zu entfernen und Haut zu transplantieren. Eine innere Stimme warnte sie davor.
    Rebecca kratzte mit den Fingernägeln leicht über die Wulst und schrie sofort vor Schmerz auf. Blitze schossen durch ihren Körper und bohrten sich ihr ins Herz. Augenblicklich dachte sie an den Jungen, der beim Röntgen in Flammen aufgegangen war. Sein Zeichen hatte ähnlich ausgesehen. Bei ihren Internetrecherchen hatte sie herausgefunden, dass jeder Engel eines besaß. Dann traf das auch auf Gefallene oder Abtrünnige wie Ariel zu.
    Sie betrachtete das andere Handgelenk. Es war stark gerötet und reagierte empfindlich auf Berührungen. Dennoch war nichts zu erkennen. Rebecca war froh, dass heute ihr freier Tag war. Francesca hätte sie bestimmt gefragt, weshalb sie während des Dienstes ein Schweißband trug und darauf bestanden, einen Blick darunter zu werfen.
    Ihr war klar, dass sich ihr zweites Ich nicht mehr lange verheimlichen ließ. Sollte sie vielleicht San Francisco verlassen, wie Alegra es vorgeschlagen hatte? Ein Besuch bei Henry würde sie möglicherweise einen Schritt weiterbringen.
    Sie stand auf und lief

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