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Aaron: Blutengel Band 2 (German Edition)

Aaron: Blutengel Band 2 (German Edition)

Titel: Aaron: Blutengel Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Landers
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echote es in Rebecca nach. Sie fühlte sich mit einem Mal wie betäubt und starrte Henry schweigend an. Es dauerte eine Weile, bis sie sich wieder gefasst hatte.
    «Wow, das haut mich jetzt doch um. Ich dachte, du hättest nichts von meiner Adoption gewusst.»
    Schon wieder eine Lüge.
    «Habe ich auch zuerst nicht, bis dein Dad, entschuldige, dein Adoptivvater sich mir anvertraute.»
    «Ist schon okay. Er wird immer mein Dad bleiben», warf sie ein.
    «Ich beginne besser von vorne.»
    Henry spielte nervös mit dem Feuerzeug zwischen seinen Fingern.
    «Okay», stimmte sie zu. Sie wollte jetzt alles hören.
    «Deine Eltern hatten vor einiger Zeit eine Suchanzeige im Internet aufgegeben. Nach irgendeinem Buch. Zuerst hat keiner geantwortet und sie dachten, die Sache hätte sich erledigt, als sich schließlich ein Mann bei ihnen per E-Mail meldete und behauptete, es befände sich in seinem Besitz.»
    «Was denn für ein Buch?»
    Rebecca lehnte sich vor und sah Henry forschend an. Sie dachte an die Nachricht auf dem AB.
    «Das kann ich dir nicht sagen. Auf alle Fälle haben deine Eltern nach dieser E-Mail seltsame Anrufe von einer Sekte erhalten.»
    «Die Apokalyptiker?»
    «Ich glaube so hieß die.» Henry nickte. «Sie haben deine Eltern bedroht, wollten von ihnen wissen, wo sich dieses Buch befindet. Aber die hatten ja selbst nur die E-Mail. Dein Vater ist dann mit den Drohbriefen zur Polizei gegangen. Er hatte Angst um dich, kam zu mir und weihte mich in sein Geheimnis ein. Ich war sehr überrascht von der Adoption. Er gab mir schließlich die Adresse deiner richtigen Mutter und bat mich, sie zu informieren, falls ihnen etwas zustoßen würde. Gleich nach dem Tod deiner Eltern habe ich sie angerufen. Ich kannte sie nicht, bitte, das musst du mir glauben. Auch auf der Trauerfeier wusste ich nicht, wer sie war und dass sie dort auftauchen würde. Erst als sie mich einen Tag später in meinem Büro besucht hat, habe ich davon erfahren. Ihr gehört übrigens die Buchhandlung in der Mall.»
    Rebecca zitterte am ganzen Körper vor Aufregung. Endlich kam sie der Wahrheit über ihre Vergangenheit näher. Ihre Finger krampften sich ineinander. Konnte es sein, dass ihre Eltern gar nicht verunglückt, sondern ermordet worden waren? Rebecca fröstelte bei der Vorstellung.
    «Weißt du denn, was das für ein Buch sein kann?»
    Henry schüttelte den Kopf. «Leider nein.»
    «Ich glaube fast, meine Eltern sind nicht verunglückt, sondern … ermordet worden.»
    «Dieser Gedanke ist mir auch schon gekommen. Aber …»
    Henry rieb sich nachdenklich das Kinn.
    «Ich möchte meine richtige Mutter kennenlernen. Kannst du mich bitte zu ihr bringen?»
    «Was, jetzt?»
    «Bitte, Henry.»
    Sie nahm seine Hand und sah ihn flehend an. Er seufzte, bevor er nach dem Telefon neben sich auf dem Beistelltisch griff.
    «Du lässt wohl nicht locker.» Er wählte eine Nummer. «Tania, bitte sagen Sie bis zum Nachmittag alle Termine ab. Danke.» Nachdem er aufgelegt hatte, stand er auf. «Ich kann dir nicht versprechen, dass sie da ist, aber dann weißt du, wo sie wohnt.»
    «Danke, Henry.»
    Henry lotste sie die Serpentinen in Richtung Süden nach San Matteo County hinauf. In Rebeccas Kopf herrschte Chaos. Die Informationen, die sie von Henry erhalten hatte, schürten ihre Ungeduld. Sie fühlte sich wie in einem Wechselbad der Gefühle. Die Grauhaarige war ihre Mutter. Warum hatte sie sich auf dem Friedhof nicht als solche zu erkennen gegeben? Rebecca brannte darauf, endlich Antworten auf ihre Fragen zu erhalten.
    Während der Fahrt berichtete Henry ihr von seinem ersten Besuch dort. Es war ein seltsames Gefühl, etwas über jemanden zu erfahren, der einem näher stand als die meisten und dennoch fremder war als viele andere.
    Nach einer Weile bog sie in eine beschauliche Straße. Viele der Häuser erinnerten Rebecca an ihre Zeit in Aberdeen. Jedes Haus quadratisch gebaut und von weißen Veranden umgeben. Bei Sonnenschein hätte alles viel einladender gewirkt. Der Regen hatte zwar aufgehört, aber noch immer hingen dunkle Wolken am Himmel.
    Henry deutete auf das letzte Haus der Straße. Mit einem beklemmenden Gefühl stieg Rebecca aus und folgte ihm zur Haustür. Ihr Herz klopfte wie verrückt, als er auf den Klingelknopf drückte. Wieder verstrich Zeit, die ihr endlos lang erschien.
    «Vielleicht ist sie doch nicht zu Hause.»
    Rebecca war enttäuscht. Henry schüttelte den Kopf.
    «Tut mir leid, Rebecca.»
    Als sie sich umdrehen wollten, hörten

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