Aaron: Blutengel Band 2 (German Edition)
Brust. So würde es fortan immer sein.
Rebeccas schmale Augenbrauen zogen sich zusammen, als sie in der Tür stand. «Aaron, was soll denn das? Leg dich sofort wieder hin. DU musst dich schonen», befahl sie streng.
Er ignorierte es. «Danke, dass du mir das Leben gerettet hast», sagte er leise.
«Schon gut. Als Ärztin ist es meine Aufgabe …», antwortete sie, ohne ihn anzusehen.
«Aber nicht mit einem Seelenkuss …», fiel er ihr ins Wort.
«Es war die einzige Möglichkeit, dich zu retten. Ich konnte doch nicht zusehen, wie du …»
«Du hast mich nicht nur gerettet, sondern mir deine Liebe offenbart.»
Ihr Herz raste, doch sie schwieg noch immer. Ihr Blick offenbarte ihre Gefühle, aber noch wollte sie es sich nicht eingestehen.
«Ich hätte es nie zugelassen, wenn ich dich nicht ebenfalls lieben würde. Auch wenn du die Tochter meines ärgsten Feindes bist.»
In ihren Augen schimmerten Tränen. «Wie kannst du mich lieben, wo mein Vater deine Familie getötet hat?»
Er zog sie an sich. «Wir können nichts ungeschehen machen, aber lernen, damit zu leben. Ich kann dich nicht hassen. Sieh mich an, Rebecca.»
Er hob sanft ihr Kinn an. Eine Träne löste sich aus ihrem Auge und rollte über ihre Wange. Aaron küsste sie fort, dann zog er ihren Mundschutz herunter und drückte seine Lippen sanft auf ihre.
«Ich liebe dich entgegen aller Gebote und wider alle Vernunft», flüsterte er an ihrem Mund.
«Ich dich auch, Aaron.»
Nach einem weiteren innigen Kuss wand sie sich aus seiner Umarmung. «Ich habe Angst um dich … Wenn dir etwas geschieht … dein Körper ist noch geschwächt. Bitte leg dich wieder hin.»
«Das geht nicht, solange dein Vater noch in dieser Welt wütet. Außerdem könnte ich Bäume ausreißen.»
Er konnte Rebeccas Furcht durchaus verstehen, aber er fühlte sich gut und musste seine Mission beenden. Das war er sich und den anderen schuldig.
«Dein Vater ist da draußen, und es könnten noch mehr sterben. Ich muss gehen. Bitte versteh das. Wo sind meine Sachen?»
Ihre Hände krallten sich in sein Krankenhemd. «Ich hätte dich fast verloren, Aaron. Das könnte ich nicht noch einmal ertragen. Ich gehe mit dir!»
Entschlossen reckte sie das Kinn in die Höhe. Sie meinte es tatsächlich ernst. Unmöglich konnte er sie dieser Gefahr aussetzen.
«Auf keinen Fall.»
Seine Finger krallten sich in ihre Oberarme, während er sie eindringlich ansah.
«Er ist auf der Suche nach mir. Durch mich kannst du ihn schneller finden und dann …»
Rebecca als Lockvogel für Seraphiel? Was sie ihm da vorschlug, war mehr als riskant. Niemals würde er leichtfertig ihr Leben aufs Spiel setzen. Als versierter Jäger konnte er seinen Feind allein finden.
«Nein!», widersprach er.
«Versteh doch, ich bin deine Chance. Außerdem bist du doch in meiner Nähe und …»
«Rebecca, das werde ich nicht zulassen. Ich werde ihn auch ohne dich finden. Ich rufe Joel an, er soll auf dich achtgeben. Bitte, ich brauche schnell meine Sachen, vor allem mein Handy.»
Rebecca runzelte die Stirn und kaute grübelnd auf ihrer Unterlippe. Es dauerte eine Weile, bis sie sagte: «Okay, ich hole dir alles.»
Nachdenklich sah er ihr nach, als sie das Zimmer verließ. Der Seelenkuss verband sie nicht nur für immer, sondern zog sie tiefer in seine Welt voller Schmerz und Gefahr Aaron stöhnte. Kostbare Minuten vergingen, in denen der Feuerengel sich bereits neue Opfer gesucht haben könnte.
***
Wieder musste Rebecca um Aarons Leben zittern. Und der Seelenkuss, durch den sie alles noch intensiver erlebte, machte es nur noch schlimmer. Sie musste ihm gegen ihren Vater helfen. Wenn sie an die Kinder dachte, die durch Seraphiels Schuld fast ums Leben gekommen waren.
Sie fühlte, dass ihnen nicht mehr viel Zeit bis zum nächsten Anschlag blieb. Sie musste sich ihrem Vater zu erkennen geben, um ihn direkt zu Aaron führen. Natürlich durfte ihr geliebter Aaron nichts davon wissen, er würde mit aller Macht versuchen, sie an der Ausführung des Plans zu hindern. Und wenn er den Kampf gegen Seraphiel verlor?
Rebecca unterdrückte die aufsteigenden Ängste und Zweifel. Wenn es einer schaffen konnte, dann Aaron. Sie musste an ihn und das Schicksal glauben. Nachdem sie Aaron seine Kleidung ausgehändigt hatte, würde sie ihren Plan in die Tat umsetzen. Selbst auf die Gefahr hin, ihr Leben zu verlieren, konnte sie nicht zulassen, dass noch mehr Unschuldige starben.
Sie fand Aarons Kleidung gereinigt und zusammengelegt in
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