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Aaron: Blutengel Band 2 (German Edition)

Aaron: Blutengel Band 2 (German Edition)

Titel: Aaron: Blutengel Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Landers
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sagte er mit der melodischen Stimme eines Chorknaben vor dem Stimmbruch, und doch milderte die Tonlage keinesfalls die Drohung.
    «Ich gehe nirgendwo mit Ihnen hin. Und drohen lasse ich mir schon gar nicht. Also lassen Sie mich jetzt endlich los und treten beiseite, oder muss ich den Flughafen zusammenschreien?»
    Sie wusste selbst nicht, woher sie die Kraft nahm, aber sie musste ihn endlich loswerden.
    «Schrei doch, wenn du willst. Es wird dir nichts nützen. Hast du vergessen, wer du bist? Deine Verfolger wissen sicher auch längst, dass du hier bist. Es ist deine Bestimmung.»
    Rebecca erstarrte. Was redete er denn da von Verfolgern und Bestimmung? Bezog er das auf die Sekte? Und was meinte er, sie hätte vergessen, wer sie war? Shit! Wie konnte sie auch nur einen Moment annehmen, in San Francisco würde sich alles ändern.
    «Sie müssen mich mit jemandem verwechseln! Lassen Sie mich endlich los.»
    Rebecca schob ihn mit dem Arm zurück. Kaum hatte sie ihn berührt, zuckten Schmerzensblitze durch ihre Finger. Sie riss die Hand hoch und sah sich nach allen Seiten um. Wo war Martin? Eben noch war er auf sie zugekommen. Hatte er sie nicht gesehen?
    Der Fremde schwieg und zog sie mit sich.
    «Wer sind Sie, und was wollen Sie von mir, verdammt noch mal?», stieß sie hervor, während sie unermüdlich nach Martin Ausschau hielt.
    «Meine Geduld ist am Ende. Also los», zischte er.
    Seine Augenbrauen schoben sich über der Nasenwurzel zusammen und seine Miene wurde noch eisiger. Rebecca stemmte sich gegen ihn und wollte schreien. Er hob seine Hand und ihre Stimmbänder waren plötzlich wie gelähmt.
    Wer war er? Luzifer persönlich?
    «Ihr kriegt meine Seele nicht», flüsterte sie und presste die Hand gegen die Kehle.
    «Du glaubst doch nicht wirklich, dass ich mir das entgehen lasse. Nicht noch mal», säuselte er und zerrte sie fort in einen Nebengang.
    Rebecca wehrte sich vergeblich mit Schlägen und Tritten. Er durchbrach mit der freien Hand eine Metalltür, als wäre sie aus Papier, und lief weiter. Rebecca erkannte, dass sie sich in einem Sicherheitsraum befanden. Unter seinen Fingern glühte ihr Arm und ihre Fingerkuppen kribbelten.
    Sie musste sich etwas einfallen lassen. Martin wartete sicher schon voller Ungeduld draußen auf sie, und sie würde es sich nie verzeihen, wenn sie zu spät zu ihren Eltern käme. Schon einmal war sie von dem Fremden fortgezogen worden. Der Nebel in ihrem Kopf lichtete sich.
    Jetzt erinnerte sie sich wieder an ihn, an ihren Traum, der keiner gewesen war. Der Mann mit den schwarzen Augen und der Narbe unter dem linken Auge. Draußen im Hof, als sie mit dem Teddy gespielt hatte. Er hatte sie trotz aller Gegenwehr gepackt und sie ins Feuer gehalten. Die Angst aus Kindertagen war präsenter denn je. Damals hatte sie keine Chance gegen ihn gehabt, doch heute würde sie alles daransetzen, es ihm schwer zu machen. Er würde sie nicht noch einmal ins Feuer verschleppen, um ihre Seele zu bekommen.
    Wut und Verzweiflung wuchsen in ihrem Innern, dass sie glaubte, zu explodieren. Sie spürte wie ihre Haut unter seiner Hand sich heiß auflud. Es pulsierte in ihrem Arm in gleichmäßigen Wellen. Feiner Rauch quoll zwischen seinen Fingern hervor wie bei einem Dampfbügeleisen.
    Rebeccas Herz hämmerte im Kopf, ihr Blut schien zu kochen und ihre Wut auf diesen Mann stieg noch mehr. Ihr Körper bebte, als wirkten Kräfte von außen auf sie ein. Was geschah mit ihr?
    Mit einem plötzlichen Aufschrei ließ der Fremde sie los und hielt seine Hand in die Höhe. Seine Augen richteten sich hasserfüllt auf sie. «Elender Bastard!», brüllte er mit schmerzverzerrter Miene.
    Rebecca sah noch die Brandwunde in seiner Handfläche, bevor sie sich umdrehte und zurückrannte. «Du kannst mir nicht entkommen, Nephilim!», rief er hinter ihr her.
    Nephilim! Nephilim! , hämmerte es ununterbrochen in ihrem Kopf, während sie den Gang entlangraste. Sie war kein Nephilim. Niemals! Das hätte sie doch gewusst. Oder gespürt.
    «Du kannst deine wahre Natur leugnen, aber sie wird dich immer einholen.» Jemand hatte das einst zu ihr gesagt. Leider konnte sie sich nicht mehr daran erinnern, von wem diese Worte stammten.
    Als sie die schnellen Schritte des Fremden wieder hinter sich hörte, pumpte die Angst das Adrenalin durch ihren Körper und sie verdoppelte das Tempo. Keuchend erreichte sie die Ankunftshalle.
    Wie hatte er sie genannt? Nephilim? War sie das wirklich? Aber wie konnte das sein, wenn ihre Eltern

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