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Ab die Post

Ab die Post

Titel: Ab die Post Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Stimme, »ich bin der Postminister, ich bestimme hier, und ich lasse mich nicht von einem Mitglied des Schalterpersonals einschüchtern, nur weil seine Vorfahren hier gearbeitet haben. Ich fürchte deine dicken Schuhe nicht, Fräulein Makkalariat, ich lächle unbeschwert, während du mich eisig anstarrst. Schäm dich! Ich bin jetzt ein erwachsener Mann, Frau Schamber, ich zittere nicht, wenn ich deine scharfe Stimme höre, und ich werde meine Blase kontrollieren, wie durchdringend dein Blick auch sein mag, o ja! Denn ich bin der Postminister, und mein Wort ist hier Gesetz!«
    So lautete der Satz, den Feuchts Gehirn sprach. Unglücklicherweise wurde er auf dem Weg zum Mund durchs zitternde Rückgrat geleitet, und als er die Lippen verließ, klang er so: »Äh, ja!« Seine Stimme war dabei kaum mehr als ein Quieken.
    »Herr Lipwig, ich frage dich: Ich habe nichts gegen sie, aber die Golems, die du in meinem Postamt beschäftigst: Sind es Männer oder Frauen?«, fragte die schreckliche Frau.
    Das war unerwartet genug, um Feucht halbwegs in die Realität zurückzuholen. »Was?«, sagte er. »Ich weiß es nicht! Wo ist der Unterschied? Etwas mehr Ton, etwas weniger… Warum fragst du?«
    Fräulein Makkalariat verschränkte die Arme, was sowohl Feucht als auch Herrn Grütze zurückweichen ließ.
    »Ich hoffe, du machst dich nicht über mich lustig, Herr Lipwig«, sagte sie.
    »Was? Ich mich über dich lustig machen? Nie!« Feucht versuchte, sich zusammenzureißen. Was auch immer geschah: Er durfte sich nicht in die Ecke drängen lassen. »Ich mache mich über niemanden lustig, Fräulein Makkalariat, ich habe mich noch nie über jemanden lustig gemacht, und selbst wenn ich dazu neigen würde, mich über Leute lustig zu machen, Fräulein Makkalariat, so kämst du dafür bestimmt nicht infrage. Wo liegt das Problem?«
    »Einer von ihnen war in der… Damentoilette, Herr Lipwig«, sagte Fräulein Makkalariat.
    »Und was hat er da gemacht? Ich meine, sie essen nicht, also…«
    »Er hat angeblich sauber gemacht«, sagte Fräulein Makkalariat und brachte zum Ausdruck, dass sie in dieser Hinsicht dunkle Zweifel hegte. »Und ich habe gehört, wie man sie mit ›Herr‹ angesprochen hat.«
    »Sie erledigen die ganze Zeit über irgendwelche Arbeiten, weil sie nicht gern untätig sind«, erklärte Feucht. »Und das ›Herr‹ ist gewissermaßen ein Ehrentitel, denn ›es‹ erscheint unangemessen, so wie es auch gewisse Personen gibt, für die sich das Wort ›Fräulein‹ nicht eignet, Fräulein Makkalariat.«
    »Es geht hier ums Prinzip, Herr Lipwig«, sagte die Frau mit Nachruck. »Wer mit ›Herr‹ angesprochen wird, hat in der Damentoilette nichts zu suchen. So was führt zu Techtelmechteln. Das lasse ich nicht zu, Herr Lipwig.«
    Feucht starrte sie an. Dann wandte er sich an Herrn Pumpe, der nie weit entfernt war.
    »Herr Pumpe, gibt es irgendeinen Grund, warum einer der Golems keinen neuen Namen bekommen könnte?«, fragte er. »Im Interesse der Techtelmechtel-Vermeidung?«
    »Nein, Herr Lipwick«, polterte der Golem.
    Feuchts Blick kehrte zu Fräulein Makkalariat zurück. »Wäre ›Gladys‹ akzeptabel?«
    »Gladys genügt, Herr Lipwig«, sagte Fräulein Makkalariat mit mehr als nur einem Hauch Triumph in der Stimme. »Natürlich muss sie richtig gekleidet sein.«
    »Gekleidet?«, wiederholte Feucht schwach. »Aber ein Golem ist nicht… hat kein… Golems haben kein…« Er zitterte unter dem strengen Blick und gab auf. »Ja, Fräulein Makkalariat. Etwas aus Gingham, denke ich. Herr Pumpe?«
    »Ich Kümmere Mich Darum, Herr Lipwick«, sagte der Golem.
    »Wäre damit alles in Ordnung, Fräulein Makkalariat?«, fragte Feucht unterwürfig.
    »Für den Augenblick ja«, sagte Fräulein Makkalariat und schien zu bedauern, dass es keine weiteren Dinge gab, über die sie sich beschweren konnte. »Herr Grütze kennt meine Personalien. Ich kehre jetzt zu meinen früheren Pflichten zurück und werde verhindern, dass die Leute wieder versuchen, die Stifte zu stehlen. Man darf sie nicht aus den Augen lassen.«
    »Eine gute Frau«, kommentierte Grütze, als sie fortging. »Die fünfte Generation von Fräulein Makkalariats. Sie hat ihren Mädchennamen aus beruflichen Gründen beibehalten.«
    »Solche Frauen heiraten?« Aus der Menge bei den improvisierten Schaltern kam eine scharfe Stimme: »Leg den Stift sofort zurück! Glaubst du etwa, ich hätte hier Stifte zu verschenken?«
    »Jaherr«, sagte Grütze.
    »Beißen sie ihren Ehemännern

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