Ab Heute Bin Ich Gluecklich
Praxis kennenlernte, sehen Glück als etwas an, das in der nahen oder fernen Zukunft liegt oder von verschiedenen Unwägbarkeiten und zuerst einzutretenden Vorbedingungen abhängt: „Wenn ich erst einmal pensioniert bin, diese unliebsame Arbeit nicht mehr sehen muss, dann werde ich glücklich sein“, „Wenn meine Eltern mich auf eine bessere Schule geschickt hätten, mir ein Studium ermöglicht hätten, dann wäre ich heute glücklicher“, „Wenn ich nur damals einen anderen geheiratet hätte/den Job bei der Bank bekommen hätte/mich von den falschen Freunden ferngehalten hätte, dann wäre ich heute glücklicher“.
Solche Sätze hören wir immer wieder, manchmal auch von uns selbst. Es handelt sich bei jedem dieser Sätze um eine Utopie. Machen wir uns Selbstvorwürfe, weil wir nicht wirklich das erreicht haben, was wir hätten erreichen können, und suchen wir unser Glück in einem unrealistischen Zukunftsziel, ohne zu erkennen, dass es utopisch ist, dann sprechen wir von introjektiven Utopien: Wenn wir erst einmal alt sind, wandern wir auch nicht mehr nach Kanada oder Australien aus. Diese utopischen Ziele, die wir als Ausgleich zu der alltäglichen Banalität unseres Lebens hochhalten, sind nicht wirklich sinnvoll. Auch die extrojektiven Utopien für unser „Nichtglücklichsein“, die wir Eltern, Lehrern oder anderen bösen Umständen zuweisen, sind letztlich Utopien, Hilfskonstruktionen und Erklärungsmodelle für unser eigenes, als banal erlebtes Dasein.
Wir streben nach dem Unerreichbaren und verhindern so die Verwirklichung des Möglichen.
Robert Ardrey
Statt uns zu grämen um alles, was wir – aufgrund der vermeintlichen Schuld eines anderen – nicht erreichen konnten, sollten wir fair mit den Tatsachen umgehen und einen realistischen Blick für uns selbst finden und versuchen, uns anzunehmen und dem alltäglichen Leben unser ganz eigenes Glücksgefühl abzugewinnen.
Der Dalai Lama sagt, gute Gesundheit, gutes Essen, gute Verdauung und ein guter Schlaf gehöre zum Glück. Wenn dies bereits Glück bedeutet, dann müsste ja nahezu jeder Mensch glücklich sein, es zumindest über viele Lebensjahrzehnte sein. Ist es nicht bereits ein Glück, am Leben zu sein, einen Körper zu haben, der voller Sinnesempfindungen ist? Sich bewegen zu können, lieben zu können, genießen zu können, sollte uns doch bereits Glück genug sein. Wie viel Glück würde allein das „Sich-nur-bewegen-können“ für einen Gelähmten bedeuten? Wenn wir all die Dinge, die wir haben und die wir können, ab morgen vermissen müssten, dann wären wir ganz sicher todunglücklich.
Glück aus Sicht der Psychologen bedeutet definitionsgemäß: die Empfindung absoluter und vollständiger Harmonie unseres Bewusstseins.
Glück aus Sicht der Psychologen bedeutet definitionsgemäß: die Empfindung absoluter und vollständiger Harmonie unseres Bewusstseins. Wir sind im Einklang mit unserem Tun, Erleben und unseren Erwartungen. Unsere Erwartungshaltung der Übereinstimmung äußerer Umstände und Befriedigung unserer Bedürfnisse sind im Einklang miteinander.
Glück hat auch eine intrapersonale Bedeutung, also eine Bedeutung im zwischenmenschlichen Bereich. Somit gehören zum Glückszustand die soziale Integration, ein positives Selbstbild, der Wunsch nach Austausch und Anerkennung, die Befriedigung sexueller Bedürfnisse usw. Im Rahmen der intrapersonalen Bedeutung von Glück kommen viele weitere Aspekte hinzu. Wir sind glücklich, wenn wir einen sogenannten Flow erleben, einen Zustand höchst lustbetonter Erfüllung in einer Tätigkeit. Sich ganz und gar für etwas engagieren, macht uns glücklich, weil wir daraus ein hohes Potenzial an Selbstanerkenntnis und Fremdanerkenntnis schöpfen können.
Voraussetzung für Ihr eigenes Glück ist nicht die allgemein objektiv nachvollziehbare Glückssituation, sondern Ihr subjektives unbewusstes Wohlbefinden. Es spielt keine Rolle, ob Sie Ihr Glücklichsein objektiv schildern und begründen können. Kurze Glücksmomente, wie z.B. beim Sex, wechseln mit lang andauernden Glücksmomenten ab, die sich z.B. aus einer tiefen Lebenszufriedenheit ergeben.
Was uns Deutschen Glück bedeutet, analysierte eine Studie im August 2005 (Quelle der Zahlen: Psychonomics). Die Bedeutung von Glücksmomenten änderte sich oft schlagartig mit dem Lebensalter und der familiären Situation der Befragten. So war ein „glückliches familiäres Umfeld“ für 74 Prozent der
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