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ABATON: Im Bann der Freiheit (German Edition)

ABATON: Im Bann der Freiheit (German Edition)

Titel: ABATON: Im Bann der Freiheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Jeltsch
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wand, erzählte sie ihm von dem Schwur, den sie Bernikoff geleistet hatte. Sie würde die Erste sein, die einen Weg finden würde, jeden Menschen zum Guten zu führen ...

    Als es klingelte, öffnet Greta heiter die Tür. Sie schmunzelte. William hatte sich wirklich beeilt.
    Doch mit einem Schlag flog die Tür in ihr Gesicht. Greta stürzte nach hinten in ihren Flur und schon hatte Greg sie gepackt.

    Es dauerte, bis Bixby einen Parkplatz in der Straße entdeckte. Seine Suche ließ ihn den Van übersehen, der ihm gefolgt und dann vorausgefahren war und der jetzt gerade ausparkte. Bixby freute sich nur über den Parkplatz. Er verzichtete darauf, ein Ticket zu ziehen. Wie lächerlich ein Parkticket war, wenn man eigentlich die Welt retten wollte.
    Er lief an den Geschäften vorbei die Friedrichstraße hinunter. Vor einer Einfahrt blieb er stehen und schaute auf das Klingelbrett. Greta hatte noch immer das alte Namensschild auf ihrer Klingel. Er wollte den Knopf drücken, als eine junge Mutter mit Kinderwagen das Haus verließ. Bixby hielt ihr die Tür auf und schlüpfte hindurch. Zielstrebig marschierte er in den Hinterhof, über den hübsch gewundenen Weg zu dem Rückgebäude. Verwundert nahm er die Menschen wahr, die reglos zusammenstanden. Bixby wollte an ihnen vorbei ins Hinterhaus, da sah er den Körper liegen. Die Beine schauten noch hervor. Sie glänzten metallen.
    „Greta!“
    Er stürzte zu ihr. Kümmerte sich nicht um die anderen. Und schaute in das blutig zertrümmerte Gesicht der Frau, die er geliebt und die ihn nie erhört hatte. Bixby stieß den Mann weg, der ihm aufhelfen wollte, und aus seiner Kehle löste sich nur ein unendlich schmerzvoller Schrei. Dann war alles still. Von irgendwo hörte man die Sirene eines Streifenwagens.
    Plötzlich öffnete Greta noch einmal die Augen und schaute ihn fragend an.
    „William ...“ Sie lächelte und mühsam versuchte sie zu reden. „Wie ist das zu sterben? ... Du weißt es doch.“
    Bixby fand keine Worte. Gretas Anblick schnürte ihm den Hals zu.
    „Warum hattest du dich so davongeschlichen? Du hast keine Ahnung, wie weh du mir damit getan hast.“
    Greta zwang sich, ihre Schmerzen zu ignorieren. Bixby schüttelte nur den Kopf und nahm Greta fester in den Arm.
    „Ich war dir immer ganz nah“, sagte er schließlich und griff nach Gretas Hand. Ihre Blicke trafen sich dort, blieben auf ihren Händen ruhen. Zart strich ihr Daumen über seinen Handrücken.
    „Wir sind alt geworden, William“, sagte Greta. „Alt, aber nicht weise.“
    „Willst du immer noch die Welt verändern?“, fragte Bixby schließlich. „Zum Guten?“
    „Das hab ich, William“, sagte Greta. „Das hab ich. Ein bisschen ...“ Sie sammelte noch einmal alle Kraft. „Ich bin nicht ... Ich war es nicht ... Ich ...“ Sie konnte nicht weiterreden, schüttelte nur schwer den Kopf.
    „Was ...?“, fragte Bixby. „Was warst du nicht? Bist du nicht? Greta!“
    Greta hörte ihn da schon nicht mehr. Sie hauchte nur noch einmal auf und alles Leben verschwand aus ihrem Körper.
    Die junge Nachbarin flüsterte einer Frau zu, dass die alte Frau sich vom Balkon gestürzt hatte.

    Kurze Zeit später klingelte das Telefon im Vorzimmer des Vorstandschefs von M.O.T. Nanos. Victor wollte Ono sprechen, doch der war in einem Meeting.
    „Sagen Sie ihm, ich habe, wonach er gesucht hat“, sagte Victor selbstbewusst und spielte mit Gretas Festplatte. „Ja. Es bleibt dabei. Ich treffe ihn zum Mittagessen.“ Victor legte auf und schaute Greg an, der neben dem Schreibtisch auf einem Stuhl fläzte.
    „Und sie wollte tatsächlich springen?“, fragte er.
    Greg nickte.
    „Das heißt ... es war nicht unbedingt ...“ Victor wollte nicht weiterreden.
    „Nicht was?“, fragte Greg. Er hielt den Blick, bis Victor wegschaute. Greg mochte diesen Feigling nicht, aber er gab ihm nun mal die Anweisungen. Und für die korrekte Ausführung wurde er mehr als korrekt bezahlt. Dennoch hasste Greg es, wenn sich seine Auftraggeber ihrer Verantwortung entziehen wollten.
    „Was war es nicht?“, setzte Greg noch einmal nach.
    „Kein ... Wenn sie sowieso springen wollte“, wand sich Victor. „Dann war es kein Mord.“
    „Doch“, sagte Greg gelassen. „Das war es.“ Greg wartete, bis Victor seinen Blick nicht mehr ertrug und ging.
    [3124]
    Was war das für ein beschissenes Leben?
    Linus lag allein in seinem Zimmer. Eine Fliege umsummte ihn seit fast zwei Stunden, setzte sich ab und an auf sein Gesicht, drehte ihre

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