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ABATON: Im Bann der Freiheit (German Edition)

ABATON: Im Bann der Freiheit (German Edition)

Titel: ABATON: Im Bann der Freiheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Jeltsch
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wollte dann in sein Zimmer gehen.
    Olsen hielt ihn auf. „Mit wem haben Sie telefoniert?“
    Bixby schaute über die Schulter zurück, atmete tief.
    „Mit einem Freund.“
    „Edda und Simon sind bei ihm?“
    Bixby nickte.
    „Sie sind in Sicherheit. Auf einer Plattform in der Nordsee.“ Er ging und schloss die Tür hinter sich.
    Olsen stand einen Moment ratlos da, wandte sich dann zu Linus. Er hatte die Augen wieder geschlossen und atmete gleichmäßig. Er war eingeschlafen.

[3215]
    „Zucker?“
    Greg schüttelte den Kopf. Kein Zucker, keine Milch. Grünen Tee trank man pur.
    „Gesund“, lobte Ono, lächelte und nickte seiner Sekretärin zu, dass sie sein Büro verlassen möge. Greg schloss als Zustimmung nur einen Moment die Augen. Er hatte keine Lust, sich auf eine unsinnige Ernährungsdiskussion einzulassen. Er war seit seiner Jugend Vegetarier, hatte immer gesund gelebt und die Ironie des Schicksals war, dass sich dennoch ein Krebs in seiner Haut eingenistet hatte. Greg war überzeugt, dass es richtig war, ihn zu ignorieren. Mehr Aufmerksamkeit, mehr Wachstum.
    „Sie fragen sich sicher, warum ich Sie hergebeten habe“, sagte Ono, nachdem er begriffen hatte, dass Greg ein Mann der Tat und nicht des Wortes war. „Wie ich Ihnen schon sagte, haben wir gene-sys übernommen“, erklärte Ono, und mit dem Ansatz eines Lächelns fuhr er fort: „Somit auch Sie und Ihre Kameraden.“
    Greg wartete, dass Ono auf den Punkt käme.
    „Nun, ich möchte Ihren ... sagen wir Aktionsradius erweitern“, sagte Ono.
    „Okay.“
    Ono amüsierte Gregs militärisch forsche Art.
    „Sie gefallen mir, Greg. Ich darf doch Greg sagen?“
    Greg widersprach nicht.
    „Gut, Greg“, sagte Ono und schweifte noch einmal ab, um eine persönlichere Ebene in das Gespräch einzubringen. „Ich nehme an, das ist nicht Ihr richtiger Name ...“
    „Worum geht es?“, fragte Greg nur.
    „Eine Aktion auf hoher See“, sagte Ono und passte sich dem sachlichen Ton wieder an. Er hatte begriffen, dass Greg sich nicht auf Geplauder einlassen würde. „Ich habe Ihre Vita gelesen. Sie haben schon ein paar derartige Aktionen durchgeführt.“
    Greg nickte.
    „Wo ist das Operationsgebiet?“, fragte er.
    „Nordsee. Vor der englischen Küste. Süd-Südost.“
    „Bohrinsel?“, fragte Greg.
    „Etwas Ähnliches. Drei Plattformen. Sie stammen aus dem Zweiten Weltkrieg. Dienten den Briten zur Aufklärung und Flugabwehr. Es geht darum, einen Teil dieser Bauten zu beseitigen. Und die Rebellen, die sie besetzt halten.“
    Greg hörte weiter stumm zu, wie Ono die Aktion in allen Einzelheiten beschrieb.
    „Wer koordiniert?“, wollte Greg schließlich wissen.
    Ono erläuterte, dass Greg und seine Leute Teil einer internationalen Truppe sein würden und die Leitung der Operation in den Händen eines ehemaligen Offiziers der britischen Armee lag.
    „Birdsdale. Sie operiert von London aus“, sagte Ono und beobachtete Gregs Reaktion auf die Information, dass es sich bei seinem Vorgesetzten um eine Frau handelte. Greg blieb ruhig.
    „Kein Problem, dass es eine Frau ist?“, fragte Ono.
    „Sie sagen, sie ist Soldat.“
    „Sie war es.“
    „Das bleibt man. Sein Leben lang“, sagte Greg kurz und fragte nach dem geplanten Ablauf. Ono übergab ihm einen Stick, auf dem alle Informationen gespeichert waren.
    „Nach Ansicht zu zerstören“, sagte Ono und erntete einen Blick von Greg, der ihm signalisierte, er solle ihn nicht für einen Idioten halten. Greg steckte den Stick ein und stellte seine letzte Frage zu dem Auftrag.
    „Ist mit Gegenwehr zu rechnen?“
    Er sah den zögernden Ono an. So war es immer. Alle Auftraggeber, die nie selbst im Kampf gestanden hatten, waren perfekt darin, auszublenden, dass es bei ihren Aufträgen auch um Menschenleben ging. Greg kümmerte das nicht. Er tat, was getan werden musste. Und im Gegensatz zu manch einem der durchgeknallten Kameraden, die er im Laufe seiner Karriere erlebt hatte, machte es ihm keinen Spaß, Menschen zu töten. Diese Kerle waren immer die Ersten, die im Gefecht selber dran glauben mussten. Und sie waren es, die dann im Sterben jämmerlich heulten wie Babys.
    „Also?“, setzte Greg nach.
    Ono nickte schließlich.
    „Okay“, sagte Greg. „Ich nehme an, der Einsatzleitung ist die Bewaffnung der Gegner bekannt.“ Wieder nickte Ono und Greg ging zur Tür. Kurz vorher drehte er sich noch einmal um. „Sie wissen, dass wir im Moment noch nach diesem Jungen und seinem Entführer

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