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Abbey Road Murder Song

Abbey Road Murder Song

Titel: Abbey Road Murder Song Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Shaw
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Mann.«

sechsundzwanzig
    Die ganze Woche über herrschte miese Stimmung. Am Montag meldete sich Prosser krank. Breen schrieb einen Bericht über den Brandfall, in dem er erklärte, dass es sich bei dem Toten vermutlich um einen Bauarbeiter namens Patrick Donahoe handelte, und gab ihn bei Bailey ab. Am Dienstagmorgen streckte Bailey den Kopf aus seiner Bürotür.
    »Wo ist Prosser?«, fragte er.
    »Immer noch krank«, sagte Marilyn und warf ihm einen bösen Blick zu.
    »Was hat er denn?«
    »Eine Erkältung.«
    »Das enttäuscht mich mehr, als dass es mich überrascht«, sagte Bailey und verschwand wieder in seinem Büro.
    In der Mittagspause ging Breen zu Woolworths und kaufte die neue Doppel-LP der Beatles und eine Platte vom Modern Jazz Quartet, weil der Verkäufer meinte, die solle er sich mal anhören.
    »Für wen sind die?«, fragte Marilyn, als er an seinem Schreibtisch sitzend die Hüllen betrachtete.
    »Für mich«, sagte Breen. Er stellte die Platten auf den Boden seitlich an seinen Schreibtisch gelehnt.
    »Hätte nicht gedacht, dass du auf so was stehst.«
    Carmichael war bei Gericht, kam aber am Dienstag kurz vor Mittag noch mal rein und fragte: »Wo ist Prosser?«
    »Immer noch krank«, sagte Marilyn.
    »Jonesy, hast du ihn gesehen?«
    »Nein. Er hat das Haus seit dem Wochenende nicht verlassen.«
    Breen verbrachte den frühen Nachmittag mit der Durchsicht des Berichts der Kollegen aus Devon and Cornwall.
    »Was hab ich da gehört?«, meinte Jones. »Tozer und du, ihr wart am Wochenende in einem Bimbo-Club?«
    Wie auf ein Stichwort ließ Marilyn einen Stapel Hängeordner fallen, die Blätter verteilten sich quer über den Boden. Als Breen zu ihr ging, sich neben sie kniete und ihr helfen wollte, fuhr sie ihn an. »Das schaff ich schon alleine.«
    Er ging an seinen Schreibtisch zurück und betrachtete das Foto von Julia Sullivans Leiche, versuchte, Hinweise darauf zu entdecken, was sie dazu gebracht haben könnte, ihren Mann zu töten. Als er aufblickte, hielt ihm Marilyn ein Formular zur Unterschrift hin.
    »Was ist das?«
    »Ein Formular. Musst du ausfüllen wegen des Wagens, den du mit deiner Lachnummer von einer Assistentin in Cornwall zu Schrott gefahren hast.«
    »Muss das jetzt sein?«
    »Eigentlich hättest du’s schon letzte Woche machen müssen«, sie ließ das Blatt auf seinen Schreibtisch fallen. »Und was war das mit dir und Tozer im Nachtclub?«
    Er nahm das Formular. »Meinst du nicht, dass du das für mich machen könntest, Marilyn?«
    »Kannst es zur Abwechslung mal selbst machen«. Sie drehte sich um, ihre Schuhe klapperten über die Bodendielen, dann verschwand sie durch die Tür Richtung Damentoilette.
    Breen blickte verdattert auf. »Was ist denn in die gefahren?«
    Jones legte die Hand über das Mundstück des Telefonhörers und sagte: »Wahrscheinlich hat sie endlich kapiert, was für ein Arschloch du bist.«
    Um ungefähr zwei Uhr nahm Breen die Circle Line runter nach Notting Hill Gate und ging zu Fuß weiter zu den Polizeiwohnungen.
    Er suchte die Klingeln ab. Auf einem grünen Schild stand »Mr & Mrs Prosser«. Offenbar hatte Prosser es seit dem Auszug seiner Frau nicht geändert.
    Er drückte auf den Knopf, keine Reaktion. Dann trat er ein paar Schritte zurück und sah zu den Fenstern hinauf, versuchte auszurechnen, welche Wohnung, die von Prosser war.
    Anschließend trat er wieder vor und klingelte erneut. Dieses Mal hielt er den Knopf so lange gedrückt, bis ihm der Finger weh tat. Es dauerte mindestens eine Minute, bis ein pickliges Gesicht hinter einer Gardine im zweiten Stock sichtbar wurde. Es war nur eine Sekunde da und verschwand gleich wieder.
    Polizeiwohnungen, zwei auf jeder Etage. Breen klingelte überall, bis ihn schließlich jemand einließ, dann ging er die Treppe hinauf und hämmerte an die Tür im zweiten Stock. Keine Reaktion.
    »Michael. Ich weiß, dass du da bist«, rief er.
    Dann klopfte er wieder.
    »Michael Prosser, hier ist Paddy Breen. Mach die Tür auf.«
    Er hämmerte lauter.
    »Ich hab niemandem erzählt, was du getan hast«, sagte Breen. »Aber ich mache es, wenn du nicht mit mir redest.«
    Dann setzte er sich in den Flur, mit dem Rücken an der Tür.
    »Ich gehe erst, wenn du mich reingelassen hast. Wenn mich jemand hier sieht, wird er mich fragen, was ich hier mache. Die wundern sich sowieso schon, warum du diese Woche nicht zur Arbeit erschienen bist.«
    Zwei Sekunden später hörte er, wie der Riegel zurückgeschoben wurde. Prosser war

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