Abbey Road Murder Song
ist mein verfluchtes Leben.«
»Ich sag keinem was. Denk mal drüber nach, was passiert, wenn die Presse was davon spitzkriegt. Die warten nur auf so was. Korrupte Polizisten. Für die wäre das ein Fest. Am besten verschwindest du klammheimlich.«
Breen stand auf. Er wollte zurück zur Wache.
»Paddy. Wir können doch über alles reden. Tut mir leid, was ich dir angetan habe.«
Breen sah sich nicht mehr nach Prosser um, ging direkt zur Wohnungstür.
»Du bist ein Arschloch, Paddy Breen.«
»Bis morgen. Sonst geh ich zu Bailey.«
Prosser sprang vom Sofa auf und packte Breen am Arm, ballte die andere Hand zur Faust.
»Versuch’s doch«, sagte Breen.
»Vielleicht mach ich’s«, sagte Prosser. Er stand eine Sekunde lang mit hocherhobener Faust da. Dann sagte er: »Das alles ändert nichts an der Tatsache, dass du Schiss hattest, Paddy. Du hättest dein Gesicht sehen sollen, als der Kerl das Messer gezogen hat, du hast dir in die Hose gemacht. Du bist ein verfluchter Feigling, Paddy Breen. Ein ganz beschissener irischer Feigling.«
Breen machte die Tür auf und ging, war erleichtert, aus der Wohnung rauszukommen. Er konnte es kaum abwarten, Abstand zwischen sich und Prosser zu legen. Nach dem Gestank von schmutziger Wäsche und abgestandenem Zigarettenrauch tat es gut, frische Luft in den Lungen zu spüren.
Bis Pembridge House war es nicht weit. Für das Dienstwohnheim der Frauen waren drei viktorianische Häuser zusammengelegt worden. Hinter der großen Eingangstür befand sich eine Reihe von Haken mit jeweils einem Holzschild darunter, auf dem beidseitig der Name der jeweiligen Bewohnerin stand, grün auf der einen, gelb auf der anderen Seite. Er versuchte, die Tür unten an der Treppe aufzustoßen, aber sie war verschlossen.
»Kann ich Ihnen helfen?«, rief eine nicht mehr ganz junge Frau aus dem Wohnzimmer. »Männerbesuch ist oben nicht gestattet.«
»Ich suche Helen Tozer.«
Die Frau kam an die Tür und suchte die Schildchen ab. Tozer war zu Hause. »Und wer sind Sie?«
Zehn Minuten später kam Tozer die Treppe runter.
»Sie haben sich aber Zeit gelassen«, sagte Breen.
»Was ist denn in Sie gefahren? Ich musste erst mal das Richtige zum Anziehen finden. Ich meine, um Gottes willen! Was, wenn George wirklich da ist? Die Mädchen haben mich am Samstag überredet, mir das hier zu kaufen. Was meinen Sie?«
Ein gestreiftes Kleid mit zwei Taschen vorne.
»Sieht sehr hübsch aus«, sagte Breen.
Sie rümpfte die Nase. »Ich komme mir schon ein bisschen blöd vor damit.«
siebenundzwanzig
Zaghaft gingen sie an den Rhododendronbüschen vorbei den Claremont Drive entlang und durch das Tor mit der Aufschrift »Privat«.
»Sind Sie sicher?«, fragte Breen.
»Absolut sicher.«
Ein älterer Herr in einem Tweedjackett rechte in einem der Gärten Laub und warf es in ein qualmendes Feuer. Er musterte sie misstrauisch.
»Sieht nicht aus, als würde hier ein Popstar wohnen.«
»Und woran wollen Sie das erkennen?«
Sie folgten der Straße an einigen kleinen, erst kürzlich erbauten Einfamilienhäusern vorbei um eine Kurve bis hin zum letzten Haus.
»Da«, sagte Tozer. »Ich hab’s Ihnen doch gesagt.«
Abgesehen von dem Swimmingpool und den Hippie-Malereien an der Wand war es ein Haus wie jedes andere in der Vorstadt. Ein hässliches Gebäude, schlicht und seltsam proportioniert. Es sah aus, als hätte es sich die Fensterrahmen von einem anderen Haus geliehen, oder vielleicht war das Giebeldach auch einfach nur zu groß. Dass hier ein Mitglied der weltweit berühmtesten Popband zu Hause sein sollte, schien unwahrscheinlich.
Die Wandmalereien waren blumig und hässlich. Wulstige Spiralen in rosa und orange bedeckten die ansonsten nichtssagenden Wände, Schlangenlinien verwandelten sich in Flammen oder Gesichter. Ein bekiffter Maler hatte an einigen wenigen Nachmittagen versucht klarzustellen, dass hier, anders als in den Nachbarhäusern, kein Börsenmakler und auch kein pensionierter Zahnarzt wohnte.
»Ist das wirklich das Haus von George?«
»Ja.«
»Wo sind denn dann die ganzen Fans?«
»Ich weiß es nicht.«
Es waren keine Mädchen draußen; und auch ansonsten wirkte das Haus verlassen. Breen und Tozer setzten sich auf ein niedriges Mäuerchen. An einer Hauswand stand knallgelb: »Mick and Marianne were here.«
»Ich war in meinem ganzen Leben noch nie mit so vielen Farbigen zusammen in einem Raum«, sagte Tozer.
In einem benachbarten Garten sprang ein Rasenmäher mit Benzinmotor an.
»Der
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