Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Abbey Road Murder Song

Abbey Road Murder Song

Titel: Abbey Road Murder Song Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Shaw
Vom Netzwerk:
Bürgersteig, um ihn durchzulassen. Im Vorbeifahren kurbelte der Polizist am Steuer die Scheibe runter und musterte die Herumstehenden. Die Afrikaner versteckten ihre Bierflaschen unter ihren Mänteln oder hinter dem Rücken.
    Der Wagen fuhr weiter, bog in die Broadwick Street ab.
    »Rauchen macht das Herz nicht krank, es macht stark«, sagte Tozers junger Mann.
    »Hast du mal eine Zigarette? Ich fühle mich schon ganz schwach«, sagte Tozer. Der Mann lachte und zog ein zerdrücktes Päckchen aus der Hosentasche. Breen staunte, wie eifersüchtig er war.
    Eine Minute später kam der Polizeiwagen zurück, kroch erneut aus nördlicher Richtung heran. Dieses Mal blieb er aber an der Ecke Broadwick Street stehen. »Geht wieder in den Club«, sagte Okonkwo. Die jüngeren Afrikaner zögerten. »Geht rein, sofort!«
    Einige hatten sich bereits in Bewegung gesetzt, als der Wagen ungewöhnlich schnell zurückstieß. Vor dem Nachtclub bremste er, und beide Türen flogen auf.
    Ein langer, schlaksiger Beamter war gefahren. Er richtete sich auf und sagte: »Okay, was ist hier los?«
    Okonkwo trat vor. »Wir feiern eine Party, Sir. Wir gehen gleich nach Hause.«
    Der andere Polizist musterte die Umstehenden über das Autodach hinweg. »Ist das Bier, was Sie da trinken?«, rief er.
    »Verzeihung, Sir. Wir haben unten im Club gefeiert, aber dann fiel der Strom aus.«
    Einer der Partygäste kicherte.
    Der erste Beamte schrie: »Ich gebe euch eine Minute, um von hier zu verschwinden.« Breen sah, wie sich Ezeokes Kiefer verkrampfte. »Bewegung, los«, sagte der Polizist.
    Breen wollte sich gerade einschalten, dem Beamten erklären, dass er sich für die Männer verbürgen könne, als Tozer schrill aufschrie. »Finger weg«, sie schlug dem jungen Mann zum zirka zehnten Mal auf die Finger.
    »Treten Sie zurück!«, schrie der Polizist und zog seinen Knüppel. »Hände weg von der Frau.« Der andere Polizist hing jetzt am Funkgerät und forderte Verstärkung an.
    »Um Gottes willen«, sagte Tozer. »Ist schon in Ordnung. Ich komme alleine klar. Er ist doch noch ein Junge.«
    Aber der Polizist mit dem Knüppel war bereits rot vor Zorn. »Weg von ihr.«
    Das Gesicht des jungen Schwarzen verhärtete sich, er warf den Kopf in den Nacken, verengte die Augen zu Schlitzen.
    Breen sah Ezeoke dazwischentreten, befeuert von Patriotismus, Bier und Gesang. »Lassen Sie ihn in Ruhe«, platzte es aus ihm heraus, und er baute sich breitbeinig vor dem Polizisten auf.
    »Nicht, Sam«, rief Ezinwa.
    »Mach keine Dummheiten, Sam«, sagte Okonkwo.
    Der Polizist schob sein Gesicht direkt vor Ezeokes. »Aus dem Weg, Nigger.«
    »Lassen Sie uns in Frieden, weißer Mann«, schrie Ezeoke zurück, hob die Faust und hielt sie ihm drohend unter die Nase.
    »Versuch’s nur«, reizte ihn der Polizist.
    Ezeoke bebte vor Zorn, die Augen weit aufgerissen. Zum ersten Mal wirkte der junge Polizist verunsichert, ja sogar ängstlich. Bevor er zuschlagen konnte, schob sich Breen zwischen Ezeoke und den Polizisten, so dass Ezeoke rückwärts auf seine Frau zustolperte. Breen hielt dem Polizisten seinen Dienstausweis vor.
    »Schon okay«, sagte er. »Beruhigen Sie sich. Alles in Ordnung. Er ist nur ein kleines bisschen betrunken, mehr nicht.«
    Okonkwo lotste die jungen Männer von der Straße zurück in den Club, als aus südlicher Richtung eine Polizeisirene ertönte.
    »Macht, was er sagt«, meinte Breen. »Geht nach Hause.«
    Einige gingen in den Club zurück, um ihre Mäntel und Taschen zu holen. Andere verschwanden in die Nacht. Der Polizist stand an seinem Wagen, blickte der Menge zornig nach, während sie sich zerstreute.
    Der andere Polizeiwagen fuhr mit Blaulicht heran, Polizisten sprangen heraus.
    »Ich wäre schon klargekommen«, sagte Tozer. »Ehrlich. Tolle Jungs seid ihr. Müssen wir jetzt alle nach Hause?«
    »Wir könnten ein Taxi nehmen, ich setze Sie zu Hause ab«, sagte Breen.
    »Ich will aber noch gar nicht nach Hause«, sagte Tozer.
    »Kommen Sie«, sagte Breen. »Jetzt hat alles zu.«
    »Ich kann dich mitnehmen«, sagte der junge Mann. »Auf dem Motorrad.«
    »Verzieh dich«, sagte Tozer. »Ich laufe. Alleine.«
    »Barfuß?«, fragte Breen.
    Als Ezeoke von seiner Frau die Straße entlanggezerrt wurde, drehte er sich noch einmal um und sagte: »Ich habe Sie nicht um Ihre Hilfe gebeten, Mr Breen. Ich bin durchaus in der Lage, meine Kämpfe alleine auszufechten.«
    Mrs Ezeoke zog ihn am Arm. »Sei still«, sagte sie. »Sei einfach still, du dummer

Weitere Kostenlose Bücher