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Abbey Road Murder Song

Abbey Road Murder Song

Titel: Abbey Road Murder Song Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Shaw
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fragte Briggs. »Betrifft dies die Ermittlungen gegen Mr Ezeoke?«
    »Ja, Sir. Möglicherweise kennt Ihre Frau den Aufenthaltsort von Samuel Ezeoke.«
    Professor Briggs nahm einen Füller von seinem Schreibtisch und schraubte langsam die Kappe ab. »Warum sollte sie?«
    »Sie ist die Sekretärin des Komitees für ein Freies Biafra.« Breen setzte sich auf den Stuhl, Carmichael blieb hinter ihm stehen.
    Briggs fingerte am Füller herum. »Sie interessiert sich sehr für Politik«, sagte er vorsichtig. »Ist mit Leidenschaft dabei, kann man wohl behaupten.«
    Auf dem Schreibtisch des Chefarztes stand ein Foto, halb zur Tür gedreht, so dass jeder Eintretende sofort sah, was für eine schöne Frau er hatte: Ein Schwarz-Weiß-Porträt einer jungen, selbstbewussten Frau, die an Audrey Hepburn erinnerte.
    »Und sie ist eng vertraut mit Mr Ezeoke«, sagte Breen
    »So würde ich das nicht nennen, sie sind Kollegen.«
    »Tatsächlich, Sir? Als ich sie das letzte Mal gesehen habe, wirkten die beiden allerdings recht freundschaftlich verbunden.«
    »Was wollen Sie damit unterstellen, Officer?«
    »Wissen Sie, wo sie ist?«
    »Zu Hause, nehme ich an, sie wird das Abendessen zubereiten.«
    Breen beugte sich über den Tisch, nahm das Telefon und hielt Briggs den Hörer hin. »Würden Sie bitte für uns anrufen?«
    Briggs runzelte die Stirn. »Warum?«
    »Rufen Sie bitte Ihre Frau an, falls es Ihnen nichts ausmacht, Sir«, sagte Carmichael.
    »Es macht mir aber etwas aus. Ich bin nicht unbedingt erfreut darüber, wenn Polizisten in mein Büro platzen und mir Anweisungen erteilen.«
    »Es wird nach einem Oberarzt Ihres Krankenhauses gefahndet, in Verbindung mit zwei Mordfällen«, sagte Breen. »Vermutlich hat er einen Polizisten und eine junge Frau getötet. Und Ihre Frau kennt ihn gut, soweit mir bekannt ist.«
    Briggs lief rot an. »Wie Sie bereits erwähnten, sitzt sie mit Ezeoke in demselben Komitee«, sagte er.
    »Haben Sie auch mit dem Komitee zu tun?«
    »Natürlich nicht. Sie verfolgt ihre eigenen Interessen und ich meine.«
    »Rufen Sie sie bitte an.«
    »Wollen Sie ernsthaft unterstellen, meine Frau würdeeinem Verbrecher Unterschlupf gewähren? Ich muss Sie warnen, ich bin ein guter Freund des Polizeichefs.«
    »Selbstverständlich nicht, Sir. Wir wollen nur wissen, wo sie sich aufhält«, sagte Breen.
    »Jetzt im Moment«, ergänzte Carmichael.
    »Bitte, Sir«, sagte Breen.
    Briggs bedachte die beiden Beamten mit einem langen eindringlichen Blick, dann nahm er Breen den Hörer ab und wählte eine Nummer. Breen beobachtete sein Gesicht, während der Anruf durchgestellt wurde. Briggs’ Blick verriet Nervosität, er flatterte zwischen dem Telefon und den beiden Polizisten hin und her.
    »Und«, fragte Breen.
    »Es klingelt.« Er hielt sich den Hörer noch eine ganze Weile ans Ohr. Sie hörten den regelmäßig wiederkehrenden Summton. Am anderen Ende der Leitung hob niemand ab. »Vielleicht ist sie rausgegangen«, sagte Briggs, immer noch den Hörer in der Hand.
    »Wohin?«
    »Vielleicht einkaufen?«
    »Was denn einkaufen?«
    »Woher soll ich das wissen? Sie ist eine unabhängige Frau.« Briggs legte auf.
    »Wie unabhängig?«, fragte Breen. Ihm fiel auf, dass Briggs’ Hände leicht zitterten. Als Briggs merkte, dass Breen dies gesehen hatte, legte er sie auf den Schoß, wo Breen sie nicht mehr sehen konnte.
    »Was mein Kollege sagen will, ist: Wissen Sie, ob sie eine Affäre mit Samuel Ezeoke hat?«, fragte Carmichael.
    Briggs spitzte die Lippen, dann nahm er die Glaskaraffe und schenkte sich ein Glas Wasser ein. Etwas davon kleckerte auf die Tischplatte, er wischte es mit der Hand weg.
    »Machen Sie sich nicht lächerlich«, sagte er.
    Der Chefarzt nahm einen Behälter mit großen weißenTabletten aus der Schreibtischschublade und warf zwei davon in sein Glas, wo sie sich sprudelnd auflösten; laut wie ein Zahnarztbohrer stiegen die Pillen auf und versanken dann im nun trüben Wasser.
    Frances Briggs war nicht zu Hause. Das Haus am Russell Square war ein großes georgianisches Gebäude. Vier Stockwerke, aber sie befand sich in keinem davon. Auch ihr Hillman parkte nicht draußen. Sie saßen mit Professor Briggs im Wohnzimmer, während dieser widerwillig sein Adressbuch durchging, Freunde und Bekannte anrief, ein Glas Glenfiddich vor sich.
    »Dachte, vielleicht hast du Frankie gesehen? Nein?«
    Sie hatten keine Kinder, bewohnten das riesige Haus ganz alleine. Es war sehr modern eingerichtet, der allerletzte Schrei. Über

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