Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Abbey Road Murder Song

Abbey Road Murder Song

Titel: Abbey Road Murder Song Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Shaw
Vom Netzwerk:
oder nicht?«, rief Carmichael von einem der hinteren Tische.
    »Wie willst du das denn hinkriegen?«
    »Ich weiß es nicht. Ein paar alte Freunde von Joe haben mir Hilfe angeboten.« Sie fuhr sich über die Augen.
    Der Koch schrie auf, weil er sich bei dem Versuch verbrannt hatte, ein Würstchen mit bloßen Fingern aus der Pfanne zu holen.
    »Wann gehst du das nächste Mal zu ihm?«
    »Die lassen uns immer erst nach elf Uhr morgens rein.«
    Breen sah sich um. Die Hälfte der nächtlichen Stammgäste war da. Das Rockerpärchen, das er erst vor ein paar Wochen hier gesehen hatte, saß in einer Ecke und unterhielt sich mit einem der Pakistaner. Als Breens Blick dem des Mannes begegnete, stupste dieser seine hübsche Freundin an und beide grüßten Breen. »Wer kümmert sich jetzt um das Baby?«
    »Die Kleine ist bei Freunden. Alle sind so nett«, sagte sie und weinte wieder. Breen legte ihr einen Arm um die Schulter, was aber nur dazu führte, dass sie noch heftiger schluchzte.
    Carmichael bestellte zwei Eier, Würstchen, Fritten,Bohnen, Tomaten, Pilze und frittiertes Brot. Breen einen Bagel mit Räucherlachs.
    Aus der Küche drang Qualm.
    »Ist natürlich so eine Sache, wenn Leute kommen, die einem helfen wollen«, sagte sie. Sie ging zurück in die Küche, um dem Aushilfskoch unter die Arme zu greifen, der ganz offensichtlich seine liebe Mühe hatte. Als er die Teller brachte, hatte er ein Pflaster am Finger. Carmichaels Würstchen waren fast roh, die Spiegeleier an den Rändern schwarz und auf dem Tellerrand prangte ein fettiger Daumenabdruck.
    »Verfluchte Scheiße. Das lass ich zurückgehen«, sagte Carmichael und starrte den Teller an.
    »Nur über meine Leiche«, sagte Breen. Er nahm seinen Bagel und biss hinein.
    Carmichael schnitt den verbrannten Rand von seinen Spiegeleiern ab. »Oh Gott. Hast du seine Hände gesehen?«, sagte er und nuschelte dann: »Übrigens hab ich meine Versetzung beantragt.«
    »Zu Scotland Yard?«
    Carmichael stach mit der Gabel in das harte Eigelb. »Ja.«
    »Drogenkommission?«
    »Ja«, bestätigte er erneut. »Du kommst nicht mit, oder?«
    Breen nahm einen Schluck Kaffee. Er schmeckte wässrig und nicht gut, aber wenigstens war er heiß. »Nein, ich bleibe, wo ich bin.«
    »Mit Bailey sitzt du in einer Sackgasse.«
    »Mir geht’s gut da.«
    »Pilcher sagt, ich kann sechshundert Pfund im Jahr mehr verdienen.«
    »Viel Glück.«
    Der Bagel war zu trocken. Breen pflückte den Lachs herunter und ließ das Brot liegen.
    Sie aßen schnell. Breen legte ein dickes Trinkgeld auf den Tisch. »Richte Joe meine besten Grüße aus«, sagte er.
    Sobald sie wieder im Wagen saßen, hängte sich Carmichael ans Funkgerät.
    »Was Neues von Constable Tozer?«
    »Neues von wem? Over«, fragte die Frau am anderen Ende.
    »Verfluchte Scheiße.«
    »Und wenn sie tot ist?«, sagte Carmichael zu Breen.
    »Halt die Klappe, John, um Himmels willen!«
    »Okay, ich hab ja nur gefragt.«
    Sie fuhren zurück nach Walthamstow und kurvten noch eine Weile ziellos umher.
    »Ich könnte dich zu Hause absetzen«, sagte Carmichael. »Ist ja nicht weit von hier.«
    »Und du? Willst du dich nicht hinlegen?«
    »Weiß nicht.«
    »Mir geht’s gut. Mir ist nicht nach schlafen.«
    »Mir auch nicht. Ich wünschte, ich könnte was tun. So was macht mich wahnsinnig.«
    »Wenn ich sie nicht gebeten hätte, die Hintertür des Ladens im Auge zu behalten, wäre das nie passiert.«
    »Das kannst du so nicht sagen, Paddy.«
    Auf der Billett Road wurden sie von einer schon etwas älteren Frau im Pelzmantel herangewunken. Als sie hielten, fragte sie: »Haben Sie meinen Mann gesehen?«
    Beide stiegen aus. Der Atem der Frau stank nach Brandy. Sie torkelte in ihren hohen Lacklederschuhen.
    »Wo wohnen Sie, liebe Frau?«, fragte Carmichael.
    »In London«, sagte sie.
    »Geht’s ein bisschen genauer?«
    Das Funkgerät knackte. »Delta Mike Five?«
    Breen duckte sich in den Wagen.
    Ein kurzes Knistern, dann: »Delta Mike Three hat sich gemeldet. Wir haben eine Nachricht. Over.«
    Breen hielt seine Armbanduhr unter das Lämpchen des Funkgeräts. Es war eine halbe Stunde nach Mitternacht.
    »Ist Mrs Briggs wieder zu Hause? Over?«
    »Negativ. Delta Mike Three sagt, ihr Mann ist gerade in seinen Wagen gestiegen. Weitere Anweisungen dringend erbeten. Over.«
    »Verfolgen.«
    »Wiederholen Sie.«
    »Dem Wagen folgen«, schrie Breen. »Sagen Sie ihm, er soll ihn nicht aus den Augen lassen.«
    Das Gerät verstummte, während die Nachricht

Weitere Kostenlose Bücher