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Abbild des Todes

Abbild des Todes

Titel: Abbild des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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nicht auf das Auto, das schräg in der Parklücke stand. Würden sie sie hören, wenn sie schrie und an das Fenster klopfte?
    Sie blickte Joe an. “Wusstest du, dass Lola schwanger war?”
    “Oh ja.” Sein Ton klang bitter. “Sie hat mich oft genug daran erinnert.”
    “Also hast du sie umgebracht.”
    “Das ist nicht der Grund, warum ich sie getötet habe – und sieh mich nicht so an. Du hast keine Ahnung, was ich mit ihr durchgemacht habe. Sie ist schwanger geworden, damit ich sie heirate. Die ganze Zeit dachte ich, dass sie die Pille nimmt, doch sie hat mich eiskalt auflaufen lassen. Das, Zoe, ist die Frau, von der du so begeistert bist, die Frau, deren Tod du so dringend aufklären willst. Du hast diese hohe Meinung von Lola Malone, aber sie war nichts als eine eiskalte, skrupellose, betrügerische Schlampe.”
    “Und was ist mit dir? Spielst mir vor, in mich verliebt zu sein, während du dich mit einer anderen Frau triffst? Wie rücksichtsvoll ist das?”
    “Ich liebe dich wirklich! Ich habe niemals einen anderen Menschen außer dir geliebt. Alles, was ich getan habe, tat ich für dich, für uns.”
    Sie lachte. “Du hast unseretwegen etwas mit Lola Malone angefangen? Das ist gut, Joe. Fast so gut wie ‘der Teufel hat es mir befohlen’.”
    “Mit Lola zu schlafen war die einzige Möglichkeit herauszufinden, was Rick Vaughn vorhatte.”
    Sie sah ihn erstaunt an. “Was hat Rick mit dem Mord an Lola zu tun?”
    “Alles. Rick war die Mauer, die zwischen uns stand, Zoe. Es stimmt, du hängst immer noch an ihm. Und hast es immer getan. Lolas Verschwinden hat euch einander wieder näher gebracht, aber die Gefühle für ihn waren immer da. Deswegen hast du auch meinen Antrag ausgeschlagen. Und deshalb wolltest du nicht mit mir schlafen.”
    Er wollte ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht streichen, doch sie wich zurück, sodass er sie nicht berühren konnte.
    Er tat so, als hätte er es nicht bemerkt. “Also habe ich mich entschlossen, selbst herauszufinden, was Rick so besonders macht”, fuhr er mit seiner Geschichte fort. “Ich ging ins
Blue Moon
, um ihn zu beobachten und um mich umzuhören. Du wärst erstaunt, wie viel man lernen kann, wenn man einfach ruhig an einer Bar sitzt. Ich habe mich immer im Hintergrund gehalten, außerhalb der Lichter und außerhalb seiner Reichweite.”
    “Du hast mir gesagt, dass du nie im
Blue Moon
gewesen bist.”
    “Es tut mir leid, dass ich dich anlügen musste. Es gibt eine ganze Menge Dinge, die mir leid tun, doch ich war entschlossen, dich in mich verliebt zu machen, auch wenn das bedeutete, eine exakte Kopie deines Exmanns zu werden. Wenn schon nicht physisch, dann wenigstens auf jede andere Art.”
    “Das ist krank.”
    “Sag das nicht.”
    “Aber das ist es! Du hast eine unschuldige, ahnungslose Frau ausspioniert und verführt, um eine andere für dich zu gewinnen! Das findest du normal?”
    “Ich habe sie nicht ausgesucht. Sie war diejenige, die auf mich zukam. Eines Abends hatte sie mich an der Bar entdeckt, und als ich ging, folgte sie mir zu meinem Wagen. Sie sagte mir, dass ich aussähe, als könne ich ein wenig Gesellschaft gebrauchen.”
    Sein Blick schwenkte kurz zu der Tüte mit den Nougatpralinen in Zoes Hand. “Sie war so naiv, Wachs in den Händen eines hübschen Kerls mit einer Polizeimarke.”
    “Wie hast du sie dazu gebracht, Rick und Annie nichts von dir zu erzählen?”
    “Ich habe ihr gesagt, dass ich mit einer sehr eifersüchtigen Frau verheiratet bin. Sie war einverstanden, mich in Motels außerhalb der Stadt zu treffen, keine Fotos von mir zu machen und darauf zu warten, bis ich sie anrief.”
    Also war Lolas verheirateter Freund gar nicht verheiratet, dachte Zoe. Sie hätte jeden verheirateten Mann der Stadt befragen können, bis ihr die Verdächtigen ausgegangen wären, und hätte den Mörder trotzdem nicht gefunden. “Warum diese Geheimnistuerei?”
    “Ich wollte nicht riskieren, dass du oder eine andere Person davon erfuhr. Die Welt ist klein, diese Lektion habe ich vor einer ganzen Weile gelernt. Und es machte Lola nichts aus. Sie verstand, warum ich vorsichtig sein musste.”
    “Aber du hast doch nicht damit gerechnet, dass sie sich Hals über Kopf in dich verlieben würde. Das hat Annie mir erzählt”, fügte sie hinzu, als er fragend die Augenbrauen hob.
    “Nein, damit hatte ich nicht gerechnet. Genauso wenig wie damit, dass sie schwanger werden würde. Darum hatte ich ihr zu Beginn erzählt, dass ich verheiratet bin,

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