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Abbild des Todes

Abbild des Todes

Titel: Abbild des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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vorbei, allerdings nicht besonders oft. Genau wie eine der Kellnerinnen.”
    Das waren offenbar Rick und Annie. “Das ist alles?” Zoe war enttäuscht. “Kein Liebhaber?”
    “Sie hatte einen Freund, aber ich habe ihn nie gesehen.”
    Zoes Herz tat einen aufgeregten Hüpfer. “Können Sie mir irgendetwas über ihn erzählen?”
    “Nun”, Martha kicherte wie ein kleines Mädchen, “er war ein echter Romantiker. Ich habe Miss Malone immer damit aufgezogen und ihr gesagt, wenn sie jemals genug von ihm habe, solle sie ihm meine Adresse geben, ich würde ihn nehmen, egal wie er aussieht. Ein Mann, der einem Mädchen jede Woche ein Dutzend roter Rosen schickt, ist genau mein Fall.”
    “Jede Woche?”
    “Jeden Montag, da konnte man die Uhr nach stellen. Der Botenwagen parkte immer direkt hier.” Sie zeigte auf den Bürgersteig vor dem Gebäude. “Sogar in zweiter Reihe, wenn kein Platz frei war.”
    “Werden die Rosen noch geliefert?”
    “Nein, ich habe den Lieferwagen seit, oh, bestimmt Mitte August nicht mehr gesehen. Als ich Miss Malone fragte, was mit Mr. Romantic passiert sei, sagte sie nur, dass nichts für ewig hielte.”
    “Und danach gab es niemanden mehr?”
    “Nicht dass ich wüsste. Miss Malone war sehr diskret.”
    “Erinnern Sie sich an den Namen des Blumenladens?”
    Die Frau schürzte die Lippen und blinzelte hochkonzentriert. Nach ein paar Sekunden schüttelte sie den Kopf. “Da stand etwas auf der Seite des Lieferwagens, aber ich kann mich nicht mehr erinnern. Tut mir leid.”
    “Das macht nichts, Martha, Sie waren mir auch so eine große Hilfe.” Zoe nahm eine Visitenkarte aus der Tasche. “Würden Sie mich anrufen, wenn Ihnen noch etwas einfällt?”
    Die Frau nahm die Karte. “Sicher, Zoe.”
    Zwanzig Minuten später war Zoe wieder zu Hause und arbeitete an ihrem Comic, den sie schon zu lange vernachlässigt hatte. Sie hörte nicht eher auf, bis sie die Zeichnungen für zwei weitere Tage fertig hatte. Geschafft streckte sie sich und blickte auf den Stapel neuer E-Mails, die ausgedruckt auf ihrem Tisch lagen. Eine war von Lonesome Me, dem Leser, der ihr den Hinweis mit der Zweitbesetzung gegeben hatte. Dieses Mal schlug er vor, dass Kitty das Büro von Nicholas durchsuchen sollte, um Beweise dafür zu finden, dass Mona ihn hatte fallen lassen und er auf Rache sann.
    Diese Idee würde sie nicht aufgreifen. Nicht, weil sie nicht gut war, aber bei der Menge an Mails, die sie jeden Tag erhielt, wäre es unfair, die gleiche Person zweimal zu nehmen. Jeder hatte eine Chance verdient.
    Stattdessen zeichnete sie Kitty, wie sie versonnen vor der großen Pinnwand in ihrer Wohnung stand, an die sie die Namen aller Verdächtigen gehängt hatte: den attraktiven Regisseur, der in Mona verliebt war, den Exmann, der sie ausgenutzt hatte, und die Zweitbesetzung, die sie beneidete.
    Im ersten Bild stand Kitty vor der Wand, die Arme vor dem Körper verschränkt, den Zeigefinger an den Mund gelegt und ihre Stirn konzentriert gerunzelt.
    “Komm schon, Kitty”, murmelte Zoe, als sie weitere Details hinzufügte. “Inspiriere mich. Schick mir ein Zeichen.”
    Wie auf Kommando klingelte in diesem Augenblick das Telefon und riss sie aus ihren Gedanken. Sie legte den Stift beiseite und nahm den Hörer ab.
    “Zoe, ich bin’s, Maureen. Wir haben gerade eine Nachricht von einem Mann erhalten, der den Anhänger wiedererkannt hat”, sagte sie aufgeregt. “Er heißt Rudy Goldberg und hat ein Pfandleihhaus in der Worth Street in Manhattan, nur zwei Häuserblocks von der Metrostation entfernt. Er hat gesagt, dass du ihn da bis sechs Uhr antreffen kannst.”
    Zoe ging zurück zu ihrem Zeichentisch und begann mitzuschreiben. “Ich hab’s mir notiert. Maureen, kannst du mir einen Gefallen tun? Ruf Rudy Goldberg an und sag ihm, dass ich auf dem Weg bin. Falls ich mich verspäten sollte, wäre ich ihm sehr dankbar, wenn er auf mich warten würde. Wenn nötig, bettle ihn ruhig an. Wenn er den Anhänger identifizieren könnte, wäre das ein riesiger Schritt nach vorn für uns.”
    Nachdem sie aufgelegt hatte, blickte Zoe auf ihre Uhr. Sie hatte Joe versprochen, mit ihm essen zu gehen, bevor seine Nachtschicht begann. Zum Glück war die Worth Street nicht weit von Zoes Wohnung. Sie hätte ausreichend Zeit, mit Rudy Goldberg zu sprechen und rechtzeitig für ihre Verabredung mit Joe wieder zurück zu sein.

16. KAPITEL
    R udys Pfandleihe war ein schmaler, schmuddeliger kleiner Laden, in dem es nach Schweiß und

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