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Abbild des Todes

Abbild des Todes

Titel: Abbild des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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wandte sich an die fünf Zeugen. “Okay, Sie können jetzt gehen, aber Sie müssen morgen Vormittag noch einmal ins Erste Polizeirevier am Ericsson Place kommen und eine offizielle Aussage machen. Weiß jemand nicht, wo das ist?”
    Nur der Verkäufer hob den Arm. Zoe wollte gerade ebenfalls ihre Hand heben, als Joe sie zurückhielt. “Ich begleite dich.”
    Er wartete, bis sie an seinem Auto angekommen waren, ein unauffälliger Ford Crown Victoria, der am Ende der Straße stand, bevor er wieder sprach. “Was hattest du um diese Uhrzeit hier verloren? Ich dachte, dass du zu Hause wärst und auf mich warten würdest.”
    “E.J.s Sekretärin hat mich wegen Lolas Anhänger angerufen.”
    “Welcher Anhänger?”
    Erst in diesem Moment fiel ihr auf, dass sie noch gar keine Gelegenheit gehabt hatte, ihm von ihren neuesten Entdeckungen zu erzählen. “Lola hatte einen Anhänger an ihrem Armband”, begann sie, als sie im Auto saßen. “In der Nacht, als ich sie gefunden habe, fehlte dieser Anhänger jedoch.”
    “Und woher wusstest du dann von ihm?”
    Sie berichtete ihm, dass Rick seine Meinung geändert hatte, und erzählte von dem Video, das er ihr überlassen hatte. “Da habe ich entschieden, eine Zeichnung von dem Armband zu machen und sie im
Herald
zu veröffentlichen. Ein Pfandleiher in der Worth Street hatte den Anhänger vor Kurzem gekauft und sofort die Zeitung angerufen, als er ihn erkannte. Und so war ich eben bei ihm und habe mit ihm gesprochen.”
    Joe fuhr in eine kleine Seitenstraße und suchte nach einem Parkplatz. “Also wenn der Heckenschütze es tatsächlich auf dich abgesehen hatte, dann hat er gewusst, dass du bei dem Pfandleiher warst.”
    Bis jetzt hatte sie keinen Grund gesehen, warum der Schütze es auf sie abgesehen haben sollte. Aber Joes Argumentation ließ die Sache in einem anderen Licht erscheinen. “Ich nehme es an.”
    “Wie viele Menschen wussten, dass du zu dem Laden gehen wolltest?”
    “Nicht viele. Maureen von der Zeitung. Sie ist die Sekretärin von E.J. Und Rudy Goldberg. Das ist der Pfandleiher. Er wusste, dass ich komme, weil ich Maureen gebeten hatte, ihn anzurufen, damit er auf mich wartet. Aber warum würde er …”
    “Wer noch?”
    “Ich denke, das waren alle.”
    “Dein Chef wusste nichts davon?”
    “E.J.?” Sie überlegte einen Augenblick. “Ich weiß nicht. Vielleicht.” Bei dem Gedanken daran, wie der Verleger mit einem Gewehr in der Hand auf dem Hausdach stand, musste sie leise lachen.
    “Du findest das lustig?” Joe sah nicht sonderlich amüsiert aus. “Jemand beobachtet dich, Zoe. Jemand, der jeden deiner Schritte zu kennen scheint.”
    “Nun übertreibst du aber.”
    “Tu ich das? Er wusste, dass du zu Rudy Goldberg gehen wolltest und von da aus wieder nach Hause. Wie erklärst du dir das?”
    “Gar nicht”, gab sie bissig zurück. “Ich bin hier nicht der Detective, okay? Das bist du.”
    Ihre angespannten Nerven schienen langsam, aber sicher zu reißen. Zoe war nie leicht zu ängstigen gewesen, hatte sich auch nie unnötig viele Gedanken gemacht. Diese Aufgabe überließ sie gerne ihrer Mutter, die eine leidenschaftliche Sorgenmacherin war. Aber dass auf sie geschossen worden war, war ein neues Gefühl. Und der Gedanke, dass, wer immer es auch getan hatte, es noch einmal versuchen würde, reichte aus, um ihr Selbstvertrauen zu erschüttern.
    “Es tut mir leid, Joe. Ich wollte nicht so zickig sein.”
    Er wusste immer genau, was in ihr vorging, und so schenkte er ihr jetzt einen verzeihenden Blick. “Ich hab ja angefangen.” Er lenkte den Wagen in eine gerade frei gewordene Parklücke. “Bist du sicher, dass du noch essen gehen möchtest? Wenn nicht, können wir uns auch was holen und zurück in deine Wohnung fahren.”
    Sie dachte an die Zwölf-Stunden-Schicht, die vor ihm lag, und daran, wie er ihr sofort zu Hilfe geeilt war. Er beschwerte sich niemals, bat sie nie um einen Gefallen. Er hatte recht, ihr war nicht wohl bei dem Gedanken, jetzt in einem voll besetzten Lokal zu sitzen. Sie wollte nach Hause, wo sie sich sicher fühlte. Doch Joe hatte sich bestimmt auf diesen Abend gefreut, und sie wollte ihn nicht enttäuschen.
    “Versuchen Sie sich aus Ihrer Einladung zu einem formidablen Dinner herauszuwinden, Detective Santos?”
    Er lachte. “Die Antwort hätte ich mir ja denken können.”
    Einen Augenblick später betraten sie das
Tarantella
, ein kleines, gut besuchtes Restaurant mitten in Little Italy. Zoe wartete, bis sie an

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