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Abby Cooper 01 - Detectivin mit 7. Sinn

Abby Cooper 01 - Detectivin mit 7. Sinn

Titel: Abby Cooper 01 - Detectivin mit 7. Sinn Kostenlos Bücher Online Lesen
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Aufladen gehabt. Ich blickte über das Gelände des Burger King: nirgends ein Münztelefon. Schräg gegenüber gab es eine Tankstelle mit einem entsprechenden Hinweisschild. Perfekt.
    Ich stieg aus, sprang durch den fahrenden Verkehr der vierspurigen Straße auf die andere Seite. Der Tankwart, der hinter seiner kugelsicheren Scheibe saß, lieh mir sein Telefonbuch, und ich überflog die Seiten. Ich fand ein Taxiunternehmen, das mir innerhalb einer Stunde einen Wagen schicken wollte. Mehr Glück konnte ich wohl nicht erwarten und akzeptierte. Als Nächstes schlug ich im Telefonbuch die Hotelseiten auf und fand eins, das nur zwei Blocks von meiner Praxis entfernt lag. Wunderbar.
    Nach Hause konnte ich nicht - dort würde Dutch mich als Erstes suchen, und suchen würde er mich, da war ich ganz sicher. Außerdem würde ich dort dem Psychopathen, der mich umbringen wollte, direkt in die Arme laufen. Der hatte seinen Plan bestimmt nicht aufgegeben. Ich überlegte, nach Boston zurückzufliegen, aber ich hatte Termine mit Klienten und eine Hypothek abzuzahlen. Ich musste arbeiten.
    Kopfschmerzen kündigten sich an. Ich rieb mir die Schläfen und beschloss, nicht mehr darüber nachzudenken. Ich sprang noch einmal zwischen den fahrenden Autos hindurch auf die andere Straßenseite. Es blieb allerhand Zeit totzuschlagen, und ich brauchte dringend ein bisschen Trostfutter, also ging ich in den Burger King und bestellte Cola und Fritten. Damit setzte ich mich in eine Nische und starrte beim Essen dumpf aus dem Fenster.
    Unterdessen ballten sich noch mehr Regenwolken zusammen, die immer dunkler wurden. Schlagartig wurde aus dem gewöhnlichen Regen ein Wolkenbruch. Blitze zuckten über den Himmel und veranstalteten eine dramatische Lightshow, der Donner sorgte für den passenden Sound. Ich seufzte schwer. Der Sturm passte wunderbar zu meinem Seelenzustand. Ich wusste nicht, auf wen ich wütender war: auf mich oder auf Dutch. Die Wahrheit war schließlich: Ich fühlte mich ziemlich zu dem Kerl hingezogen und gab mich ab und zu der Fantasie hin, unser ständig aufflammender und abflauender Flirt könnte endlich in Fahrt kommen. Doch das war inzwischen irrelevant. Er hatte mich belogen. Er war verheiratet. Mit einer schönen, exotischen Göttin. Wie sollte ich denn mit der konkurrieren? Gar nicht. Und ich wollte es nicht einmal versuchen. Ich war sauer, weil ich es nicht mitgekriegt hatte. Meine Intuition hätte diese Nebensächlichkeit ruhig mal erwähnen können. Es haute mich um, dass ich so ahnungslos gewesen war.
    Endlich fuhr mein Taxi mit fliegenden Scheibenwischern an den Rinnstein. Ich rannte nach draußen, um meine Sachen aus Dutchs Karre zu holen, warf den Zündschlüssel unter die Matte vor dem Fahrersitz und warf die Tür zu. Der Dieb, der den klaute, hätte es nicht besser verdient. Ich lud mein Gepäck ins Taxi und sprang hinein, aber natürlich erst, als ich völlig durchgeweicht war. Als mir das bewusst wurde, schaute ich hastig in meine Handtasche, ob die Tagebücher noch trocken waren. Waren sie. Im Fußraum hatte jemand eine leere Plastiktüte liegen lassen. Die nahm ich mir und steckte die Tagebücher hinein, auch wenn sie danach nur noch mit Mühe in die Handtasche passten.
    Ich ließ mich am Busbahnhof absetzen und zog meinen Koffer durch die Flügeltür zu einer Reihe Telefone. Ich kramte in der Tasche, zog Dutchs Karte heraus, wählte die Nummer auf der Rückseite und wartete. Beim dritten Klingeln meldete sich eine raue Stimme. »Anderson.«
    »Hallo, hier ist Abigail Cooper. Ich habe eine Nachricht für Detective Rivers.«
    »Ich höre«, sagte Anderson nicht im Mindesten überrascht.
    »Bitte sagen Sie ihm, er kann seinen Wagen auf dem Burger-King-Parkplatz an der Twelve Mile abholen. Danke.« Ich legte auf. Die Anruferkennung auf Andersons Display würde ihm verraten, dass ich vom Busbahnhof aus angerufen hatte, und mir gefiel die Vorstellung, Dutch auf diese Weise abzuhängen. Ich war ziemlich sicher, er würde zumindest eine Zeit lang denken, ich säße in einem Greyhound unterwegs nach sonstwo. Zum Glück war der Busbahnhof nur drei Blocks von meinem zukünftigen Hotel entfernt, auch wenn das reichen würde, um noch mal so richtig nass zu werden.
    Mit meinem Koffer im Schlepptau ging ich nach draußen. Der Regen hatte nicht nachgelassen, und ich lief, so schnell es eben ging. Bis ich im Hotel ankam, war ich bis auf die Haut durchnässt.
    Der Mann am Empfang sah mich ein bisschen schräg an, während ich

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