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Abby Cooper 01 - Detectivin mit 7. Sinn

Abby Cooper 01 - Detectivin mit 7. Sinn

Titel: Abby Cooper 01 - Detectivin mit 7. Sinn Kostenlos Bücher Online Lesen
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halte dich auf dem Laufenden.« Ich stellte den Karton an seinen Platz zurück.
    Dutch sah mich skeptisch an, sagte aber nichts. Wir schlossen das Abteil ab und schlenderten zu seinem Wagen.
    Auf der Rückfahrt zu Dutchs Haus trillerte sein Mobiltelefon. Mit geübter Bewegung klappte er es auf und schnauzte: »Rivers.«
    Die Unterhaltung war kurz. Dutch sagte nur: »In Ordnung. In zwanzig Minuten bei mir.« Er klappte es zu und klemmte es an seinen Gürtel.
    »Wer war das?«
    »Milo. Er hat etwas herausgefunden, das er uns berichten will. Er kommt gleich zu mir.«
    Fast hätte ich ihn gefragt, ob es auch Milo war, der ihn in der Nacht angerufen hatte, aber ich hielt den Mund. Dutch musste meine Unentschlossenheit gespürt haben, denn er fragte: »Was ist?«
    »Ach, nichts«, sagte ich. »Ich bin müde. Hab nicht besonders gut geschlafen - du weißt schon: fremdes Haus, nächtliche Anrufe ...«
    »Ja, tut mir leid. Möchtest du irgendwo anhalten und etwas zum Mittagessen mitnehmen?«
    Aha, er wich mir also aus. Na gut, vielleicht war er ein ganz Diskreter, und seine nächtlichen Telefonate gingen mich nichts an. Vermutlich hatte das sowieso nichts zu bedeuten - eine alte Mitbewohnerin aus Collegetagen, die ihn besuchen wollte, ein Kumpel aus Navyzeiten, der gerade Urlaub hatte. Etwas völlig Harmloses also, richtig? Linke Seite schweres Gefühl. Mist.
    Als wir ankamen, wartete Milo bereits auf uns. Bei der Gelegenheit fiel mir auf einmal auf, wie hübsch das Haus war: zweistöckig, Tudorstil, gelb mit schwarzen Fensterläden, akkurat geschnittene Büsche in klarer Anordnung an der Vorderseite. Der Weg sah frisch gepflastert aus; man lief auf einem feinen Ziegelmuster zur Haustür. Ich bewunderte den gepflegten Eindruck - und fand es wieder einmal peinlich, dass Dutch mein Zuhause in seinem chaotischen Zustand gesehen hatte.
    Er trug die Chili-Hotdogs und Fritten, die wir unterwegs erstanden hatten, ich die Colabecher und Alyssas Tagebücher. Milo hielt uns die Tür auf. Wir gingen in die Küche und packten das Essen aus, dann setzten wir uns.
    »Was hast du über unseren Freund Chad herausgefunden?«, fragte Dutch.
    »Ich habe ihn heute Morgen aufgespürt. Es hat sich herausgestellt, dass er hundert Meilen entfernt einem Kumpel beim Umzug geholfen hat. Er war von Freitagnachmittag an weg und kam erst Montagabend zurück. Er hatte seine Freundin noch gar nicht vermisst. Zwei Zeugen haben seine Geschichte bestätigt.«
    »Also war er es nicht«, schloss Dutch und trank einen Schluck Cola. Ich knabberte an einer Fritte und hörte zu, wie die beiden die Sache besprachen.
    »Und Abbys Handwerker ist ebenfalls entlastet. Er war Samstagmorgen beim Arzt und hat sich eine Kortisonspritze geben lassen. Er hätte den Arm in den nächsten paar Tagen zu nichts gebrauchen können.«
    »Ziemlich schwierig, jemanden mit einer Hand zu erwürgen«, meinte Dutch.
    Ich verkniff mir eine bissige Bemerkung und ließ die beiden weiterreden.
    »Weil ich schon zweimal Glück hatte, beschloss ich, mir auch gleich noch Allisons Telefonverbindungen anzusehen«, sagte Milo. »Sie hat in der Woche vor ihrem Tod viel mit Ohio telefoniert. Ich habe noch nicht alle Nummern zugeordnet, aber es gibt eine interessante in Toledo, die sie am Vorabend ihrer Ermordung angewählt hat. Sie gehört zu einer Privatwohnung, und der Anruf dauerte eine Dreiviertelstunde. Sofort danach hat sie Marco angerufen.«
    »Zufall, Dr. Watson?«, fragte Dutch und hielt parodierend einen Finger hoch.
    »Das nehme ich nicht an«, spielte Milo mit, aber seine britische Aussprache war armselig.
    »Mit wem hat sie so lange telefoniert?«, fragte ich und hatte das Gefühl, dass wir uns endlich in die richtige Richtung bewegten.
    »Die Nummer gehört einer Karen Milford. Ich habe sie kurz überprüft, aber außer einem gelegentlichen Knöllchen hat sie sich nichts zuschulden kommen lassen. Ihr Mann dagegen ist von einem anderen Kaliber. Er sitzt wegen einer Drogensache drei Jahre ab. Dazu gibt es ein Detail, das dich vielleicht interessieren wird«, sagte er zu mir.
    »Welches?«
    »Der Stadtteil, in dem sie wohnt, heißt ›Sherwood Forest‹, und ihre Straße ›Little John Lane‹.«
    Dutch fiel das Kinn herab. »Robin Hood und seine fröhlichen Gefährten«, hauchte er.
    »Jep«, sagte Milo, der über meine Erkenntnisse in Allisons Haus offenbar im Bilde war.
    Ich musste lächeln. Es freute mich, dass ich etwas beitragen konnte, auch wenn das eine traurige Geschichte

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