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Abby Cooper 02 - Moerderische Visionen

Abby Cooper 02 - Moerderische Visionen

Titel: Abby Cooper 02 - Moerderische Visionen Kostenlos Bücher Online Lesen
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haben, und ich glaubte ihm.«
    »Und was geschah dann?«
    »Nun, nachdem Nico mich in Sicherheit gebracht und Vorkehrungen für seine eigene Familie getroffen hatte, wurde sein bester Freund ermordet und in den Kofferraum von Nicos Wagen gelegt. Das machte ihm wirklich Angst, und statt sich wie versprochen als Kronzeuge zur Verfügung zu stellen, verlegte er seine Geschäfte nach Florida, wo er möglichst weit von Andros weg war. Sophia und ich hielten noch eine Weile die Verbindung - auch sie wollte, dass ihr Mann aus dem Geschäft ausstieg.
    Aber ich glaube, am Ende siegte doch die Gier und Nico konnte einfach nicht loslassen.«
    »Und wie ist Ihre Verbindung zu Madame J?«
    »Brishka war mein Kindermädchen, als ich klein war. Sie ist vor Jahren hierher gezogen und hat die Teestube eröffnet. Als ich sie fand, bot sie mir eine Zuflucht an. Ich hoffte, dass Andros irgendwann aufgeben würde, mich zu suchen, aber als wir erfuhren, dass er mir noch immer nachspüren ließ, bot Brishka an, ihn mit Hilfe ihrer Gabe von meiner Spur abzubringen. Sie liest seit fünfzig Jahren aus Teeblättern und aus den Karten und ich kannte ja Andros’ starken Glauben daran. Auch seine Mutter war mit der Gabe gesegnet und er hat davor immer Ehrfurcht empfunden. Trotz all meiner Befürchtungen ging Brishka nach Michigan, suchte Andros auf und bot ihm ihre Dienste an. Eine Weile lang funktionierte der Plan sogar. Sie stellte es geschickt an und nannte Andros einen Haufen Details, aufgrund derer er ihr glaubte. So konnte sie ihm weismachen, ich wäre in Kalifornien, dann in Europa und schließlich in Griechenland. Andros schickte Leute durch die ganze Welt, um mich zu finden, und in der Zwischenzeit hatte er den genialen Einfall, sich von Brishka geschäftliche Tipps geben zu lassen. Er verlangte immer mehr von ihr, bis er sie eines Abends anrief und ihr sagte, sie müsse sofort zu ihm nach Hause kommen. Als sie dort eintraf, befahl er ihr, einem Mann aus der Hand zu lesen, der in seinem Arbeitszimmer saß. Brishka fand mehrere Dinge über den Mann heraus, darunter auch, dass er vor Kurzem bei einem Kartenspiel betrogen hatte, und ohne zu zögern erschoss Andros den Mann vor ihren Augen. Offenbar hatte Andros an dem Abend mit dem Unglücklichen gepokert und sehr viel an ihn verloren. Brishka schaffte es irgendwie lebendig hierher zurück und seitdem hat sie eine geradezu lähmende Angst vor Andros. Jahrelang ist es uns gelungen, unerkannt hier zu leben - bis Sie auftauchten.«
    Ich nickte ernst. »Ja. Das tut mir sehr leid.«
    »Wie haben Sie uns gefunden?«, fragte mich Dora.
    »Nun, Dora, ich bin wirklich Hellseherin. Mein Name ist Abigail Cooper und ich bin aus Royal Oak in Michigan. Hierher gefunden habe ich durch eine Reihe von Visionen, die mich direkt zu ihrer Tür geführt haben. Ihr Mann wollte, dass ich Sie für ihn finde«, sagte ich und hob die Hand zum Schwur, »aber ich werde ihm niemals verraten, wo Sie sind.«
    Dora schien mir nicht zu glauben. »Andros kann sehr überzeugend sein, Abigail.«
    »Nennen Sie mich Abby. Sicher, ich weiß das. Aber, wissen Sie, mein Freund ist FBI-Beamter und seit einigen Wochen versucht er, Ihrem Mann das Handwerk zu legen. Ich würde mich mit ihm in Verbindung setzen und gemeinsam könnten wir uns etwas ausdenken, wie wir Sie und Brishka außer Gefahr bringen.«
    »Nein.«
    »Wieso nicht?«
    »Weil Andros niemals aufhören wird, mich zu suchen. Er hat dreißig Jahre lang das Gesetz umgangen. Er ist ein sehr, sehr gefährlicher Mann.«
    »Nicht mehr lange«, erwiderte ich geheimnisvoll.
    »Wie meinen Sie das?«
    »Er wird sterben. Er hat Krebs.«
    Doras Mund blieb offen stehen und sie starrte mich schockiert an. »Er hat Krebs?«
    »Ja. Ich habe es gleich bei unserer ersten Begegnung gespürt und er hat es bestätigt. Meiner Intuition nach hat er keinen Monat mehr zu leben. Wenn er nicht mehr ist, könnten Sie wieder Kontakt zu Ihren Kindern aufnehmen, Dora, zu Ihrer Familie ...«
    Dora erhob sich und begann auf und ab zu laufen. Sie war sehr aufgeregt. »So einfach ist das nicht«, sagte sie scharf.
    »Warum nicht?«
    Sie blieb stehen und sah mich an. »Weil ich nicht weiß, wer Sie sind oder ob Sie die Wahrheit sagen.«
    »Das stimmt. Also lassen Sie es mich beweisen.«
    »Wie?«, fragte sie.
    Ich nahm die Papierserviette, die neben meiner Teetasse lag. Ich strich sie glatt, nahm einen Stift aus meiner Handtasche und schrieb Dutchs Namen auf. »Das ist mein Freund, Dora. Agent Roland

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