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Abby Cooper 02 - Moerderische Visionen

Abby Cooper 02 - Moerderische Visionen

Titel: Abby Cooper 02 - Moerderische Visionen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Tablette und einen kleinen Plastikbecher mit Wasser. Ich begriff nicht gleich, was ich damit sollte. Aber dann befolgte ich die Anweisung des Pflegers und kurz darauf versiegten meine Tränen. Ich kam mir vor wie losgekoppelt von der Welt, was jedoch immer noch besser war als das Gefühl, dass alles um mich herum auseinanderbrach.
    Nach einer Weile erschien Milo am Vorhang meiner Krankenkabine und lächelte mich freundlich an. »Na?«, fragte er.
    »Wie geht es ihr?«, krächzte ich. Ich war vollkommen heiser.
    »Sie wird noch untersucht. Willst du mit mir davor warten?«
    Ich nickte und rutschte von der Liege, um zu ihm zu schlurfen. Er legte beschützend den Arm um mich und wir gingen zu einem Warteraum, der ein Stück den Gang hinunter lag, und nahmen auf den Polsterstühlen Platz. Ich schaute benommen auf meine Füße und konnte keinen klaren Gedanken fassen. Das hätte mich beunruhigen sollen, tat es aber nicht.
    »Kann ich dir etwas zu essen oder zu trinken bringen?«, fragte Milo.
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Was dagegen, wenn ich mir kurz etwas hole?«
    »Nur zu«, flüsterte ich.
    Milo stand auf und verschwand auf dem Gang. Ich machte die Augen zu und schloss die Welt aus. Ein paar Minuten später stupste mich jemand an. Als ich die Augen öffnete, stand Milo mit einem dampfenden Becher Kakao vor mir. Ich lächelte kraftlos zu ihm hoch und nahm den Becher. Die Wärme tat meinen kalten Händen gut.
    »Wir müssen - nicht jetzt, aber später mal - deine Aussage aufnehmen«, sagte er.
    Ich nickte dankbar, weil er mir heute Abend keine Einzelheiten mehr abringen wollte.
    Keine Ahnung, wie viel Zeit dann verstrich - mein Zeitgefühl war völlig wirr -, aber schließlich kam ein großer, gut aussehender Arzt zu uns. Er ging vor mir in die Hocke und ich mochte ihn sofort. »Miss Cooper?«
    Ich nickte.
    »Ich bin Dr. Burton. Ich habe Ihre Schwester behandelt.«
    Dr. Burton hatte ein sympathisches Gesicht und große braune Augen hinter einer Drahtbrille. Er roch nach Rasierwasser und beim Lächeln zeigte er prächtige weiße Zähne. »Wird sie wieder gesund?«, fragte ich.
    »Sie hat einen heftigen Schlag auf den Kopf bekommen und eine leichte Kehlkopfquetschung, aber alles in allem, denke ich, wird sie wieder völlig gesund werden.«
    Ich atmete erleichtert aus und ergriff dankbar seinen Arm. »Vielen Dank.« Mehr brachte ich nicht heraus.
    »Möchten Sie sie sehen?«
    Ich nickte energisch und Dr. Burton brachte mich in einen Raum, wo ein Bett hinter Vorhängen stand, zog den einen ein Stückchen zur Seite und machte mir Platz. »Ein paar Minuten können Sie bei ihr bleiben, dann muss sie schlafen. Wir haben ihr ein starkes Sedativum gegeben, sie wird also nicht viel Sinnvolles von sich geben.«
    Ich nickte und schob mich an ihm vorbei ans Bett, blieb aber abrupt stehen.
    Noch nie war mir meine Schwester so zerbrechlich erschienen. Sie ist zierlich, aber ein Energiebündel. Wie sie jetzt mit dem Klinikhemd und fettigen Haaren dalag, an der rechten Schläfe eine lange Platzwunde, die mit hässlichen Stichen genäht worden war, und mit einem grausigen Bluterguss rings um den Hals, da machte mich ihre Zartheit sprachlos. Ich trat an ihr Bett und nahm behutsam ihre Hand. Sie war warm und das gab mir mehr Zuversicht, als es einem Arzt mit guten Worten gelungen wäre.
    Langsam machte sie die Augen auf und sah mich an. Ein schmerzliches Lächeln lag auf ihren Lippen, aber es spiegelte sich nicht in ihrem Blick wider.
    »Hallo«, sagte sie schwach.
    »Schsch«, machte ich. »Nicht reden. Ruh dich aus. Wir reden später, einverstanden?«
    Cat brummte und schloss die Augen. Ein paar Sekunden später war sie eingeschlafen.
    Kurz darauf kam eine Krankenschwester herein und gab mir dezent zu verstehen, dass es für Cat besser wäre, sie jetzt ruhig schlafen zu lassen. Ich ging langsam zurück zum Warteraum, wo Milo saß.
    »Wir sollten jetzt zu dir nach Hause fahren«, sagte er, stand auf und legte wieder beschützend den Arm um mich.
    Wir gingen zu seinem Wagen und er brachte mich nach Hause. Keiner sagte ein Wort. Er hielt vor meiner Auffahrt, und als ich die Türklinke ergriff, fragte er: »Soll ich jemand für Dich anrufen?«
    Ich stockte und sah ihn nachdenklich an. Es gab zwei Leute, aber bei denen wollte ich mich persönlich melden. Einer davon war Tommy. »Nein, danke. Mein Schwager sollte Bescheid wissen, aber es ist wohl besser, wenn ich ihn selbst anrufe. Trotzdem danke ...«
    »Wirst du klarkommen, wenn du heute

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