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Abby Cooper 02 - Moerderische Visionen

Abby Cooper 02 - Moerderische Visionen

Titel: Abby Cooper 02 - Moerderische Visionen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Abend allein bist?«
    »Ja, ich bin bloß total müde. Ich rufe meinen Schwager an und dann gehe ich ins Bett. Wann möchtest du meine Aussage aufnehmen?«
    »Ich hole dich morgen um halb acht ab und wir fahren kurz zum Revier, bevor ich dich bei deiner Praxis absetze. Wie klingt das?«
    »Gut«, sagte ich und stieg aus. Meine Beine waren bleischwer. »Bis morgen dann.«
    Ich schlug die Wagentür zu und schleppte mich die Auffahrt hinauf. Im Haus angekommen, wartete ich, bis Milo weggefahren war, dann nahm ich das Telefon und ging die Liste der zuletzt eingegangenen Telefonnummern durch. Als ich die richtige gefunden hatte, wählte ich. Mein Puls beschleunigte, sobald die Verbindung zustande kam.
    »Kapordelis’ Anwesen«, meldete eine Frauenstimme.
    »Andros Kapordelis, bitte«, sagte ich und wunderte mich, wie ruhig ich klang.
    »Darf ich fragen, wer ihn sprechen möchte?«
    »Abigail Cooper.«
    »Einen Moment bitte.«
    Es dauerte eine halbe Minute, dann wurde der Anruf entgegengenommen. »Guten Abend, Miss Cooper. Wie geht es Ihrer Schwester?«
    »Ich möchte eine Abmachung treffen«, sagte ich, die Frage ignorierend.
    Ein leises Lachen klang durch die Leitung und ich stellte mir dazu ein fieses Grinsen vor, als Kapordelis fragte: »Welche Art Abmachung haben Sie im Sinn?«
    »Ich schlage einen Handel vor.«
    »Womit möchten Sie handeln?«
    »Ich helfe Ihnen bei dem Projekt, von dem Sie gesprochen haben, und Sie sorgen dafür, dass Muskelberg den Scheißkerl findet, der meine Schwester umbringen wollte.«
    Eine Pause trat ein. Kapordelis dachte nach. »Und was lässt Sie annehmen, dass mein Mitarbeiter den Täter identifizieren kann? Schließlich hat er eine Maske getragen, nicht wahr?«
    »Ja. Ja, das hat er, allerdings nur, bis Muskelberg sie ihm abgezogen hat.«
    »Woher wissen Sie das?«, fragte Kapordelis überrascht.
    »Als ich dort ankam, war der Psycho, der meine Schwester überfallen hat, weg, aber ich habe noch gesehen, wie Ihr Mann sich die Maske in die Manteltasche geschoben hat, und dann kam auch schon die Polizei, sodass keine Zeit blieb, ihn danach zu fragen. Ihr Mann hat also das Gesicht des Täters gesehen, Mr Kapordelis - dessen bin ich sicher.«
    Es folgte eine noch längere Pause und dann sagte er nur: »Ich verstehe ...«
    Während Kapordelis überlegte, fiel mir eine Sache wieder ein, die mich seit dem Überfall beschäftigt hatte, und durch das Valium war meine Zunge gelockert. »Wissen Sie, Mr Kapordelis, eines verstehe ich nicht ganz: Warum hat Ihr Mann uns überhaupt geholfen? Ich meine, ich bin ihm dankbar dafür, in einem gewissen Maße, versteht sich, aber warum ist er zu unserer Rettung herbeigeeilt, nachdem er mir nur zwei Minuten vorher körperliche Gewalt angedroht hatte?«
    Kapordelis antwortete in gereiztem Ton, und was er sagte, jagte mir einen Schauder über den Rücken. »Mein Mitarbeiter hat eine große Schwäche. Seine Mutter wurde vergewaltigt und ermordet, als er noch ein kleines Kind war, und er hat das mitangesehen. Mir ist nun klar, dass ich ihm seine Schwäche zu lange habe durchgehen lassen. Ich werde geeignete Maßnahmen ergreifen müssen, damit das nicht wieder passiert. Sie können sich glücklich schätzen, Miss Cooper - hätte ich einen anderen Mitarbeiter geschickt, würden wir jetzt ein ganz anderes Gespräch führen.«
    »Haben wir eine Abmachung?«, fragte ich. Ich wollte dringend das Thema wechseln.
    »Ja, das haben wir. Mein Mitarbeiter wird nicht bei der Polizei aussagen, aber ich werde ihm erlauben, den Täter zu beschreiben, und es ist wohl selbstverständlich, dass Sie meinen Namen auf dem Revier nicht erwähnen.«
    Auf diese Forderung ging ich nicht ein, in erster Linie wegen der Selbstverständlichkeit, aber auch weil ich auf meinen Lügendetektor lauschte. Doch das Valium hatte meine Sinne vollkommen vernebelt und ich war mir nicht sicher, ob meine Intuition noch funktionierte.
    Mein Schweigen wurde jedoch als Zögern gewertet, sodass Kapordelis sich bemüßigt fühlte, mir ein wenig Druck zu machen. »Ich warne Sie, Miss Cooper, wenn über mich oder meine Mitarbeiter irgendetwas zur Polizei durchsickert, hat das augenblicklich Folgen für Sie. Haben wir uns verstanden?«
    »Absolut«, fauchte ich.
    »Gut, dann ist das also abgemacht. Ich schicke am Sonntagabend um sieben Uhr einen Wagen, der Sie hierher bringt, sodass wir mein Projekt besprechen können.«
    »Schön. Aber eines sollte klar sein, Kapordelis - ich helfe Ihnen, Sie helfen mir und

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