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Abby Cooper 03 - Hilferuf aus dem Jenseits

Abby Cooper 03 - Hilferuf aus dem Jenseits

Titel: Abby Cooper 03 - Hilferuf aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
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um zum Anmeldetresen zu gehen.
    »Wir verscheißern dich nicht. Es ist wirklich so passiert.«
    »Also gut«, sagte Milo nach einem Moment. »Dann erklär mir das mal, Abby. Wie kann es sein, dass ihr beide eine Frau im Keller liegen seht, die kurz darauf vor euren Augen verschwindet?«
    »Ich habe einen Verdacht, aber ich brauche eine Stunde, um ihn bestätigen zu können.«
    »Was für einen?«
    »Kannst du Dutch nach Hause bringen?«
    Milo schaute skeptisch auf dessen Hinterteil. »Kann ich«, sagte er. »Ob er das will, ist eine andere Frage.«
    »Ich werde ihm sagen, er soll sich von dir bringen lassen. Ich muss einer Sache nachgehen. In einer Stunde komme ich dann zu euch.«
    »Tja, hm ...«, meinte Milo zweifelnd.
    »Ach Milo«, drängte ich. »Bestell ihm eine Riesenpizza, und er verzeiht dir alles. Ich muss jetzt los. Bis später!«, rief ich, gab kurz Dutch Bescheid, dass er mit Milo fahren müsse, und lief los.
    Eine Stunde später betrat ich Dutchs Haus, wo mir der Pizzageruch entgegenschlug.
    »Wo warst du?«, fragte Dutch von der Couch her, ein zusammengeklapptes Stück von seiner »Pizza Spezial« vor den Lippen.
    »Ich hab mir das hier besorgt«, sagte ich und hielt ihm ein Buch hin, für das ich in zwei Läden gehen musste.
    »›Spuk in den USA‹«, las Dutch den Titel vor. »Echt gruselig.«
    »Ja, aber da drin finden wir die Antwort auf die Frage, was wir heute erlebt haben.«
    »Ich bin ganz Ohr«, sagte Milo mit vollem Mund.
    Hastig zog ich mir den Mantel aus und hob von einem der Pizzakartons den Deckel an. »Hmmm, eine Hawaii! Du hast es dir gemerkt«, sagte ich glücklich zu Dutch, der mir lächelnd zuzwinkerte, während ich mir ein großes Stück herausangelte und vorsichtig auf den leeren Teller legte, der für mich bereitstand.
    »Folgendes hab ich herausbekommen«, sagte ich, als ich es mir mit dem Teller auf dem Schoß bequem gemacht hatte. »Was wir in dem Keller gesehen haben, wird als ›Abbild‹ bezeichnet.«
    Dutch und Milo sahen mich völlig verständnislos an. »Wie?«
    »Prägung«, wiederholte ich, nun ebenfalls mit vollem Mund. Nachdem ich Teig und Käse heruntergeschluckt hatte, erklärte ich es. »Vor einem halben Jahr hatte ich eine Klientin, die mir berichtete, dass es bei ihr zu Hause spukte. Ich habe mich damals in das Thema eingearbeitet, und jetzt fiel mir dieses Buch wieder ein, weil mich bei unserem Erlebnis etwas an eine Textstelle erinnert hat.« Ich stellte meinen Teller hin, zog das Buch zu mir heran und schlug eine von mir markierte Seite auf. »Überall im Land gibt es Orte, wo schreckliche Ereignisse stattgefunden haben«, las ich vor, »und manche waren so schrecklich, dass sich ihr Abbild für immer dort eingeprägt hat. Das Schlachtfeld bei Gettysburg ist dafür ein Beispiel, denn jede Nacht kann man dort das Kanonenfeuer und die Verwundeten hören, die um Hilfe rufen.«
    »Wie bitte?«, fragte Dutch und guckte mich an, als wäre mir ein zweiter Kopf gewachsen.
    »Was wir heute gesehen haben, war das Abbild eines Mordes«, sagte ich langsam und bedeutungsvoll. »Am Fuß der Treppe war der Geist einer Frau, die in diesem Haus umgebracht wurde.«
    »Umgebracht?«, wiederholte Milo und beugte sich ungläubig vor. »Woher willst du wissen, dass sie nicht einfach gestürzt ist?«
    Ich tippte mir an die Schläfe. »Mein sechster Sinn sagt, dass sie einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist. Ihr wurde etwas angetan ... Ich vermute, sie wurde die Treppe hinuntergestoßen und sterbend liegen gelassen.«
    »Du meinst also, wir haben den Geist dieser Frau gesehen?«, fragte Dutch, und ich sah, wie sich der Zweifel in seine Augen schlich.
    »Ja, genau das meine ich.«
    »Ich glaube nicht an Geister«, erwiderte er.
    »Sag das der Frau am Fuß der Treppe.«
    »Da hat sie nicht ganz unrecht, Kollege.«
    »Quatsch nicht, Milo.«
    »Ich sag ja bloß, dass ...«
    »Das ist doch verrückt!«, fuhr Dutch auf und warf sein Pizzastück auf den Teller zurück. »Abby, es muss eine andere Erklärung geben.«
    »Ich bin ganz Ohr«, sagte ich, lehnte mich zurück und machte eine fordernde Bewegung mit der Hand.
    Es folgte ein langes Zögern, währenddessen wir uns in die Augen sahen. Schließlich kratzte er sich am Kopf und sagte: »Gib mir doch mal das Buch, ja?«
    Eine Stunde lang blätterten er und Milo durch den Text, betrachteten Fotos und Zeichnungen, lasen laut interessante Fakten vor. Während sie beschäftigt waren, aß ich meine Pizza, dann rief ich Dave an. Bei ihm zu

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