Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Abby Cooper 03 - Hilferuf aus dem Jenseits

Abby Cooper 03 - Hilferuf aus dem Jenseits

Titel: Abby Cooper 03 - Hilferuf aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
musste ich wieder in meine Praxis zu meinem vollen Terminkalender. Also war Eile angesagt.
    Ich beschloss, sofort am nächsten Morgen in die Bibliothek zu gehen und die Zeitungen nach einer Meldung über die Tragödie zu durchforsten. Ich fürchtete allerdings, dass es nicht ganz so einfach werden würde. Hätte ich bloß geahnt, dass das noch stark untertrieben war!

4
    »Entschuldigen Sie«, sagte ich zu der Frau an der Information der Royal Oak Library.
    Sie schaute auf. »Kann ich Ihnen helfen?«
    »Können Sie mir sagen, ob es vielleicht noch andere Lokalblätter außer den hier aufgelisteten gibt?«
    Ich war gleich zu Beginn der Öffnungszeit gekommen und prüfte nun seit drei Stunden einen Mikrofilm nach dem anderen, von jeder Lokalzeitung, die mir eingefallen war.
    »Hmm.« Sie überflog meine Liste. »Ich sehe mal kurz nach.« Sie tippte etwas in ihren Computer ein, las einen Moment später, was auf dem Bildschirm stand, und verglich es mit meiner Liste. »Nein. Sie haben schon alle.«
    »Das hatte ich befürchtet«, sagte ich enttäuscht.
    »Suchen Sie einen bestimmten Artikel?«, fragte sie.
    »Ja. Wissen Sie, ich habe kürzlich ein Haus gekauft und wollte die Vorgeschichte recherchieren, finde aber nicht das Geringste.«
    »Ich verstehe.« Sie überlegte. »Waren Sie schon beim Katasteramt?«
    »Wo?«
    »Beim Katasteramt. Manchmal sind im Grundbuch interessante Dinge eingetragen. Sie sehen dort, wem die Immobilie vorher gehört hat und ob Pfandrechte bestehen.«
    »Ach ja«, sagte ich und tippte mir an die Stirn. »Wieso ist mir das nicht selbst eingefallen?«
    »Freut mich, dass ich helfen konnte«, sagte sie und machte sich wieder ans Zeitschriftensortieren.
    »Freut mich auch, und übrigens herzlichen Glückwunsch«, fügte ich hinzu, als ich eine gewisse Aufgeregtheit an ihr wahrnahm.
    »Herzlichen Glückwunsch?«, wiederholte sie. »Wozu?«
    »Zur Verlobung.«
    »Wie bitte?«
    »Sie sind frisch verlobt, nicht wahr?«
    »Nein.«
    »Aber Sie haben doch einen festen Freund?«, fasste ich nach, da ich überzeugt war, mich nicht zu irren.
    »Ja, aber ...«
    »Und er hat Verbindungen nach Kanada?«
    »Ja, er ist Kanadier, aber wie ...?«
    »Und er arbeitet mit Autos, repariert sie zum Beispiel, stimmt’s?«
    »Äh ... ja, er hat eine eigene Werkstatt ... Woher wissen Sie das alles?«, fragte sie offensichtlich erschrocken.
    Ich lächelte sie verständnisvoll an, zog eine Visitenkarte aus meiner Handtasche und gab sie ihr. »Er wird in Kürze um Ihre Hand anhalten, er wartet nur auf den passenden Moment. Es wird ein Familientreffen oder eine Geburtstagsfeier geben, und ich vermute, dass er es dann bekannt geben wird.«
    »Oh mein Gott!«, quiekte sie. »Wir fahren dieses Wochenende nach Windsor zum Geburtstag seiner Mutter, und er hat sich zuletzt so merkwürdig benommen! Ich dachte, er wäre drauf und dran, mir den Laufpass zu geben!«
    »Nein. Er wollte nur nicht, dass Sie es erraten.« In dem Moment wurde ich verlegen, weil ich es ausgeplaudert hatte. »Tut mir leid, dass ich jetzt die Überraschung verdorben habe.«
    »Nein, das ist wunderbar!«, widersprach sie und kam um den Tisch herum, um sich mit einer Umarmung zu bedanken. »Ich wäre völlig überrumpelt gewesen und hätte mich wahrscheinlieh vor der ganzen Familie lächerlich gemacht. Also herzlichen Dank dafür!«
    »Gern geschehen.«
    Als ich die Bibliothek verließ, vibrierte es in meiner hinteren Hosentasche. Ich zog das Handy heraus und klappte es auf.
    »Abby Cooper«, sagte ich schroff.
    »Hallo, beste Freundin!«
    »Theresa!«, rief ich und eilte die Stufen zur Straße hinab, da mir ein stürmischer Januarwind die Haare um den Kopf wehte.
    »Brett hat es mir gestern noch ausgerichtet, aber ich konnte dich jetzt erst anrufen. Es klang dringend. Was gibt‘s denn?«
    »Etwas Unheimliches - selbst für unsere Maßstäbe«, antwortete ich, während ich ins Auto stieg, erleichtert, dem kalten Wind zu entkommen.
    »Erzähl doch mal«, sagte sie, und ich sah vor mir, wie sie ihre kastanienbraunen Haare hinter die Ohren strich und gespannt auf die Geschichte wartete. Ich hatte sie zwar ein halbes Jahr lang nicht gesehen, aber ihre kleinen Angewohnheiten waren mir noch präsent.
    »Wie es aussieht, bin ich jetzt stolze Besitzerin eines Spukhauses.«
    »Ist es das Haus, das du in deiner letzten E-Mail erwähnt hast?«
    »Ja. Und der Geist hat offenbar eine gewalttätige Ader.«
    »Hast du etwas abbekommen? Was ist passiert?«, fragte sie

Weitere Kostenlose Bücher