Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Abby Cooper 03 - Hilferuf aus dem Jenseits

Abby Cooper 03 - Hilferuf aus dem Jenseits

Titel: Abby Cooper 03 - Hilferuf aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
Knoblauchknollen auf ein Stück Kordel, schlang die Rosenkränze darum und knotete die Kette zusammen. Das Kruzifix steckte er sich an den Mantel.
    »Bist du endlich fertig?«, maulte ich und hielt mir demonstrativ die Nase zu. Der Knoblauch stank gewaltig. Die Sache wurde allmählich albern.
    »Besser, man ist vorbereitet«, erwiderte Dave, und mir fiel auf, dass seine Stimme zitterte.
    »Oh Mann«, sagte ich genervt. »Wir jagen keine Vampire,
    Dave.«
    »Wer weiß, womit wir es da zu tun haben, Abby. Ich meine, da geht doch echt was Übles um in dem Haus. Es kann ein Vampir sein, es kann der Teufel sein. Wer kann das wissen?«
    Ich starrte ihn an und sah, dass es ihm ernst war. »Es ist weder das eine noch das andere.«
    »Ja, meinetwegen, ich gehe jedenfalls kein Risiko ein. Meine Mutter sagte immer, dass Knoblauch die bösen Geister am besten fernhalte, und ich denke, es kann nicht schaden, welchen dabeizuhaben.«
    Ich warf ihm einen missbilligenden Blick zu, obwohl meine Nerven inzwischen auch ein bisschen schwächelten, wenn ich mir vorstellte, was uns in dem Haus vielleicht erwartete. Doch ich dachte, wir würden kurz reinspringen und gleich wieder weg sein. Ich wusste schließlich, wo ich suchen musste, und draußen war es taghell.
    Außerdem hatten Dutch und ich daran gedacht, Daves Bohrmaschine und Kreissäge mitzunehmen, nachdem wir Lisa hatten verschwinden sehen. Folglich gab es keine Wurfgeschosse mehr. Was sollte also passieren?
    Auf dem Rest der Strecke sagten wir kein Wort. Dave umklammerte das Lenkrad, dass seine Knöchel weiß wurden, und meine Entschlossenheit schwand. Trotzdem hob sich meine Laune, als das Haus in Sicht kam. Da der Schnee das Schlimmste zudeckte, wirkte es gar nicht mehr so bedrohlich.
    Dave kümmerte sich wieder um die Schneemassen in der Einfahrt und fuhr ein paarmal zusätzlich hin und her, um Zeit zu schinden, bis ich ihn am Arm fasste. »Wie wär’s, wenn wir es einfach hinter uns bringen?«
    Er nickte ernst und stellte den Motor ab. Wir stapften auf das Haus zu. Daves Rosenkränze klimperten bei jedem Schritt. Ich schloss auf, stieß die Tür zur Seite und blieb einen Moment lang davor stehen, um abzuwarten, ob uns etwas entgegensprang. Dave trat mit erhobener Sprühflasche über die Schwelle und spritzte. Als die Nässe am Boden landete, nickte er mir zu.
    Zögernd betraten wir das Haus und schalteten das Wohnzimmerlicht ein. Obwohl es draußen hell war, wirkte es drinnen düster und beklemmend. Schritt für Schritt wagten wir uns vor, und keiner sagte ein Wort. Die Stille wurde nur von dem Spritzgeräusch des Weihwassers gestört. Nachdem das Zimmer großzügig besprengt war, flüsterte Dave: »Okay, Boss, was willst du nachgucken?«
    Ich atmete einmal tief durch, um mich zu beruhigen, und ging in die Zimmermitte, schloss die Augen und konzentrierte mich auf meine Intuition. Vor meinem geistigen Auge erschien wieder die Schwalbe, sie kreiste ein paarmal und ließ sich schließlich in der Mitte nieder. Ich öffnete die Augen und schaute dorthin, wo der Vogel gelandet war. Dave stand genau auf der Stelle.
    »Da«, sagte ich auf seine Füße zeigend.
    »Was?«, fragte er und hob neugierig einen Fuß an. Er dachte, ihm klebte etwas unter der Sohle.
    »Unter deinen Füßen. Wir müssen den Teppichboden wegreißen, Dave. Da ist etwas drunter, was ich mir ansehen muss.«
    Dave blickte mich verständnislos an. »Unter dem Teppichboden?«
    »Ja, genau da, wo du stehst. Hast du was bei dir, womit man ein Loch reinschneiden kann?«
    »Äh, sicher ... im Wagen. Hier«, sagte er und drückte mir die Sprühflasche in die Hand. »Bin sofort wieder da.«
    Als Dave nach draußen rannte, ging ich in die Hocke, um besagte Stelle zu untersuchen. Da waren keine Säume oder Risse im Teppich, er war nur fleckig und abgetreten. Plötzlich roch ich deutlich Zigarettenrauch.
    »Scheiße!« Ich sprang auf und hielt die Sprühflasche vor mich, um allem, was sich bewegte, in die Augen zu spritzen. »Dave!«, schrie ich mit zitternder Stimme.
    »Bin schon da«, sagte er hinter mir. »Was ist los?« Angesichts meiner Angst spähte er nach allen Seiten.
    »Riechst du was?«, fragte ich schnüffelnd. Der Rauch wurde stechender.
    Dave zog die Luft ein. »Nö, gar nichts. Wieso? Was riechst du denn?«
    »Ach, nichts«, antwortete ich und beäugte die Brechstange, die Dave aus dem Wagen mitgebracht hatte. »Lass uns loslegen. Ich will mich hier nicht länger als unbedingt nötig aufhalten.«
    Dave nickte

Weitere Kostenlose Bücher